WP6-9: Ogier in Mexiko zurück an der Spitze

, 08.03.2014

Mit drei Bestzeiten in Folge erobert Volkswagen-Pilot Sebastien Ogier bei der Rallye Mexiko die Führung zurück - Aus für Kris Meeke und Mikko Hirvonen

Sebastien Ogier (Volkswagen) war Nachmittag bei der Rallye Mexiko, dem dritten Saisonlauf der Rallye-Weltmeisterschaft 2014, der dominierende Fahrer. Der amtierende Weltmeister fuhr bei den Wertungsprüfungen (WP) sechs bis acht jeweils die Bestzeit und knüpfte damit Citroen-Pilot Mads Östberg die Führung wieder ab, die der Norweger am Vormittag erobert hatte. Nach acht von 22 Wertungsprüfungen liegt Ogier 23,1 Sekunden vor Östberg. Dritter der Gesamtwertung ist Ogiers Teamkollege Jari-Matti Latvala (+ 40,3 Sekunden).

"Es ist schwierig, ständig konzentriert zu bleiben. Wir haben heute Nachmittag gesehen, wie heiß es werden kann, und die Rallye ist noch lang", sagt Ogier. Während der Weltmeister eine makellose Leistung zeigte, konnte Östberg die starke Vorstellung des Vormittags am Nachmittag nicht wiederholen. "Wir waren bei der zweiten Durchfahrt nicht perfekt. Es ist nicht wirklich schlecht, aber wir sind nicht da, wo wir sein wollten", sagt der Norweger. Latvala, der als Erster auf die Strecke ging, sieht aufgrund des sich vergrößernden Rückstands im Kampf um den Gesamtsieg seine Felle langsam davonschwimmen.

"Es wird weniger realistisch, je mehr Zeit ich verliere. Aber es ist eine lange Rallye mit langen Prüfungen, da kann noch eine Menge passieren", so der Finne. Latvala profitierte jedoch von den Ausfällen der vor ihm platzierten Mikko Hirvonen (Ford) und Kris Meeke (Citroen), die beide bei der achten WP die Segel streichen mussten. Hirvonen musste seinen Fiesta RS WRC nach einem Elektrikdefekt abstellen. Meeke, der am Nachmittag bei trockenen und heißen Wetterbedingungen starke Zeiten gefahren war, schlug mit seinem DS3 WRC an und beschädigte dabei die Radaufhängung.

Durch die Ausfälle wurde Robert Kubica (Ford) auf den vierten Gesamtrang gespült, hat mit 1:46,8 Minuten aber schon einen deutlichen Rückstand. Die Getriebeprobleme vom Vormittag konnten die M-Sport-Mechaniker zwar beheben, restlos glücklich war Kubica mit seinem Auto aber dennoch nicht. "Ich muss beim herunterschalten vom zweiten in den ersten Gang die Kupplung treten, deshalb habe ich in den engen Passagen verloren", sagt er.

Elfyn Evans (Ford) brachte seine konstante und fehlerfreie Fahrt auf Rang fünf (+ 2,22,2 Minuten), Sechster ist Hyundai-Pilot Thierry Neuville, der zwar mit seiner Fahrt zufrieden war, aber mit dem i20 WRC, der der nicht mit voller Motorleistung gefahren werden kann, mit stumpfen Waffen kämpft. "Das Auto ist vielleicht ein wenig zu steif, aber ich bin gut gefahren. Wir wussten, dass wir nicht auf dem Niveau der anderen sind, mehr kann ich momentan nicht tun", sagt der Belgier, der Gesamtsechster (+ 2:27,0 Minuten) ist.

WP6: Duell um die Führung spitzt sich zu

Da die Prüfungen des Vormittags am Nachmittag wiederholt wurden, bildet die 9,88 Kilometer lange "Los Mexicanos" erneut den Auftakt. Im Vergleich zur ersten Durchfahrt waren die Bedingungen allerdings deutlich besser. Durch die höher stehende Sonne und leichten Wind war der Staub kein großes Problem mehr, zudem war die Straße nach der ersten Durchfahrt von losen Schotter befreit, wodurch der Grip deutlich besser war.

Das nutzte Ogier gleich aus, der Franzose fuhr mit einer Zeit von 7:33,7 Minuten einen neuen Prüfungsrekord. Es hätte allerdings auch noch schneller gehen können. "In der ersten Haarnadelkurve lag ein großer Stein. Ich bin fast angehalten und hätte fast den Motor abgewürgt", sagt der Volkswagen-Pilot. Im Kampf um die Gesamtführung machte Ogier damit auf Spitzenreiter Östberg Boden gut.

