Volkswagen-Werksfahrer Sebastien Ogier führt nach dem Vormittag der ersten Etappe die Rallye Schweden an - Weltmeister Sebastien Loeb (Citroen) auf Platz zwei
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Am Vormittag der ersten Etappe entwickelte sich in Schweden ein Duell zwischen Sebastien Ogier (Volkswagen) und Sebastien Loeb (Citroen) um die Führung. Ogier nutzte seine späte Startposition perfekt und sicherte sich zwei der drei Bestzeiten. Auch ein kleines Getriebeproblem konnte den jüngeren der beiden Franzosen nicht stoppen. Loeb kam problemlos durch die Vormittagsschleife, doch seine Führung war der Weltmeister los. Nach insgesamt vier Etappen beträgt Ogiers Vorsprung 10,1 Sekunden. Jari-Matti Latvala ist im zweiten Polo R WRC auch noch vorne dabei, denn der Finne liegt auf Platz drei und hat 10,9 Sekunden Rückstand.
Bevor die Fahrer zum Mittagsservice nach Hagfors abbogen, musste noch die vierte Wertungsprüfung "Vargasen" (24,63 Kilometer) absolviert werden. Diese Strecke ist durch die spektakuläre Kuppe "Colin's Crest" weltberühmt. Zahlreiche Fans säumten die Straße und machten mit ihren Smartphones spektakuläre Bilder. Die Bestzeit stellte Mads Östberg auf, obwohl der Norweger am Vormittag mit einem überhitzenden Motor in seinem Ford Fiesta RS WRC zu kämpfen hatte.
Ogier festigte seine Führung mit der zweitbesten Zeit, die nur um eine Zehntelsekunde langsamer als Östbergs Bestmarke war. "Es ist okay, ich bin sehr zufrieden. Ich habe zwar Probleme mit der Schaltung, aber es ist okay", kommentiert der Franzose. "Ich muss die Kupplung in niedrigen Gängen verwenden", erläutert er sein Problem, das ihn aber nicht bremste. Latvala markierte die drittbeste Zeit und rückte damit Loeb in der Gesamtwertung auf die Pelle. Der Weltmeister büßte vier Sekunden auf Ogier ein, doch da andere Fahrer große Probleme hatten, war Loeb zufrieden.
"Die Bedingungen waren sehr knifflig. Einige Autos sind ausgerutscht und es war wichtig, dass ich durchkomme. Ich bin noch dabei und habe Siegchancen, also ist es okay", bewertet Loeb seinen Vormittag. "Es ist schwierig zu attackieren und den Rhythmus zu finden." Große Probleme hatte sein Citroen-Teamkollege Mikko Hirvonen. Schon in der ersten Prüfung des Tages blieb der Finne im Straßengraben im Schnee stecken und verlor über 25 Minuten.
Hirvonen konnte zwar weiterfahren, doch seine Siegchancen sind vorbei. Nach WP4 meinte er: "Ich bin auf der Straße geblieben. Das ist doch schon eine Steigerung. Wir sind tief im Schnee festgesteckt. Es waren dort keine Zuschauer. Schließlich sind einige gekommen und haben uns geholfen." Die positive Überraschung des Vormittags ist Lokalmatador Pontus Tidemand (Ford), der auf dem vierten Platz liegt und 35 Sekunden Rückstand auf Ogier hat.
Der Russe Jewgeni Nowikow (Ford) ist als Fünfter in den Service-Park gefahren. Seine österreichische Co-Pilotin Ilka Minor ist zufrieden: "Der Vormittag war ganz gut für uns und die Zeiten haben gepasst. Es ist nicht einfach, weil der Schnee sehr weich ist." Trotz Bestzeit hat Östberg als Sechster schon 40 Sekunden Rückstand auf die Spitze. Die Top 10 komplettieren nach vier Prüfungen Juho Hänninen (Ford), Dani Sordo (Citroen), Thierry Neuville und Henning Solberg (Ford).
In der WRC2 hat Anders Gröndal (Subaru) die Führung von Yazeed Al-Rajhi (Ford) übernommen. Der Deutsche Sepp Wiegand liegt mit seinem Skoda Fabia auf Platz drei. "Es war ein sehr schwieriger Vormittag. Es ist nicht einfach den Rhythmus zu finden. Wir versuchen uns zu verbessern und zu lernen, damit wir schneller fahren." Von hinten nähert sich Eyvind Brynildsen (Ford) mit großen Schritten.
Am Nachmittag wird die Vormittagsschleife erneut absolviert. Anschließend geht die Etappe mit der Superspecial in Karlstad zu Ende.
Gesamtwertung nach 4 von 22 Prüfungen (Top 10):
01. Sebastien Ogier (Volkswagen) - 38:26,0 Minuten
02. Sebastien Loeb (Citroen) +10,1 Sekunden
03. Jari-Matti Latvala (Volkswagen) +10,9
04. Pontus Tidemand (Ford) +35,7
05. Jewgeni Nowikow (Ford) +37,8
06. Mads Östberg (Ford) +40,0
07. Juho Hänninen (Ford) +1:02,6 Minuten
08. Dani Sordo (Citroen) +1:12,5
09. Thierry Neuville (Ford) +1:24,2
10. Henning Solberg (Ford) +1:44,6