Sebastien Ogier gewinnt auch die ersten drei WP am Samstag und liegt bei der Rallye Australien klar auf Siegkurs - Plattfuß bei Latvala - Meeke scheidet aus
© Foto: xpbimages.com
Volkswagen-Pilot Sebastien Ogier liegt bei der Rallye Australien, dem zehnten Saisonlauf der Rallye-Weltmeisterschaft 2013 weiterhin klar auf Siegkurs. Nachdem der gestern noch befürchtete Regen ausblieb, setzte der Franzose auf den schnellen Schotterstrecken rund um Coffs Harbour seine dominante Vorstellung fort. Mit drei weiteren Bestzeiten - Ogier war nun bei elf der 13 Wertungsprüfungen (WP) der Schnellste - baute der Volkswagen-Pilot seine Führung auf Mikko Hirvonen (Citroen) auf 34,7 Sekunden aus. Dritter ist Thierry Neuville (Ford, + 1:07,8 Minuten).
Angesichts der scheinbaren Übermacht angehenden Weltmeisters zeigte sich der Finne ein wenig frustriert: "Es fühlt sich fast so an, als würde er mit uns spielen. Bei einer Zwischenzeit sind wir eine Sekunde vorne, bei der nächsten eine Sekunde zurück und dann macht er auf einmal drei Sekunden in einem Abschnitt gut", stöhnt Hirvonen bei 'WRC live'. Doch Ogier kontert: "Ich spiele nicht mit ihm, sondern habe nur versucht seinen Rhythmus zu kopieren. Das hat ausgereicht." Trotz kontrollierter Offensive zeigt der WM-Führende in Australien der Konkurrenz wieder einmal die Grenzen auf.
Nachdem Ogier bei der ersten WP des dritten Rallyetages "Nambucca", die mit 49,9 Kilometern längste WP der Rallye, seinen Vorsprung auf Hirvonen um 5,3 Sekunden ausgebaut hatte, war er auch bei "Valla" und der zweiten Durchfahrt der "Nambucca" nicht zu schlagen. Bei über 30 Sekunden Rückstand muss Hirvonen schon auf einen Fehler oder Defekt bei Ogier hoffen, wenn zum vierten Mal in Folge in Australien triumphieren will.
Neuville kam am Samstag in Australien besser zurecht als noch am Freitag und zementierte Gesamtrang drei. Nach der zweiten Durchfahrt der "Nambucca" scheint der Belgier endlich in Australien angekommen zu sein. "Tolle Prüfung, ich hatte einen guten Rhythmus, diesmal habe ich es richtig genossen. Wir haben einen großen Abstand zu den Jungs hinter uns, aber wir müssen es nach Hause bringen", sagt er. Sein Vorsprung auf Jari-Matti Latvala (Volkswagen), der aktuell Vierter ist, beträgt 33,2 Sekunden.
Latvala hatte sich auf WP12 einen Plattfuß eingefahren, dabei aber nur rund 20 Sekunden verloren. Mit der drittbesten Zeit bei WP13 verdrängt der Finne dann Ford-Pilot Mads Östberg von Gesamtrang vier. "Wir sind rausgerutscht und haben die Böschung getroffen. Wir sind mit der Front und dem Heck des Autos eingeschlagen", beschreibt Latvala den Zwischenfall. In der selben Kurve erwischte es auf Teamkollege Andreas Mikkelsen, der ebenfalls leicht von der Straße abkam und einige Sekunden verlor. Der Norweger fährt derzeit auf Position sechs.
Ein vorzeitiges Ende nahm der dritte Tag für Citroen-Pilot Kris Meeke. Der Nordire, der bei seinem zweiten Einsatz für die Franzosen Deutschland-Sieger Dani Sordo ersetzt, kam auf WP13 von der Strecke ab und schied aus. Fahrer und Beifahrer Chris Patterson sind jedoch unverletzt. Zum Zeitpunkt des Ausfalls lag Meeke, der auch für die Herstellerwertung gemeldet war, auf Rang fünf. Jewgeni Nowikow (Ford) verlor durch einen Reifenschaden hinten links auf WP13 über vier Minuten.
In der WRC2 übernahm Abdulaziz Al-Kuwari (Ford Fiesta RRC) die Führung, nachdem der bisherige Spitzenreiter Juri Protasow (Ford Fiesta R5) auf WP12 bei einem Dreher fast zwei Minuten verlor. Mit der zweiten Durchfahrt von "Valla" und zwei Mal der Super-Special "Coffs" stehen am Samstag noch 18,04 WP-Kilometer auf dem Programm.