Die ELMS-Teams sind nach der Absage der weiteren Saisonrennen zu einer Teilnahme am Petit-Le-Mans - Die ALMS freut sich auf die europäischen Kollegen
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Nach der Absage der Rennen in Brünn und Portimao sollen die Teilnehmer der European-Le-Mans-Serie (ELMS) ihre Saison mit einer Teilnahme am Petit-Le-Mans in Atlanta, dem Saisonfinale der American-Le-Mans-Series (ALMS) ausklingen lassen. Nachdem schon das ursprünglich geplante zweite Saisonrennen der ELMS in Zolder abgesagt worden war, und die Serie zuletzt in Donington nur noch mit einem Rumpfstarterfeld von gerade einmal 13 Fahrzeugen auftrat, entschieden sich die Organisatoren zu diesem Schritt, um die Saison einigermaßen würdig zu beenden.
"Die Einigung erfolgte recht schnell, was nicht immer das Schlechteste ist", berichtet Scott Atherton, Präsident der ALMS bei 'SPEED.com' über die Verhandlungen mit der europäischen Schwesterserie. "Wenn sich solch eine Gelegenheit bietet, denkst du nicht lange darüber nach", sagt Atherton, für den die Entscheidung eine "Win-win-Situation" für beide Seiten ist: "Es ist eine gute Lösung für sie und sowohl für die ALMS als auch für das Petit-Le-Mans absolut positiv."
Nachdem schon die Teilnahme an den europäischen Rennen für viele ELMS-Teams eine hohe finanzielle Hürde war, stellt sich jedoch die Frage, wie man sie zu der aufwändigen Reise in die USA motivieren will. Doch hier stellten die Organisatoren des Petit-Le-Mans in Aussicht, den Teams bei den Reisekosten unter die Arme zu greifen. Außerdem sollen beim Rennen in Atlanta, das über 10 Stunden oder 1.000 Meilen führt, doppelte Punkte für die ELMS gegeben werden. So könnten sich die Teams mit einem Sieg dort die Meisterschaft und somit für 2013 einen Startplatz für das 24-Stunden-Rennen von Le Mans sichern.
Auch wenn das Gastspiel der ELMS in Amerika eine einmalige Angelegenheit bleiben soll, sieht Atherton dieses Rennen auch als eine Art Werbeveranstaltung für seine eigene Serie. "Das ist eine tolle Gelegenheit für alle Teams, die normalerweise nicht in unserer Serie fahren würden. So erhalten sie einen guten ersten Eindruck, wer weiß, wohin das führt", spekuliert der ALMS-Präsident.
Bereits vor der Entscheidung der ELMS hätten einige europäische Teams ihr Interesse an einer Teilnahme beim Petit-Le-Mans bekundet. "Einige sagten, sie wollen auch schon bei den Rennen in Baltimore und Virginia antreten", erklärt Atherton, der somit auch ohne die Teilnehmer aus der Langstrecken-Weltmeisterschaft auf ein volles Starterfeld hofft. "Wir können in Atlanta 53 Autos starten lassen. Ich möchte nicht, dass wir überzeichnet sind, andererseits wäre es großartig, solch ein Problem zu haben."