Audi wird mit dem R8 LMS wieder alles auf Sieg setzen - Im Gegensatz zur Konkurrenz hat das Fahrzeug schon einen Höllentrip hinter sich, nur reicht das noch?
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Entgegen ursprünglicher Meldungen im Winter, nach denen Audi das Engagement bei den 24 Stunden auf dem Nürburgring auf zwei Fahrzeuge zurückschrauben wollte, stehen in der Starterliste zum Langstreckenklassiker in der "Grünen Hölle" doch wieder vier bis fünf siegfähige Audi R8 LMS notiert. Die Ingolstädter sind heiß darauf, nicht nur den vierten Sieg in der Eifel an Land zu ziehen, sondern auch auf einen Sieges-Hattrick auf der Nürburgring Nordschleife.
Als Titelverteidiger startet WRT mit der Startnummer 1. Die Besatzung wurde noch einmal nachgeschärft: Laurens Vanthoor, Christopher Mies und Nico Müller werden alles daransetzen, ihren Sieg aus dem Vorjahr zu wiederholen. Mit Pierre Kaffer wird ihnen dafür ein Pilot der allerschnellsten Sorte zur Seite gestellt, während Edward Sandström in die Startnummer 2 geht.
Doch auch die anderen Audi-Teams brennen auf Erfolg: Phoenix Racing schickt mit Christopher Haase, Rene Rast, Markus Winkelhock und Frank Stippler eine weitere schlagkräftige Crew ins Rennen, während das zweite Fahrzeug mit Stippler, Niki Mayr-Melnhof, Edoardo Mortara und Anders Fjordbach bereits zwei VLN-Rennen gewinnen konnte. Land Motorsport ist mit Marc Basseng, Conor de Philippi, Mike Rockenfeller und Timo Scheider ebenfalls auf die Favoritenliste zu setzen.
Trotz dieser hohen Schlagkraft sieht sich Audi nicht in der Favoritenrolle. "Das sind für mich ganz klar die BMWs", sagt Christopher Mies im Gespräch mit 'Motorsport-Total.com'. "Nachdem ich mir deren Onboard-Aufnahmen angesehen habe, besteht daran für mich kein Zweifel mehr." Doch Speed ist bekanntlich bei den 24 Stunden auf dem Nürburgring nicht alles. Und hier sticht der große Vorteil von Audi: Während Porsche, BMW und Mercedes mit neuen Fahrzeugen aufwarten, ist der R8 LMS erprobt.
"Wir haben sämtliche Kinderkrankheiten aussortiert", weiß Mies. Eine problemfreie Fahrt sollte also zumindest von der Papierform her garantiert sein. Doch der Nürburgring hat bekanntlich seine eigenen Gesetze. Zwar fährt Audi mittlerweile den achten Werkseinsatz in Folge mit dem R8, doch neue Überraschungen gibt es jedes Jahr. Dennoch ist der Vorteil nicht zu verachten, dass das Fahrzeug bereits einmal durch die Hölle geschickt wurde. Kein 30-Stunden-Test kann das echt Rennen simulieren.
Auch die "zweite Garde" bei Audi ist gut besetzt: Sollten sich an der Spitze die Hersteller gegenseitig ins Verderben reißen, steht beispielsweise der Twin-Busch-R8 parat. Welches Standing Marc und Dennis Busch bei Audi mittlerweile genießen, zeigt die Tatsache, dass ihnen Chris Mamerow und Doppelstarter Rast an die Seite gestellt werden. Eine perfekte Kombination für eine Lauerstellung. Außerdem zu beachten: Der zweite WRT-Audi mit Stuart Leonard, Robin Frijns, Edward Sandström und Frederic Vervisch.