Mehr Spannung und Herausforderung sind das Ziel, doch das Gegenteil könnte der Fall sein - Ausschluss droht, wenn die Regel überhaupt kontrolliert werden kann
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Die Verantwortlichen der Rallye-Weltmeisterschaft (WRC) wollen die Herausforderung für die Piloten vergrößern und führen ab der Saison 2015 ein Verbot der Bekanntgabe von Zwischenzeiten ein. Bisher erhalten die Fahrer die Informationen über ein Display am Armaturenbrett, doch damit ist schon beim ersten WM-Lauf Ende Januar in Monte Carlo Schluss. "Wir wollen erreichen, dass die Piloten nicht mehr so stark kontrolliert werden", erklärt Jarmo Mahonen im Gespräch mit 'Autosport'.
Der FIA-Rallyechef glaubt, dass die Spitzenleute nur in den Spaziermodus schalten würden, sobald sie sich einen ausreichend großen Vorsprung herausgefahren haben. Fehler passieren dann nur noch äußerst selten und das reduziert die Spannung in dem ohnehin von Akzeptanzproblemen geplagten Championat. "Natürlich können wir das nicht zu 100 Prozent kontrollieren, aber es wird einen ausreichend großen Abschreckungseffekt haben", glaubt Mahonen und droht mit harten Strafen bei Zuwiderhandlung.
Der Finne wird deutlich: "Wer erwischt wird, kann aus der Meisterschaft ausgeschlossen werden." Er vermutet, dass die Hersteller dieses Risiko nicht eingehen würden. Dass es sich beim neuen Zwischenzeiten-Verbot um ein Allheilmittel handelt, bezweifeln viele der Aktiven. Citroen-Ass Kris Meeke glaubt, dass eine Bekanntgabe der Werte einen Zweikampf auch spannender machen könnte. Volkswagen-Motorsportchef Jost Capito hält die Überwachung für unmöglich und fragt sich: "Was ist, wenn jemand von unserem Thierry Neuville (Hyundai-Pilot; Anm. d. Red.) eine Zwischenzeit zeigt? Ist er dann draußen. Es ist unkontrollierbar und deshalb halten wir es für dumm."