Gebrochen Radbolzen sind der Auslöser für Tom Coronels Unfall mit einem Feuerwehrauto: Das Auto des Niederländers ist ein halber Totalschaden
© Foto: FIA WTCC
An das erste Freie Training der Tourenwagen-Weltmeisterschaft (WTCC) in Vila Real wird man sich vermutlich noch lange erinnern, denn der Unfall von Tom Coronel (ROAL-Chevrolet) war einer der bizarrsten der vergangenen Jahre. Der Niederländer konnte sein Auto vor einer Kurve nicht rechtzeitig verzögern und fuhr in einen Notausgang, wo er erst über eine Verkehrsinsel räuberte und dann frontal ein Feuerwehrauto rammte.
"Ich habe direkt gemerkt, dass irgend etwas nicht stimmt", sagt Coronel über den Zwischenfall. "Zuerst dachte ich, ein Reifen wäre explodiert." Doch die Reifen waren noch alle intakt. Allerdings löste sich kurz vor dem Aufprall auf das Feuerwehrauto das linke Vorderrad und flog weg.
Während es zunächst so aussah, als sei das Rad beim Überfahren der Verkehrsinsel abgebrochen, stellten Coronel und seine ROAL-Mannschaft rasch fest, dass sich das Rad schon vorher gelöst hatte und Auslöser des Unfalls war. "Es schaut so aus, als seien die Radbolzen gebrochen. Das Rad war zwar noch im Radhaus drin, aber nicht mehr befestigt und konnte daher nicht mehr verzögern", so Coronel.
Kurios: Exakt der gleiche Defekt, und zwar ebenfalls am linken Vorderrad, war beim Saisonfinale 2016 in Losail bereits an Coronels Auto aufgetreten. Während der Niederländer damals auf der Strecke ausgerollt war und der Schaden schnell behoben werden konnte, sind die Folgen in Vila Real dramatischer. "Game over! Das Wochenende ist gelaufen", teilt Coronel mit. An einer Reparatur des schwer beschädigten Chevrolets ist vor Ort nicht zu denken.
Mehr noch. "Wir haben jetzt gewaltige logistische Probleme, denn die Autos sollen eigentlich nach Argentinien transportiert werden", sagt Coronel. "Der Motor ist beschädigt, das Chassis ist völlig verzogen, selbst unter der Türe. Das kann man keinesfalls in zwei Tagen reparieren. Wir werden die Reparatur bei Campos in Spanien durchführen", zeigt sich der Niederländer dankbar für das Hilfsangebot des Konkurrenzteams, das ebenfalls einen Chevrolet Cruze in der WTCC einsetzt.