Tom Chilton hält Rob Huff in Schach und gewinnt das Eröffnungsrennen der WTCC in Monza: Mehdi Bennani und Norbert Michelisz kollidieren im Kampf um die Spitze
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Windschattenschlachten, spannende Zweikämpfe und ein britisches Duell um den Sieg: Das Eröffnungsrennen der Tourenwagen-Weltmeisterschaft (WTCC) in Monza verlief am Sonntag sehr unterhaltsam - und endete mit einem Triumph von Tom Chilton (SLR-Citroen). Der Brite hielt in der zweiten Rennhälfte dem Druck seines Landsmanns und Markenkollegen Rob Huff (Münnich-Citroen) stand und feierte seinen fünften Sieg in der WTCC.
"Das war ein harter Kampf. Rob Huff war Weltmeister und ist ein ernsthafter Gegner. In der ersten Schikane hat er ein paarmal leicht angeklopft, aber ich habe alles gegeben und habe es geschafft", freut sich Chilton über seinen Sieg, der zugleich der erste eines Citroen in der WTCC-Saison 2017 war. Damit wurden die ersten drei Saisonrennen von drei unterschiedlichen Marken gewonnen.
Für den Polesetter des Eröffnungsrennens war selbiges schon beim Start gelaufen. Als die roten Ampeln ausgingen, würgte Tom Coronel den Motor seines ROAL-Chevrolet ab. Dasselbe Missgeschick war dem erfahrenen Niederländer schon zu Beginn der Aufwärmrunde passiert. So übernahm nach dem Start Mehdi Bennani die Führung, hinter ihm reihten sich Chilton und Norbert Michelisz (Honda) ein.
Bennani und Michelisz kollidieren im Kampf um die Spitze
Der Ungar war in der Anfangsphase der schnellste Fahrer der Feldes, ging schon in der zweiten Runde an Chilton vorbei und wagte in der dritten Runde vor der Parabolica einen Angriff auf den Führenden Bennani. Michelisz war am Kurveneingang innen schon auf gleicher Höhe mit dem Auto des Marokkaners, doch der machte die Tür zu. Beide Autos berührten sich, rutschten von der Strecke und mussten anschließend die Box aufsuchen.
Damit schien für Chilton die Bahn frei zu sein, doch Huff, der von Startplatz acht ins Rennen gegangen war, schloss schnell zu seinem Markenkollegen auf. Einmal direkt hinter Chilton fahrend, konnte Huff aber keinen Angriff starten und musste sich so mit Platz zwei begnügen. Tiago Monteiro (Honda) wurde Dritter und baute damit seine Führung in der WM-Wertung aus.
Thed Björk (Volvo) und Esteban Guerrieri (Campos-Chevrolet) lieferten sich in der Schlussphase des Rennes ein packendes Duell um Platz vier, bei dem am Ende der Schwede hauchdünn die Nase vorne hatte. Für seine Teamkollegen endete das Eröffnungsrennen enttäuschend. Nestor Girolami mussten seinen S60 nach der zweiten Runde mit gebrochener rechter Hinterradaufhängung an der Box abstellen, am Auto von Nick Catsburg hatte sich nach einer Berührung der Frontsplitter gelöst, sodass er nicht über Rang acht hinaus kam.
Punkte beim WTCC-Debüt für Kevin Gleason
Coronel kämpfte sich nach dem verpatzten Start auf Position sechs zurück. John Filippi (SLR-Citroen), Catsburg, Kevin Gleason (RC-Lada) und Daniel Nagy (Zengö-Honda) komplettierten die Top 10. Debütant Gleason gewann damit bei seinem ersten Rennen in der WTCC gleich zwei WM-Punkte und ist der erste US-Amerikaner, der in der Tourenwagen-WM in die Punkteränge fährt. Ryo Michigami (Honda) und Aurelien Panis (Zengö-Honda) konnten das Rennen aufgrund technischer Probleme an ihren Autos nicht in Angriff nehmen.
Das Hauptrennen über elf Runden startet um 14:15 Uhr.