Sebastien Ogier (Volkswagen) baut seine Führung bei der Rallye Schweden auf eine halbe Minute aus - Sebastien Loeb schnappt Jari-Matti Latvala Platz zwei weg
© Foto: Volkswagen
Sebastien Ogier drückte der ersten Etappe der Rallye Schweden seinen Stempel auf. Der Volkswagen-Werksfahrer entschied die Prüfungen zwei, drei, fünf, sechs und sieben für sich und baute sich einen Vorsprung von 32,2 Sekunden auf. Das Duell um den zweiten Platz nahm auf der siebten Wertungsprüfung erneut eine Wende. Sebastien Loeb (Citroen) übernahm den zweiten Platz von Jari-Matti Latvala (Volkswagen). Der Rückstand des Weltmeisters auf Ogier beträgt nach dem ersten Tag 32,2 Sekunden. Latvala klebt Loeb auf den Fersen, denn der Abstand zwischen den beiden beträgt lediglich 1,5 Sekunden. In der WRC2 ist der Deutsche Sepp Wiegand (Skoda) auf Podestkurs.
Die Nachmittagsschleife wurde mit der 24,63 Kilometer langen "Vargasen"-Prüfung abgeschlossen. Für spektakuläre Bilder sorgte einmal mehr der berühmte "Colin's Crest". Über diese Kuppe sprangen die Fahrer meterweit, während sie von unzähligen Fans am Straßenrand angefeuert wurden. Wichtig war auch der Umgang mit den Reifen, denn mittlerweile blitzten durch die vereisten Straßen auch Schotterstellen. Die Spikes nutzten sich dadurch stark ab. Mit Ausnahme von Mads Östberg (Ford) hatten alle Fahrer zwei Ersatzreifen im Kofferraum dabei.
An der Spitze setzte Ogier seine Dominanz fort und holte sich die nächste Bestzeit. "Es ist ein unglaublicher Tag für uns. Mein Gefühl ist sehr gut. Der Vormittag war nicht perfekt, aber es hat gereicht, um vorne zu sein. Der Nachmittag war besser. Das Auto ist perfekt. Ich bin sehr glücklich", schwärmt der Franzose. Ogier nahm Loeb weitere 7,6 Sekunden ab. Das Duell um Platz zwei nahm eine weitere Wendung. Loeb nahm Latvala die Position ab, weil der Finne Probleme mit dem Sprechfunk hatte. Über rund zwei Drittel der Strecke konnte er die Kommandos seines Co-Piloten Miika Anttila nicht hören.
Somit fehlen Loeb 32,2 Sekunden auf Ogier. Latvala folgt 1,5 Sekunden dahinter. Ganz zufrieden ist der Weltmeister nicht. "Die Prüfung war okay. Die Zeit ist besser als vorher. Wir hatten zwei Ersatzreifen und haben beide verwendet. Es war eine gute Wahl." Dennoch wirkte sich Loebs frühe Startposition im Vergleich zu Ogier aus: "Die später startenden Autos sind immer schneller", hält das Citroen-Ass fest.
Erster Verfolger des Top-Trios ist weiterhin Östberg. Da er nur einen Ersatzreifen mitgenommen hatte, ging die Lücke auf Ogier schon auf 42,8 Minuten auf. "Ich habe meine Reifen zu früh aufgebraucht. Trotzdem bin ich zufrieden, dass ich Vierter bin", sagt der Norweger. Am Samstag will er das Podium angreifen: "Mein Speed ist gut und morgen will ich Loeb und Latvala einholen. Ogier ist zu weit weg."
Platz fünf halten der Russe Jewgeni Nowikow (Ford) und seine österreichische Co-Pilotin Ilka Minor. Überraschungsmann Pontus Tidemand (Ford) setzt sich mit Rang sechs weiterhin gut in Szene. Dahinter folgen Juho Hänninen, Thierry Neuville, Henning Solberg und Martin Prokop (alle vier Ford).
Zwei Citroen-Piloten wurden am Freitag die verschneiten Straßen zum Verhängnis. Mikko Hirvonen blieb schon auf der zweiten Prüfung in einer Schneebank hängen und verlor 25 Minuten. Für den Vizeweltmeister geht es nur noch um die möglichen Bonuspunkte in der Power Stage am Sonntag. Auf der sechsten Prüfung erwischte es Dani Sordo. Auch der Spanier blieb im Schnee hängen und benötigte vier Minuten, um sich zu befreien. Dadurch fiel Sordo allerdings aus den Top 10.
In der WRC2 führt weiterhin Anders Gröndal (Subaru) vor Yazeed Al-Rajhi (Ford). Der Deutsche Sepp Wiegand liegt mit seinem Skoda Fabia auf dem dritten Platz. "Zu Beginn war es nicht so gut, denn alles war neu und ich musste erst einen Rhythmus auf Schnee finden", sagt Wiegand über seinen Tag. "Dann lief es besser und besser. Bei der letzten Prüfung gab es ein Problem mit der Bremse. Generell bin ich mit der Nachmittagsschleife zufrieden, weil ich schneller war. Morgen werde ich weiterlernen und schneller werden."
Am Abend steht noch die Superspecial in Karlstad auf dem Programm.
Gesamtwertung nach 7 von 22 Prüfungen (Top 10):
01. Sebastien Ogier (Volkswagen) - 1:14:23,1 Stunden
02. Sebastien Loeb (Citroen) +32,2 Sekunden
03. Jari-Matti Latvala (Volkswagen) +33,7
04. Mads Östberg (Ford) +42,8
05. Jewgeni Nowikow (Ford) +1:12,1 Minuten
06. Pontus Tidemand (Ford) +1:22,6
07. Juho Hänninen (Ford) +1:48,7
08. Thierry Neuville (Ford) +2:01,3
09. Henning Solberg (Ford) +3:23,9
10. Martin Prokop (Ford) +4:39,9