Nach starken Vorstellungen bei den VLN-Rennen reist Bentley als Geheimfavorit zu den 24 Stunden vom Nürburgring - Grünes Auto für die grüne Hölle
© Foto: Bentley Motors
Neben den etablierten Teams der deutschen Hersteller stellt sich in diesem Jahr mit Bentley auch ein Neuling der Herausforderung 24 Stunden vom Nürburgring. Der britische Hersteller, der wie die direkten Mitbewerber Audi und Porsche ebenfalls zum Volkswagen-Konzern gehört, schickt drei der wuchtigen Continental GT3 ins Rennen. Ein Auto setzt das erfahrene deutsche Team HTP für Harold Primat/Christopher Brück/Clemens Schmid/Marco Seefried ein.
Hinzu kommen zwei Fahrzeuge des Werksteams von M-Sport. Von denen wird sicherlich vor allem das Auto mit der Startnummer 85 viele Blicke auf sich ziehen. Denn passend zum Rennen in der grünen Hölle, ist dieser Bentley nicht im klassischen weiß, sondern in "british racing green" lackiert. Die Sonderlackierung soll an den Bentley Speed 8 erinnern, mit dem der britische Hersteller 2003 die 24 Stunden von Le Mans gewonnen hatte.
Diesen grünen Continental GT3 werden die drei britischen Werksfahrer Guy Smith, Steven Kane und Andy Meyrick fahren. Stärker einzuschätzen ist jedoch das Schwesterauto mit der Startnummer 84, auf dem mit Jeroen Bleekemolen, Lance David Arnold und Christian Menzel drei Nordschleifen-Asse gemeldet sind. Arnold ist zusätzlich auch auf der Startnummer 85 gemeldet, während HTP-Pilot Brück bei Bedarf auch in die Startnummer 84 einsteigen kann.
Der Bentley ist schnell - aber auch standfest?
"An diesem berühmten Rennen teilzunehmen, war eines unserer Hauptziele, als wir vor zwei Jahren unser Rennprogramm gestartet haben", sagt Motorsportchef Brian Gush. "Jeder, der schon einmal am 'Ring' gefahren ist, weiß, was für ein einzigartiges Abenteuer dieses Rennen ist", freut sich Menzel, der im vergangenen Jahr mit Black Falcon auf Rang zwei gefahren war, auf sein Heimrennen.
Mit dem Continental GT3 verfügen die Bentley-Teams über eine schlagkräftige Waffe. "Dass das Auto sehr stark ist, konnte man bei den bisherigen Rennen sehen, auch abseits der VLN", schätzt BMW-Pilot Dirk Adorf die Konkurrenten ein. Mit der Pole-Position beim zweiten VLN-Rennen und Erfolgen im GT-Masters hatte der Bentley zuletzt sein Tempo unter Beweis gestellt. "Wenn sie keine technischen Probleme bekommen, würde ich auch mit denen rechnen". so Adorf. Doch der Härtetest 24 Stunden in der grünen Hölle steht dem britischen Hersteller noch bevor.
"Das 24-Stunden-Rennen vom Nürburgring ist in diesem Jahr sicherlich das zermürbendste in diesem Jahr", meint Werkspilot Meyrick. "Seit dem 24-Stunden-Rennen von Spa im vergangenen Jahr, wissen wir, dass der Continental GT3 ein Rennen über einen Tag und eine Nacht gut übersteht, aber das wird unser bisher härtester Test", weiß auch Motorsportchef Gush.
Fehlende Erfahrung am "Ring" ein Manko
"Wir werden diese Herausforderung nicht unterschätzen - wir sind die Neulinge unter vielen etablierten Teams", sieht auch Gush die "Ring"-Erfahrung vieler Konkurrenten als klaren Vorteil für diese an. "Viele unserer Gegner fahren schon seit Jahren hier, aber wir werden schnell lernen und alles geben", verspricht Meyrick.
"Bentley hat hier zwar noch nicht viel Erfahrung, bei den VLN-Rennen sind dem Team aber gute Resultate gelungen", blickt Menzel zuversichtlich auf das Rennen. "Das Auto und das Team sind bereit. Wir sollten recht schnell sein, aber am wichtigsten ist es, vorsichtig zu sein und sich aus Problemen herauszuhalten. Und ein bisschen Glück brauchen wir auch."