Sebastien Ogier riskiert am Samstag nichts und behauptet die Führung bei der Rallye Monte Carlo - Jari-Matti Latvala kommt näher, Robert Kubica fährt schnellen Zeiten
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Volkswagen steuert bei der Rallye Monte Carlo 2015 auf den nächsten großen Erfolg zu, denn vor der abschließenden Etappe liegen drei Polo R WRC auf den ersten drei Plätzen. Weltmeister Sebastien Ogier hat vor den letzten drei Prüfungen am Sonntag 42,8 Sekunden Vorsprung auf seinen Teamkollegen Jari-Matti Latvala. Andreas Mikkelsen hält souverän den dritten Rang. Rekord-Weltmeister Sebastien Loeb (Citroen) drang nach seinem gestrigen Zwischenfall wieder in die Top 10 nach vorne.
Der Samstag fiel bei diesem Rallye-Klassiker etwas kürzer als geplant aus, obwohl die mit 52 Kilometern längste Prüfung auf dem Programm stand.Am Vormittag musst die erste WP des Tages kurzerhand abgesagt werden, da sich im letzten Abschnitt zu viele Fans am Straßenrand versammelt hatten und die Sicherheit für die Zuschauer und Fahrer nicht mehr gewährleistet war. Anschließend gingen die weiteren drei Prüfungen plangemäß über die Bühne.
Weltmeister Ogier verlor im Laufe des Tages eine Minute seines Vorsprungs. Allerdings ging der Franzose auf teilweise vereisten Straßen bewusst kein Risiko ein. "Bei diesen Straßenverhältnissen sind Spikereifen die sicherste Option", verweist Ogier auf seine Taktik. Latvala hat vor der letzten Etappe nur noch 42,8 Sekunden Rückstand und ist davon überrascht: "Ich verstehe das nicht, ich will ihn gar nicht einholen. Ich habe diese Prüfung aber genossen und bin einen sehr guten Rhythmus gefahren."
Mikkelsen ist sicherer Dritter, denn Citroen-Werksfahrer Mads Östberg bekam in der zwölften Prüfung technische Probleme. "Ich habe ein großes Motorproblem. Der Motor ist einige Kilometer lang nur auf drei Zylindern gelaufen", berichtet der viertplatzierte Norweger. "Dann mussten wir stehenbleiben und einen Reset durchführen. Ich weiß nicht, was das Problem ist." Die Citroen-Mechaniker müssen im Service-Park in Monaco den Fehler finden. Heute übersiedelte der Service-Park von Gap zurück ins Fürstentum.
Kubica fährt Topzeiten
Fahrer des Tages war auch Robert Kubica. Genauso wie am Vortag war der Ford-Privatier mit Pirelli-Reifen sehr schnell, aber diesmal gab es keine Zwischenfälle. Kubica markierte in der 52 Kilometer langen WP die Bestzeit, war in WP11 nur um 1,8 Sekunden langsamer als Loeb und in WP12 belegte Kubica ebenfalls den zweiten Platz. Würde man nur die Zeiten vom Samstag werten, dann würde Kubica führen. Aufgrund seiner Probleme an den ersten beiden Tagen hält der ehemalige Formel-1-Pilot den 13. Platz im Gesamtklassement.
Loeb meldete sich mit der Bestzeit in WP11 zurück, verlor in Sisteron (WP12) wegen einer falschen Reifenwahl aber viel Zeit. Insgesamt konnte sich der Franzose auf den neunten Platz verbessern. Kris Meeke (Citroen) markierte in WP12 die Bestzeit und hält Rang zehn. Von Hyundai war bei dieser Rallye bisher wenig zu sehen, aber die beiden Fahrer hielten sich auch aus großen Schwierigkeiten heraus. Am Ende des heutigen Tages hält Dani Sordo Platz fünf und Thierry Neuville Rang sechs. Der Rückstand auf Ogier beträgt aber schon mehr als drei Minuten.
Bester Ford-Pilot ist Elfyn Evans als Siebter, obwohl der Waliser die letzte WP des Tages nach einer Berührung mit einer Mauer mit gebrochener Radaufhängung fahren musste. Ford-Privatier Martin Prokop ist als Achter ebenfalls noch in den Top 10 zu finden. Am Sonntag gehen die letzten drei Prüfungen über die Bühne. Es wartet auch die berühmte Straße über den Col de Turini.
In der WRC2-Klasse hält der Deutsche Armin Kremer (Skoda Fabia S2000) den zweiten Platz hinter dem Franzosen Stephane Lefebvre (Citroen DS3 R5). In der WRC3 ist der Deutsche Christian Riedemann (Citroen DS3 R3T) Dritter.