Ein Überschlag auf der legendären "Ouninpohja" beendete die starke Vorstellung von Kris Meeke - Sebastien Ogier bleibt von Dramen verschont und steht vor dem Sieg
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Spätes Drama bei der Rallye Finnland: Bei der zweiten Durchfahrt zeigte die "Ouninpohja" ihre Zähne. Nach einer bisher starken Vorstellung nahm die Rallye für Kris Meeke (Citroen) ein jähes Ende. Kurz vor Ende der WP fehlten plötzlich Zwischenzeiten des Nordiren, kurz darauf wurde berichtet, der Citroen habe sich überschlagen. Das konnte Meekes Teamkollege Mikko Hirvonen bestätigten: "Ich musste wegen Kris etwas abbremsen. Er lag wirklich weit abseits der Straße." Fahrer und Beifahrer sollen aber unverletzt sein.
An der Spitze fährt Sebastien Ogier (Volkswagen) ungefährdet seinem Sieg entgegen. Wie schon am Vormittag war der WM-Spitzenreiter auf der "Ouninpohja" der Schnellste. Im Vergleich zum Vormittag verbesserte Ogier seine Zeit noch einmal um rund 18 Sekunden und stellte damit einen neuen Streckenrekord. "Es hat wirklich Spaß gemacht, aber die Reifen sind wirklich am Ende. Es war vielleicht nicht die beste Wahl, aber wir haben den Rekord", so Ogier, der auf weichen Reifen unterwegs war.
Im Kampf um Platz zwei fiel eine Vorentscheidung zugunsten von Thierry Neuville, nachdem Mads Östberg (beide Ford) bei WP 22 über 20 Sekunden verlor. "Nach ungefähr 25 Kilometer lag ein großer Stein auf der Straße. Ich hatte die Wahl ihn zu überfahren und auszuscheiden oder die Straße zu verlassen. Ich hatte keine Chance." Auf der 7,49 Kilometer langen Power-Stage "Painaa" hat der Norweger keine Chance, diesen Rückstand aus eigener Kraft aufzuholen.
WP20: Ogier meistert schwierige Bedingungen am besten
Bei WP20 "Surkee2" stellte Ogier noch einmal klar, wer in Finnland der schnellste Fahrer ist. Mit der Bestzeit auf der 14,95 Kilometer Prüfung gewann der Volkswagen-Pilot bereits seine elfte WP - eine Siegquote von mehr als 50 Prozent! Das Ford-interne Duell um die zweite Gesamtposition fand seine Fortsetzung, wobei diesmal Neuville als Zweitschnellster auf WP20 0,8 Sekunden schneller als Östberg war. Dessen Vorsprung in der Gesamtwertung auf den Belgier schmolz auf zwei Sekunden.
Wie schon am Freitag sorgte das große Starterfeld von immer noch über 40 Autos dafür, dass der Zustand der Straßen bei der zweiten Durchfahrt der WP deutlich schlechter war. So klagte Östberg über "sehr schwierige Bedingungen", und Neuville sagte: "Es fühlte sich an, als hätte ich einen Plattfuß, daher habe ich etwas langsamer gemacht. Ich musste am Ende vorsichtig sein, da ich mir nicht sicher war." Umso beeindruckender war die zweitschnellste Zeit des Belgiers.
WP21: Zehntel-Duell zwischen Östberg und Neuville
Auch bei der nächsten Wertungsprüfung brachten die schlechten Straßenverhältnisse einige Fahrer in Schwierigkeiten. Meeke legte einen halben Dreher hin und verlor einige Sekunden, Nikara kam mit einem schräg stehenden Vorderrad ins Ziel der WP. "Es war irgendetwas in den Spurrillen. Ich war vorsichtig, haben aber etwas getroffen", erklärte der finnische Mini-Pilot, der im Anschluss aufgeben musste. Über Schwierigkeiten berichtete auch Östberg: "Ich habe mich an einer Abzweigung fast gedreht. Ich weiß nicht was los war, ich hatte keinen Vortrieb und musste mehrmals die Kupplung treten."
Schnellster Fahrer war bei der zweiten Durchfahrt der "Leutsu" wie schon am Vormittag Neuville. Durch die eigene Bestzeit und die Probleme von Östberg verkürzte der Belgier den Rückstand auf Gesamtrang zwei. Mit dem kleinstmöglichen Vorsprung von 0,1 Sekunden auf Neuville ging Östberg in die 22. WP. Ogier verwaltete als Drittschnellster weiterhin locker seine Führung. "Alles okay, keine Probleme, aber an einigen Stellen ist es wirklich hart", so der Kommentar des Volkswagen-Piloten.
Gesamtwertung nach WP22 (Top 10):
01. Sebastien Ogier (Volkswagen) - 2:39:23,5 Stunden
02. Thierry Neuville (Ford) + 36,9 Sekunden
03. Mads Östberg (Ford) + 56,6
04. Mikko Hirvonen (Citroen) + 1:17,7 Minuten
05. Dani Sordo (Citroen) + 6:01,7
06. Jewgeni Nowikow (Ford) + 8:36,6
07. Jari Ketomaa (Ford) + 10:59,8 (WRC2)
08. Per-Gunnar Andersson (Ford) + 11:36,2
09. Robert Kubica (Citroen) + 12:29,7 (WRC2)
10. Andreas Mikkelsen (Volkswagen) + 13:38,1