Der Norweger war als Zweitschnellster 2,1 Sekunden langsamer, wodurch sein Vorsprung in der Gesamtwertung auf 1,2 Sekunden schrumpfte. "Ich bin nie glücklich, wenn ich Zeit verliere, bin aber mit meiner Fahrt recht zufrieden. Generell war es eine gute Prüfung, aber an einigen Stellen haben ich nicht genug gepusht", sagt Östberg. Drittschnellster war Hirvonen (+ 2,5 Sekunden), der sich über die in der Mittagspause vorgenommenen Veränderungen an seinem Fiesta RS WRC zufrieden zeigte.

WP7: Ogier übernimmt bei "El Chocolate" die Führung

Beim zweiten Durchgang der "El Chocolate", der mit 44,03 Kilometer längsten WP des Freitags, blieben die Piloten im Gegensatz zum Vormittag, als unter anderem Andreas Mikkelsen (Volkswagen) abgeflogen war, von größeren Dramen verschont. Die Sonne brannte vom Himmel, doch ein Mann blieb cool und fuhr die nächste Bestzeit: Sebastien Ogier. Der Volkswagen-Pilot zeigte der Konkurrenz erneut auf, warum er Weltmeister ist und fuhr mit deutlichem Abstand die schnellste Zeit.

Da Östberg als Viertschnellster auf WP7 gleich 14,9 Sekunden verlor, kam es auch in der Gesamtwertung einen Führungswechsel. Dort lag Ogier nun 13,7 Sekunden vor dem Norweger. "Es war eine sehr anstrengende Prüfung, sehr heiß, aber wir sind eine gute Zeit gefahren", lautete das zufriedene Fazit des Volkswagen-Piloten. Östberg hingegen haderte mit seinem DS3 WRC. "Ich bin enttäuscht. Wir hatten einige Probleme. Ich hatte starkes Übersteuern und habe eine Menge Zeit verloren."

Eine starke Leistung zeigte Meeke, der die zweitschnellste Zeit fuhr und dadurch Latvala vom vierten Gesamtrang verdrängte. "Ich hatte einen guten Rhythmus und bin im Vergleich zu den anderen gute Zeiten gefahren. Auf den schnellen Teilen am Ende war ich etwas vorsichtig." Drittschnellster war wie schon bei der vorherigen Prüfung Hirvonen (+ 11,9 Sekunden), während Neuville mit dem Hyundai weiterhin den Zeiten der Schnellsten hinterher fuhr und über eine halbe Minute verlor.

WP8: Ogier setzt sich ab

Auch bei "Las Minas 2" hielt Ogier die Konkurrenz in Schach. Der Volkswagen-Pilot benötigte für die 15,59 Kilometer 11:06,1 Minuten und legte damit abermals eine Zeit vor, an der sich die Konkurrenz die Zähne ausbiss. Von bisher acht gefahrenen hat der Franzose sechs gewonnen. "Es war etwas einfacher als bei der vorherigen. Eine weitere gute Prüfung für uns." Östberg verlor als Drittschnellster weitere 3,9 Sekunden auf Ogier, dazwischen schob sich noch Latvala.

Die 2,6 Kilometer kurze Prüfung durch den Bicentenario-Park brachte keine große Veränderung. Latvala sicherte sich die Bestzeit, doch Verschiebungen im Gesamtklassement ergaben sich nicht. Zum Abschluss des zweiten Rallye-Tages steht am späten Nachmittag (Ortszeit) noch die 2,21 Kilometer lange Superspecial auf dem Programm, die gleich zwei Mal unmittelbar nacheinander gefahren wird.

Gesamtwertung nach neun von 22 Wertungsprüfungen (Top 10):

01. Sebastien Ogier (Volkswagen) - 1:42:59,4 Stunden

02. Mads Östberg (Citroen) + 23,1 Sekunden

03. Jari-Matti Latvala (Volkswagen) + 40,3

04. Robert Kubica (Ford) + 1:46,8 Minuten

05. Elfyn Evans (Ford) + 2:22,2

06. Thierry Neuville (Hyundai) + 2:29,3

07. Martin Prokop (Ford) + 3:26,8

08. Benito Guerra (Ford) + 5:02,9

09. Chris Atkinson (Hyundai) + 6:15,7

10. Juri Protasow (Ford) + 7:14,5 (WRC2)

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