Sebastien Ogier (Volkswagen) stellt in der "Arena Panzerplatte" die Bestzeit auf - Jari-Matti Latvala baut Vorsprung auf Neuville aus - Nasser Al-Attiyah ausgeschieden
© Foto: xpbimages.com
Volkswagen führt zu Mittag der dritten Etappe weiterhin die Rallye Deutschland an. Jari-Matti Latvala fuhr in den drei Vormittagsprüfungen zwar keine Bestzeit, doch der Finne vergrößerte seinen Vorsprung in der Gesamtwertung auf Thierry Neuville auf 14,8 Sekunden. Der Ford-Pilot konnte das Tempo von Latvala nicht ganz mitgehen und muss sich am Nachmittag auch nach hinten orientieren, denn Citroen-Werksfahrer Dani Sordo war in den Prüfungen neun bis elf stark unterwegs. Der Spanier war schneller als die beiden Spitzenreiter und kam Neuville bis auf neun Sekunden nahe. In der WRC2-Wertung verteidigte Robert Kubica (Citroen DS3 RRC) seine Führung.
Die Vormittagsschleife wurde mit der berühmten "Arena Panzerplatte" abgeschlossen. 41,08 Kilometer mussten auf dem Truppenübungsplatz in Baumholder gemeistert werden. Die Betonstraßen wurden von den berüchtigten Hinkelsteinen gesäumt. Eine Kollision würde große Schäden am Fahrzeug nach sich ziehen. Latvala hatte großes Glück, denn er traf einen der Betonpfeiler. "In einer Linkskurve war es sehr rutschig. Ich kam von der Linie ab und traf einen Hinkelstein. Ich hatte großes Glück. Das Auto ist in Ordnung."
Latvala war dennoch um 4,2 Sekunden schneller als Neuville und baute seinen Vorsprung auf 14,8 Sekunden aus. "Ich bin mit meiner Fahrt zufrieden. Ich habe auf die Reifen geachtet", kommentiert Neuville. "Zu Beginn bin ich es etwas zu ruhig angegangen, aber dann habe ich Zeit auf Jari-Matti aufgeholt. Es war aber nicht genug. Ich habe gesehen, dass er einen Hinkelstein getroffen hat. Ich hoffte, dass er vielleicht Probleme bekommt, aber er hatte großes Glück, dass er weiterfahren konnte."
Schneller als das Duo war erneut Sordo. Der Spanier nahm Latvala 1,8 Sekunden und Neuville sechs Sekunden ab. "An manchen Stellen war es etwas rutschig. Am Ende habe ich an einem Bremspunkt etwas Zeit verloren, aber ich bin glücklich", sagt Sordo zufrieden. Für den Nachmittag nimmt er den zweiten Platz von Neuville ins Visier.
Die Bestzeit auf der elften Wertungsprüfung stellte Sebastien Ogier auf. Für den WM-Führenden geht es nach seinem Ausfall am Freitag um nichts mehr. "Es war okay. Mir gefällt die Strecke, aber der Grip ist sehr niedrig. Mit mehr Grip wäre es schöner, es war aber okay." Der Volkswagen-Werksfahrer war um 6,2 Sekunden schneller als Sordo. Während es um die Podestplatzierungen weiterhin spannend zuging, fuhr Mikko Hirvonen (Citroen) auf dem vierten Platz.
"Es war sehr schwierig. Es liegt auf dem Asphalt viel loser Schotter herum. Ich bin kein Risiko eingegangen. Ich bin ohne Probleme durchgekommen. So soll es weitergehen." Der Vizeweltmeister hat einen Rückstand von 1:16,7 Minuten auf seinen Landsmann Latvala an der Spitze. Weitere 1:44 Minuten dahinter ist Mads Östberg (Ford) Fünfter. Bei einem Sprung mit hoher Geschwindigkeit flog der Fiesta weit. Bei der Landung sprang sogar der sechste Gang heraus. Ansonsten kam Östberg gut durch.
WRC2: Evans hält es spannend
Dagegen war die Rallye für Nasser Al-Attiyah vorbei. Nach rund 21 Kilometern blieb sein Ford Fiesta stehen. Deshalb gewannen die weiteren Fahrer hinter Martin Prokop (Ford), der weiterhin Sechster ist, jeweils eine Position. Ab Platz sieben der Gesamtwertung folgten schon die schnellsten WRC2-Fahrer. Elfyn Evans (Ford Fiesta R5) stellte in WP11 die Klassenbestzeit auf und war um 2,2 Sekunden schneller als Kubica.
"Die heutigen Prüfungen sind nicht gut. Es gibt viele enge Kurven und dann Beschleunigungsstücke. Ich hatte Mühe", meint der ehemalige Formel-1-Pilot. "Jetzt bin ich auch mit gebrauchten Reifen gefahren. Sollte es regnen, halten wir uns noch Möglichkeiten offen." Es blieb weiterhin spannend, denn Evans verkürzte seinen Rückstand auf 1,4 Sekunden. Trotzdem war er nicht ganz zufrieden: "Ich fühlte mich jetzt nicht so gut. Teilweise war der Grip sehr niedrig. Ich hoffe, ich habe nicht zu viel verloren." Es kämpfen nur noch diese beiden Fahrer um den Klassensieg.
Eng ging es auch im Duell um Platz drei zu. Hayden Paddon (Skoda Fabia S2000) war auch auf der Panzerplatte um 4,8 Sekunden schneller als Sepp Wiegand (Skoda Fabia S2000). "Ich hatte teilweise starkes Untersteuern. Vielleicht war die Abstimmung für diese Stage nicht so gut", merkt Paddon an. Auch Wiegand mühte sich mit der Herausforderung: "Es war sehr schwierig und rutschig. Ich hatte aber keine großen Probleme und habe versucht mein Bestes zu geben." In der Gesamtwertung vergrößerte sich der Rückstand des Deutschen auf Paddon auf 9,6 Sekunden.
Am Nachmittag werden die drei Vormittagsprüfungen erneut absolviert. Die Gefahr von Regen hängt weiterhin in der Luft.
Gesamtwertung nach 11 von 16 Prüfungen (Top 10):
01. Jari-Matti Latvala (Volkswagen) - 2:21:53,9 Stunden
02. Thierry Neuville (Ford) +14,8 Sekunden
03. Dani Sordo (Citroen) +23,8
04. Mikko Hirvonen (Citroen) +1:16,7 Minuten
05. Mads Östberg (Ford) +3:00,8
06. Martin Prokop (Ford) +5:33,6
07. Robert Kubica (Citroen) +7:09,3
08. Elfyn Evans (Ford) +7:10,7
09. Hayden Paddon (Skoda) +9:29,2
10. Sepp Wiegand (Skoda) +9:38,8