Mikko Hirvonen und Thierry Neuville setzen bei der Superspecial in Karlstad die Bestzeit - Sebastien Ogier geht mit einem komfortablen Vorsprung in den zweiten Tag
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Zum Abschluss der ersten Etappe der Rallye Schweden musste noch die kurze Superspecial in Karlstad absolviert werden. Mikko Hirvonen (Citroen) und Thierry Neuville (Ford) markierten exakt die gleiche Bestzeit. Die Favoriten fingen auf Nummer sicher und es gab keine Veränderungen in der Gesamtwertung. Nach acht Sonderprüfungen führt Volkswagen-Werkspilot Sebastien Ogier mit 31,4 Sekunden Vorsprung vor Weltmeister Sebastien Loeb (Citroen). Jari-Matti Latvala liegt im zweiten Polo R WRC weitere 1,7 Sekunden zurück. In der WRC2 befindet sich der Deutsche Sepp Wiegand (Skoda) auf Platz drei.
Zum zweiten Mal traten am Freitagabend die WRC-Asse paarweise in Karlstad auf der 1,9 Kilometer kurzen Superspecial vor tausenden Fans gegeneinander an. An der Gesamtwertung änderte sich nichts. Die Show stand im Vordergrund, doch die Fahrer mussten tunlichst Fehler vermeiden. Es kamen auch alle Fahrer gut durch. Die Duelle sahen anders als am Vortag aus. So trat Loeb gegen Jewgeni Nowikow (Ford) an und Ogier gegen Pontus Tidemand (Ford). Einer der Höhepunkte war das finnische Duell Latvala gegen Juho Hänninen (Ford), das der Volkswagen-Fahrer für sich entscheiden konnte.
Die Bestzeit ging an andere Fahrer. Hirvonen und Neuville setzten exakt die gleiche Zeit. "Es war eine gute Zeit, ich bin gut gefahren", freut sich der Belgier. "Beim Start ist es für alle schwierig. Ich habe einen anderen Start versucht und es scheint funktioniert zu haben. Der heutige Nachmittag war unglaublich. Die Prüfungen waren sehr schön und ich habe einen guten Rhythmus gefunden, aber ohne Risiken einzugehen." In der Gesamtwertung liegt Neuville auf dem achten Platz.
Noch weiter hinten ist Hirvonen zu finden. Durch seinen Fehler auf WP2 hatte der Vizeweltmeister 24 Minuten verloren. "Es ist okay. Ich bin zufrieden mit meinem Lauf", meint der Finne über den Achtungserfolg in Karlstad, von dem er sich aber wenig kaufen kann. "Morgen habe ich eine schwierige Startposition. Vielleicht bin ich nicht Erster, aber sehr weit vorne." Hirvonen wird für die Topstars den "Straßenfeger" spielen müssen.
Loeb rätselt über Ogiers-Tempo
An der Spitze stand die erste Etappe klar im Zeichen von Ogier. Der Franzose dominierte den Tag, ließ es in der Superspecial mit der achtbesten Zeit allerdings ruhiger angehen. "Ein sehr guter Tag, aber es warten noch zwei lange Tage auf uns", denkt der Franzose noch nicht an den Sieg. Lob gibt es für den neuen Polo: "Das Auto war heute sehr gut. Es gibt keinen Grund dafür irgendetwas zu ändern." Sein Vorsprung auf Loeb beträgt 31,4 Sekunden.
Der Weltmeister zieht ein gemischtes Fazit. "Es war ein guter Tag, aber wir konnten Ogiers Tempo nicht halten. Ich weiß nicht genau warum", rätselt der Ausnahmekönner. "Es hat sicher auch mit der Startposition zu tun, aber Ogier war sehr stark. Wir werden es morgen sehen." Am Samstag starten die beiden Franzosen unmittelbar hintereinander. Die Voraussetzungen sind dadurch ausgeglichener. Loeb muss sich aber auch nach hinten orientieren, denn Latvala ist ihm dicht auf den Fersen und hat nur 1,7 Sekunden Rückstand.
"Wir kämpfen mit Loeb. Das ist sehr gut", hebt der Vorjahressieger hervor. "Ogier ist etwas weiter weg. Ich habe heute realisiert, dass ich das Auto in einigen Punkten für morgen verbessern kann." Lediglich ein weiterer Fahrer befindet sich noch innerhalb einer Minute zu Ogier: Mads Östberg (Ford) hat einen Podestplatz noch lange nicht aufgegeben: "Es ist nicht so schlecht. Ich bin vom Vormittag enttäuscht, aber am Nachmittag haben wir viel Zeit auf Loeb und Latvala aufgeholt."
"Darauf konzentrieren wir uns auch morgen", kündigt der Norweger an. "Ogier ist zu weit weg. Ich werde morgen pushen. Wenn ich auch auf Ogier Zeit gutmachen kann, dann wäre es gut, aber ich glaube, die Lücke ist schon zu groß." Auf dem fünften Platz übernachtet der Russe Nowikow, dessen Kommentar knapp ausfällt: "Generell war es okay. Es sind aber noch zwei Tage zu fahren, also werden wir weiter angreifen."
Die große Überraschung des Tages war Tidemand. Der Schwede startete zum ersten Mal in einem WRC-Boliden und mischte auf Anhieb konstant in den Top 10 mit. Platz sechs ist die Belohnung, doch der Youngster will nicht abheben. "Es fühlt sich gut an, aber ich muss konzentriert bleiben. Ich muss heute gut schlafen und mich auf morgen konzentrieren." Die Top 10 komplettieren Hänninen, Neuville, Henning Solberg und Martin Prokop.
In der WRC2 führt Anders Gröndal (Subaru) vor Yazeed Al-Rajhi (Ford) und Sepp Wiegand (Skoda). Der Deutsche ist mit seinem Tag sehr zufrieden: "Der Tag war eigentlich okay. Ich habe viel gelernt und die Zeiten verbessert. Wir werden bei unserer ersten Schneerallye auch morgen viel lernen, damit wir noch schneller werden."
Am Samstag stehen insgesamt acht Prüfungen auf dem Programm.