Auch die Teams des 24-Stunden-Rennens schielen am Samstagabend zum Fußball-WM-Spiel der deutschen Mannschaft - Wer muss um 21 Uhr fahren?
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Am Samstagabend wird die Aufmerksamkeit einiger Teilnehmer des 24-Stunden-Rennens am Nürburgring nicht mehr nur ungeteilt dem Renngeschehen auf der Nordschleife gelten. Denn mit einem Auge werden viele Richtung Brasilien schielen, wo die deutsche Fußball-Nationalmannschaft bei der Weltmeisterschaft um 21 Uhr zu ihrem zweiten Gruppenspiel gegen Ghana antreten wird. Nach dem furiosen 4:0 Auftaktsieg gegen Portugal sind vor allem die deutschen Teams gespannt, wie sich die Elf von Bundestrainer Joachim Löw am Abend schlagen wird.
"Beim Spiel gegen Ghana tippe ich auf ein 3:0 für unsere Mannschaft", sagt Phoenix-Teamchef Ernst Moser, der allerdings auf Argentinien als Weltmeister tippt. Rowe-Teameigner Michael Zehe ist da deutlich optimistischer. "Natürlich wird Deutschland Weltmeister. Das Spiel gegen Ghana gewinnen wir 2:0", sagt der. Denselben Tipp gibt auch BMW-Teamchef Torsten Schubert ab. "Ich denke, Deutschland wird Fußball-Weltmeister. Beim Spiel gegen Ghana tippe ich auf 2:0."
Doch längst nicht jeder im Fahrerlager entpuppt sich als Fußball-Experte. "Ja, wer wird Weltmeister? Ich wähle den Telefonjoker. Kann ich da jemand anrufen, der mehr vom Fußball versteht als ich?", sagt Roland Wall, Renningenieur am Black-Falcon-Mercedes mit der Startnummer 1. Auf Nachfrage schließt er sich aber der Mehrheitsmeinung an. "Okay, ich tippe auf die deutsche Mannschaft. Sie wird das Spiel gegen Ghana mit 3:1 gewinnen."
Ulli Lienert, Chefmechaniker des Frikadelli-Porsche fragt sich hingegen: "Was ist Fußball??? Wir schauen höchstens Formel 1 und dort wird dieses Jahr Rosberg Weltmeister!" Allerdings hat man im Porsche-Team schon einen Plan, wer heute Abend zwischen 21 und 23 Uhr im Auto sitzen soll. "Beim Samstag-Spiel bestrafen wir den (Patrick; Anm. d. Red.) Huisman. Der muss ab 21 Uhr fahren, weil Holland so gut war", sagt Lienert.
Ähnliche Pläne haben auch die Kollegen von Rowe. "Richard Göransson, weil er sich ein Speed-Vergehen in der Boxengasse geleistet hat - Strafe muss sein", meint Teambesitzer Zehe augenzwinkernd. Andere Teams setzen auf Fahrer, die am Spiel der Deutschen vermeintlich wenig Interesse haben. "Wa?hrend des Spiels fährt bei uns natürlich Andreas Simonsen, denn Schweden nimmt ja nicht an der Fußball-WM teil", meint Black-Falcon-Ingenieur Wall.
"Während des Deutschland-Spiels müssen unsere 'Fahrer mit Migrationshintergrund' auf die Strecke. Und wehe, sie kommen vor Spielende vorzeitig an die Box!", lacht Phoenix-Teamchef Moser. "Gemeint ist hier besonders Marcel Fässler, der am Freitag sein Spiel Schweiz gegen Frankreich anschauen durfte. Dafür muss er uns aber am Samstag in Ruhe unser Spiel angucken lassen."
Bei Schubert hingegen steht - Fußball-WM hin oder her - das 24-Stunden-Rennen klar im Mittelpunkt. "Wer um 21 Uhr fährt ist eine gute Frage. Also in erster Linie machen wir hier Motorsport. Natürlich läuft bei uns in der Box auch die Fußballübertragung, doch wer wer an der Reihe ist, der fährt", stellt Teamchef Schubert klar.