Jari-Matti Latvala geht mit 3,7 Sekunden Vorsprung auf Sebastien Ogier in die letzte Prüfung der Rallye Finnland - Craig Breen muss mit Rückenschmerzen aufgeben
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Mit 3,4 Sekunden Vorsprung auf Teamkollege Sebastien Ogier startete Jari-Matti Latvala (Volkswagen) in die letzten drei Prüfungen der Rallye Finnland. Nachdem zwei dieser drei Prüfungen absolviert sind, beträgt der Vorsprung des Lokalmatadors vor der abschließenden Power-Stage 3,7 Sekunden.
Auf der knapp sieben Kilometer langen "Ruuhimäki" (WP24) machte Latvala deutlich, dass er fest entschlossen ist, seinen zweiten Heimsieg nach 2010 zu erringen. Der Finne fuhr Bestzeit, war dabei 1,6 Sekunden schneller als Ogier und baute seinen Vorsprung vorübergehend auf fünf Sekunden aus. "Ich bin hierher gekommen, um im Kampf um den Sieg mitzureden. Ich möchte diese Rallye für die finnischen Fans gewinnen", so Latvala.
Ogier fand zunächst kein Mittel gegen den bestens aufgelegten Lokalmatador. "Mein Start war nicht der beste. Ich zögerte. Die zweite Hälfte der Prüfung lief besser, aber da alles mit Vollgags geht, bestand keine Chance, Zeit gutzumachen", bemerkte der Weltmeister nach WP24.
Trotz Handicap bei Latvala: Ogier kommt nicht entscheidend näher
Als vorletzte Prüfung der Rallye standen die 23 Kilometer von "Myhinpää" auf dem Programm. Auf dieser war es Ogier, der sich die Bestzeit holte. Doch Latvala verlor trotz eines Handicaps nur 1,3 Sekunden. "Irgend etwas stimmt mit meinem Helm nicht. Die Freisprecheinrichtung funktioniert nur auf einer Seite", erklärt der Finne, dass der Kontakt zu Beifahrer Mikka Anttila nicht mehr optimal ist. Dennoch behauptet Latvala seine Führung, während Ogier erkennen muss, "nichts entgegensetzen" zu können.
Hinter Latvala und Ogier liegt Kris Meeke (Citroen) weiterhin ungefährdet auf Podiumskurs. Der Brite war sowohl auf WP24 als auch auf WP25 Drittschnellster. Ebenso sicher hält Andreas Mikkelsen (Volkswagen) Rang vier, gefolgt von Mikko Hirvonen (M-Sport-Ford). Dahinter jedoch hat es Verschiebungen gegeben: Hayden Paddon (Hyundai) schlägt sich mit einer ausgefallenen Servolenkung herum. Der Neuseeländer musste sowohl Teamkollege Juho Hänninen als auch Elfyn Evans im zweiten M-Sport-Ford ziehen lassen und geht statt als Sechster nur noch als Achter in die abschließende Power-Stage.
Harte Landung: Breen muss mit Rückenschmerzen passen
Während Paddon noch fährt, musste der auf Gesamtrang neun in den Tag gestartete Ford-Privatier Craig Breen aufgeben. Der Ire verzeichnete auf WP24 nach einer der zahlreichen Sprungkuppen eine extrem harte Landung und klagte anschließend über Rückenschmerzen. "Ich wollte die berühmten Sprünge voll nehmen. Jetzt liege ich hier", bemerkte Breen, während er neben seinem Fiesta RS WRC liegend medizinisch behandelt wurde.
"Ich bin enttäuscht. Ich wollte diese Rallye zu Ende fahren, doch das wird nicht funktionieren", so der 24-Jährige, der erstmals am Steuer eines reinrassigen WRC-Boliden unterwegs war. Durch den Ausfall von Breen gehen Henning Solberg und der in der WRC2-Wertung führende Karl Kruuda als Neunter respektive Zehnter in die Schlussprüfung.
Die Entscheidung um den Sieg bei der Rallye Finnland fällt ab 13:08 Uhr Ortszeit (12:08 MESZ) auf der zweiten Überfahrt der knapp sieben Kilometer langen "Ruuhimäki". Diese stellt in Form von WP26 die Power-Stage dar und bildet den Abschluss des achten von 13 WRC-Saisonläufen.
Gesamtwertung nach 25 von 26 Wertungsprüfungen (Top 10):
01. Jari-Matti Latvala (Volkswagen) - 2:54:07,1 Stunden
02. Sebastien Ogier (Volkswagen) +3,7 Sekunden
03. Kris Meeke (Citroen) +48,6
04. Andreas Mikkelsen (Volkswagen) +1:50,2 Minuten
05. Mikko Hirvonen (Ford) +2:46,0
06. Juho Hänninen (Hyundai) +4:24,4
07. Elfyn Evans (Ford) +5:20,1
08. Hayden Paddon (Hyundai) +5:46,8
09. Henning Solberg (Ford) +11:59,2
10. Karl Kruuda (Ford) +14:25,0