Das Mega-Duell zwischen Sebastien Loeb und Sebastien Ogier bei der Rallye Monte Carlo wird durch einen Fehler Loebs vorzeitig beendet - Ogier führt überlegen
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Sebastien Loeb gegen Sebastien Ogier: So lautete das elektrisierende Duell im Laufe der ersten richtigen Etappe bei der diesjährigen Rallye Monte Carlo, dem Saisonauftakt der WRC 2015. Loeb hatte am Donnerstagabend die Führung erobert und am Freitag kam es schließlich zum großen Duell der Generationen. Sechs Prüfungen standen auf dem Programm, und in der letzten WP des Tages fiel die Entscheidung zugunsten von Ogier, denn Loeb war der entscheidende Fehler unterlaufen.
Der neunfache Rallye-Weltmeister war in einem vereisten Abschnitt von der Straße gerutscht und hatte dabei links hinten einen Stein getroffen. Dabei brach die Achse beim linken Hinterrad. Loeb musste im Schritttempo weiterfahren. Da der Citroen-Star dabei sechs Minuten verlor, war das Mega-Duell beendet. "Es passierte, als ich an einer vereisten Stelle einen Stein traf", berichtet Loeb den Zwischenfall. "Es war kein harter Schlag, aber etwas war nicht mehr in Ordnung."
Bis dahin hielt das Duell der beiden "Sebs", was sich die Fans versprochen hatten. Die beiden Ausnahmekönner lieferten sich ein Fernduell, denn Ogier stand als Dritter an der Startlinie und Loeb nur als 14. Deshalb fanden beide unterschiedliche Straßenverhältnisse vor. Für die Nachmittagsschleife trafen beide zudem eine andere Reifenwahl. Während Ogier Spikes mitnahm und damit nicht zufrieden war, entschied sich Loeb gegen Spikes.
In WP7 ging Ogier erstmals in Führung und in WP8 unterlief Loeb der entscheidende Fehler. "Es kann passieren. Durch meiner Startposition musste ich etwas anderes mit den Reifen probieren", macht sich Loeb keine Vorwürfe. "Ich habe alles gegeben und einen Fehler gemacht." Ogier hat nun vor den letzten beiden Etappen einen Vorsprung von 1:45 Minuten auf die Verfolger. Seine Volkswagen-Teamkollegen Jari-Matti Latvala und Andreas Mikkelsen liegen auf den Plätzen zwei und drei.
Angesichts der Dominanz von Loeb/Ogier verkamen alle anderen Fahrer zu Statisten, wie die großen Rückstände in der Gesamtwertung zeigen. Ott Tänak ist als Vierter der beste Ford-Pilot und liegt schon 2:44 Minuten hinter Ogier. Einzig verbliebener Citroen im Spitzenfeld ist nach Loebs-Unfall Mads Östberg als Fünfter. Dem Norweger fehlen aber schon über drei Minuten auf die Spitze. Kris Meeke schied in WP8 wegen gebrochener Radaufhängung aus.
Auch Hyundai konnte sich nicht in Szene setzen. Thierry Neuville bestritt zum ersten Mal den zweiten Tag der legendären "Monte". Neuville und sein Teamkollege Dani Sordo sind auf den Plätzen sieben und acht zu finden. Licht und Schatten erlebte einmal mehr Robert Kubica. Der Ford-Privatier ging heute nach Rallye2-Regel an den Start und setzte sich mit drei Bestzeiten in Szene. Allerdings flog der Pole in WP8 gleich zweimal von der Strecke, wodurch er sich den linken Vorderreifen beschädigte. In langsamer Fahrt schaffte es Kubica noch ins Ziel.
Am Samstag stehen die Prüfungen neun bis zwölf auf dem Programm, bevor die Rallye Monte Carlo am Sonntag zu Ende geht.