Dani Sordo gegen Thierry Neuville: Es wird bei der Rallye Deutschland einen Premierensieger geben - Im spannenden Duell hat Sordo die Oberhand
© Foto: Citroen
Die Rallye Deutschland geht am Sonntagvormittag mit zwei Prüfungen zu Ende und es bahnt sich einer der spannendsten Zieleinläufe an. Eines ist schon klar: Es wird einen neuen Sieger geben. Thierry Neuville (Ford) hat die Chance auf den großen Durchbruch, während Dani Sordo (Citroen) nach mehr als 100 Rallyes zum ersten Mal ganz oben stehen könnte. Zudem geht es für den Spanier auch um seine Karriere. Sordo ging mit einem Vorsprung von lediglich 0,8 Sekunden auf Neuville in den letzten und entscheidenden Tag. Am Sonntag steht nur noch die "Dhrontal"-Prüfung an, die 24,58 Kilometer lang ist.
Sie wird zweimal absolviert, beim zweiten Mal ist sie auch die Power Stage. Bei der ersten Durchfahrt am Morgen lieferten ich Sordo und Neuville ein Kopf-an-Kopf-Duell. Im letzten Drittel war Sordo schneller als Neuville. Der Spanier war im Ziel um 2,2 Sekunden schneller und vergrößerte seinen Vorsprung vor der allerletzten Prüfung auf drei Sekunden. "Zu Beginn weiß ich es nicht, aber mir ist ein kleiner Fehler passiert. Danach habe ich gepusht."
"Dadurch hatte ich einen kleinen Vorteil. Die Straße war sehr schmutzig. Ich kann nur versuchen mein Bestes zu geben. Es wäre natürlich schön, aber es ist sicher eng", sagt Sordo nach seiner Fahrt. Er geht am Sonntag als Erster auf die Strecke, während sich Neuville als Zweiter an den Zwischenzeiten orientieren kann. Der Belgier büßte etwas Boden ein und muss in der Power Stage alles geben, wenn er in Deutschland seinen ersten Sieg feiern will.
"Die Bremsen ließen etwas nach, weshalb ich etwas Selbstvertrauen vermisste. Ich musste mit der Handbremse fahren. Das Auto ist auch etwas zu steif eingestellt, denn das Auto bewegt sich zu viel", merkt Neuville an. "Mein Rhythmus war gut. Alles ist möglich, ich werde es versuchen. Für die nächste WP muss ich mich verbessern." Die übrigen Fahrer verkamen angesichts des spannenden Duells zu Statisten.
Mikko Hirvonen (Citroen) ging kein Risiko mehr ein und sicherte seinen dritten Platz ab. "Ich bin es ruhig angegangen und habe die Zwischenzeiten verfolgt." Er war um 36 Sekunden langsamer als Sordo, ist aber sicher auf Kurs zum Podestplatz. Auch Martin Prokop (Ford) verwaltete seinen vierten Platz. "Es war viel besser. Ich versuchte durchkommen, es war aber nicht einfach, weil viel Matsch auf der Strecke lag. Es war nicht einfach, schnell oder langsam zu fahren", so der Tscheche.
Nur noch vier WRC-Fahrer mussten nicht auf die Rallye2-Regel zurückgreifen. Die übrigen WRC-Asse waren mit Zeitrückstand am Sonntag wieder dabei. Sebastien Ogier und Jari-Matti Latvala werden in der Power Stage versuchen, die Bonuspunkte zu gewinnen. Spannend ging es auch in der WRC2 zu. Robert Kubica (Citroen DS3 RRC) holte sich einen Vorteil heraus und war um 10,4 Sekunden schneller als Elfyn Evans (Ford Fiesta R5).
"Es begann sehr gut", so der ehemalige Formel-1-Pilot. "Ich hatte gute Zwischenzeiten, die Strecke war aber sehr rutschig. Ich hoffe, dass es nicht mehr regnet, weil ich keine weichen Reifen übrig habe." Kubica vergrößerte seinen Vorsprung auf 18,2 Sekunden. Eine Vorentscheidung war gefallen. "Er ist eine sehr gute Zeit gefahren", erkennt auch Evans an. "Meine Fahrt war nicht perfekt. Es war eine schwierige Prüfung."
Hayden Paddon (Skoda Fabia S2000) ist souverän Dritter der WRC2-Wertung. Sepp Wiegand (Skoda Fabia S2000) ist nach seinem Ausfall am Vortag wieder dabei und will Subhan Aksa (Ford Fiesta R5) noch Platz vier abjagen. "Hayden ist zu weit weg, ich habe gestern zu viel verloren. Jetzt fahre ich einfach nur weiter. Die Handbremse funktioniert nicht richtig, weshalb ich Probleme in den Haarnadeln habe. Ich versuche Fehler zu vermeiden", so der Deutsche. Auf Aksa fehlen ihm 19,6 Sekunden.
Nur noch eine Prüfung steht bei der Rallye Deutschland aus. Der Sieg ist weiterhin offen, denn am Ende von WP15 fing es zu regnen an.
Gesamtwertung nach 15 von 16 Prüfungen (Top 10):
01. Dani Sordo (Citroen) - 2:59:37,6 Stunden
02. Thierry Neuville (Ford) +3,0 Sekunden
03. Mikko Hirvonen (Citroen) +2:04,2 Minuten
04. Martin Prokop (Ford) +7:04,0
05. Robert Kubica (Citroen) +8:13,6
06. Elfyn Evans (Ford) +8:31,8
07. Jari-Matti Latvala (Volkswagen) +9:47,3
08. Hayden Paddon (Skoda) +11:54,5
09. Mads Östberg (Ford) +13:07,0
10. Jewgeni Nowikow (Ford) +14:56,2