Dani Sordo setzt seine starke und fehlerfreie Fahrt fort und übernimmt die Führung bei der Rallye Deutschland - Thierry Neuville hat nach WP13 acht Zehntel Rückstand
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Die Rallye Deutschland bleibt spannend: Nachdem sich Thierry Neuville (Ford) in der zwölften Wertungsprüfung die Führung gesichert hatte, musste der Belgier Platz eins schon in WP13 abgeben. Dani Sordo (Citroen) stellte auf nasser Piste die Bestzeit auf und übernahm erstmals die Spitze der Gesamtwertung. Trotz der kniffligen Bedingungen ging es weiterhin eng zu, denn Neuvilles Rückstand beträgt lediglich acht Zehntelsekunden.
In der WRC2 kam Lokalmatador Sepp Wiegand von der Strecke ab. Der Deutsche konnte seinen Skoda Fabia S2000 ins Ziel schleppen und hofft, dass er am Sonntag weiterfahren kann. Robert Kubica (Citroen DS3 RRC) führt die WRC2-Klasse an und liegt in der Gesamtwertung auf Rang fünf. Die dritte Etappe endete vorzeitig, weil die zweite Fahrt durch die "Arena Panzerplatte" aufgrund eines Unfalls abgesagt wurde.
Der dramatische Nachmittag fand in der 13. Wertungsprüfung seine Fortsetzung. Zum zweiten Mal musste die 9,23 Kilometer kurze "Peterberg"-Strecke absolviert werden. Neuville schaffte nach einem kurzen Reparaturversuch die Distanz. Der beschädigte Auspuff hielt, doch der Belgier hatte Sorgenfalten auf der Stirn. "Das Handling ist okay, aber der Auspuff ist verbogen. Dadurch verliere ich etwas Power."
Neuville büßte nicht nur Motorleistung ein, sondern war die Führung schon nach einer Prüfung wieder los. Sordo war um 1,9 Sekunden schneller und schnappte sich Platz eins. "Es war toll, wirklich schön", freut sich der Citroen-Werksfahrer. "Diese Prüfung war etwas schmutzig, aber es war okay. Ich bin glücklich." Sein Vorsprung auf Neuville betrug nach WP13 acht Zehntelsekunden. Alles war noch möglich, vor allem in der anschließenden "Arena Panzerplatte".
Mikko Hirvonen fuhr souverän auf dem dritten Platz. Er war zwar um 14 Sekunden langsamer als sein Teamkollege Sordo, doch da der Vizeweltmeister eineinhalb Minuten zurücklag, musste er unbedingt ankommen und auf Fehler des Spitzenduos warten. "Es war sehr matschig und rutschig. Ich fuhr vorsichtig." Nach den Problemen der Konkurrenz hielt Martin Prokop (Ford) weiterhin den vierten Platz.
"Das Ergebnis ist perfekt", freut sich der Tscheche. "Die Prüfungen sind sehr knifflig. Es war aber nicht so schlecht wie erwartet. Vorne tobt ein enger Kampf. Warten wir ab, was noch passiert." Auch Sebastien Ogier war wieder schnell unterwegs und verpasste die Sordo-Bestzeit nur um sechs Zehntelsekunden. "Kein einfacher Nachmittag, aber es läuft für uns gut. Es ist zur Übung sehr gut", so der Franzose. In der Gesamtwertung befindet sich der WM-Favorit nach seinem gestrigen Ausfall rund um Platz 25.
In der WRC2-Klasse gingen die Dramen weiter. Wiegand kam erst mit einigen Minuten Verspätung ins Ziel. "Es war eine enge Rechtskurve. Ich ging ans Gas, aber es war sehr rutschig. Deshalb habe ich links hinten bei einem Baum angeschlagen", berichtet der Deutsche den Grund dafür. Das linke Hinterrad an seinem Skoda Fabia S2000 drehte sich auch nicht. Der Traum vom Podestplatz war damit vorerst vorbei.
Wiegand blieb aber Klassenvierter, weil er einen großen Vorsprung auf die Verfolger hatte. An der Spitze fuhr diesmal Robert Kubica (Citroen DS3 RRC) die schnellste Zeit und nahm Elfyn Evans (Ford Fiesta R5) acht Sekunden ab. Damit übernahm Kubica auch wieder die WRC2-Führung, 7,8 Sekunden vor Evans. Hayden Paddon (Skoda Fabia S2000) ist Dritter in dieser Klasse. Der Tag endete vorzeitig. Am Sonntag stehen noch zwei Prüfungen auf dem Programm.