WP19-20: Ogier hat alles unter Kontrolle

, 10.03.2013

Trotz geschlossenem Tor ist Sebastien Ogier auf dem Weg zum Sieg bei der Rallye Mexiko - Enges Duell zwischen Mikko Hirvonen und Thierry Neuville um Platz zwei

Sebastien Ogier hat sich auf der zweiten Etappe der Rallye Mexiko einen komfortablen Vorsprung aufgebaut. Der Volkswagen-Werksfahrer sicherte sich insgesamt fünf Bestzeiten und hat beste Chancen, den ersten Sieg mit dem Polo auf Schotter zu holen. Dennoch lief für den Franzosen nicht alles glatt, denn während der 18. Prüfung stand er plötzlich vor einem verschlossenen Tor. Sein Polster war aber groß genug, sodass dieser Zwischenfall keine Auswirkungen hatte.

Probleme hatte auch Verfolger Mikko Hirvonen, denn in der gleichen Prüfung erlitt er hinten links einen Reifenschaden und verlor viel Zeit. Vor der letzten Etappe am Sonntag hat der Citroen-Werksfahrer einen Rückstand von 2:52,4 Minuten auf Ogier. Alles läuft für den Franzosen. Hirvonen muss am Sonntag die Augen nach hinten richten, denn Thierry Neuville (Ford) ist ihm dicht auf den Fersen. Neuville ist als Dritter auf Kurs zu seinem ersten Podestplatz und hat auch noch Hirvonens zweiten Platz in Griffweite.

Freitagabend wurde die zweite Etappe mit einer kurzen Superspecial abgeschlossen. Die Fahrer traten Autodrom von Leon wieder paarweise gegeneinander an. Nach dem ersten Durchgang wurde sofort der zweite gestartet. Die WRC-Asse wurden von zahlreichen Fans angefeuert. Am Ende standen sich Ogier und Hirvonen im direkten Duell gegenüber. Ogier war in beiden Durchgängen schneller als der Finne und stellte zudem beide Bestzeiten auf.

"Es war ein sehr guter Tag. Das Auto war perfekt", fasst der Franzose seine starke Leistung zusammen. Vom Sieg will er aber noch nicht sprechen: "Morgen wartet noch eine lange Prüfung und ich muss konzentriert blieben. Ich werde mit meinem guten Rhythmus weiterfahren." Hirvonen hat den Sieg bereits aufgegeben und will Platz zwei gegen Neuville absichern. "Ich muss morgen kämpfen und meinen zweiten Platz verteidigen", lautet das Ziel des amtierenden Vizeweltmeisters.

Neuville ist auf dem Weg zu seinem besten WRC-Ergebnis, denn bisher stand er noch nie auf dem Podest. 7,5 Sekunden fehlen ihm zu Platz zwei. "Es war ein guter Tag für uns, aber es gab einige Probleme. Am Vormittag hatte ich mir die Lenkung beschädigt und am Nachmittag überhitzte der Motor", lautet das Fazit des Belgiers. In der Superspecial verlor er allerdings beide Duelle gegen Jari-Matti Latvala. Der zweite Volkswagen-Werkspilot war am Samstag unter "Rally2-Regel" unterwegs und nutzte die Prüfungen als Testfahrten.

Sordo und Al-Attiyah auf den Verfolgerplätzen

In der Superspecial standen Nasser Al-Attiyah (Ford) und Dani Sordo (Citroen) an der Startlinie nebeneinander. Beide Male war Sordo schneller. "Es war heute etwas besser. Ich achte nicht auf die Zeiten, sondern auf das Gefühl im Auto. Das war jetzt besser", meint der Spanier gut gelaunt. "Okay, in der Nachmittagsschleife war mehr Grip, aber ich bin glücklich." Sordo spielte hauptsächlich mit der Balance des DS3, denn der Wagen war generell sehr weich eingestellt.

Wenn Sordo Platz vier ins Ziel bringt, kann er wertvolle Punkte für Citroen in der Herstellerwertung sammeln. Auch Al-Attiyah ist mit seinem fünften Rang zufrieden. "Ich bin sehr glücklich. Gestern war meine Performance gut und heute habe ich meine Zeiten verbessert", kommentiert er seine Leistung. "Morgen wartet noch ein langer Tag. Ich bin glücklich, wenn ich dieses gute Resultat hole. Portugal wird dann eine andere Rallye."

Lokalmatador Benito Guerra (Citroen) und Ken Block (Ford) lieferten sich wie am Vortag ein enges Duell in der Superspecial. Und auch diesmal war Guerra in beiden Duellen einen Tick schneller. "Es war ein sehr guter Tag. Ich habe viele Fortschritte geschafft und meine Pace war auch sehr gut", sagt der WRC-Neuling zufrieden. "In den langsamen Kurven war ich besser. Den Tag mit einem Duell gegen Ken zu beenden, ist sehr schön. Auf einer solchen Strecke gegen ihn anzutreten ist nie einfach."

Guerra liegt in der Gesamtwertung hinter Block und Atkinson auf Rang acht. Auch der US-Amerikaner war gut gelaunt: "Der Tag hat viel Spaß gemacht. Die Kurven waren sehr herausfordernd und ich habe viel gelernt. Als Fahrer werde ich immer besser. Das macht mich sehr stolz. Mir gefällt diese Seite, denn ich habe erst vor sieben Jahren mit diesem Sport angefangen."

Aufholjagden von Atkinson und Nowikow

Im Duell Chris Atkinson (Citroen) gegen Jewgeni Nowikow (Ford) hatte der Australier beide Male die Oberhand. Atkinson zeigte nach seinen Schwierigkeiten am Freitag einen soliden Tag und kletterte im Gesamtklassement auf Platz sieben. "Ich bin sehr zufrieden mit meinem Tag. Die Startposition hat es nicht ganz einfach gemacht, aber es war okay. Ich sollte Ken noch einholen, aber er wird mir den Platz sicher nicht kampflos überlassen."

Nowikow musste am Samstag die Strecken eröffnen und verbesserte sich trotzdem auf Platz zehn. "Es war heute sehr schwierig, speziell in den langen Prüfungen", berichtet der Russe. "Auch die zweiten Fahrten waren schwierig, weil die Gruppe-N-Autos andere Linien fahren. Ich habe trotzdem Erfahrung auf den rutschigen Strecken gesammelt. Besser als nichts." Auf Platz elf liegt Michal Kosciuszko, obwohl sein Mini seit WP18 nur noch über Vorderradantrieb verfügte. Deshalb verlor er auch die beiden Duelle in der Superspecial gegen Martin Prokop (Ford). Prokop übernachtet auf Platz neun.

In der WRC2 ist Abdulaziz Al-Kuwari (Ford Fiesta RRC) auf dem Weg zum Sieg. Armin Kremer kämpfte lange um einen Podestplatz, aber in der 14. Wertungsprüfung ging viel Zeit verloren und der Deutsche bog in den Service-Park ab. Es gab einen Aufhängungsschaden an seinem Subaru Impreza. "Wir konnten nicht weiterfahren. Er hat nichts getroffen und hat keinen Fehler gemacht", gibt sein Teamchef Manfred Stohl gegenüber 'WRC.com' Auskunft. "Wir werden das Auto reparieren, damit er morgen wieder starten kann."

Am Sonntag stehen die letzten drei Prüfungen der Rallye auf dem Programm. Der Tag startet mit der Königsprüfung "Guanajuatito" über 55 Kilometer. Anschließend folgt die Power Stage, bevor die Rallye mit einer kurzen Superspecial im Autodrom von Leon zu Ende geht und der Sieger feststeht.

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