ALMS in Mosport: Wieder eine Pickett-Show?

, 20.07.2012

28 Fahrzeuge bestreiten an diesem Wochenende den "Grand Prix of Mosport" in Kanada: Graf/Luhr wollen nächsten Sieg, BMW in der GT-Szene zurückschlagen

Die American-Le-Mans-Series (ALMS) geht an diesem Wochenende in die fünfte Runde. Nach dem fulminanten Sieg von Klaus Graf und Lucas Luhr beim vergangenen Lauf in Lime Rock gilt die Pickett-Mannschaft auch beim "Grand Prix of Mosport" als Favorit. Das deutsche Duo im HPD ARX-03a vom amerikanischen Team hat sich in der Gesamtwertung an der Spitze behauptet, auf Platz zwei lauern Chris Dyson und Guy Smith (Dyson).

Die Dyson-Mannschaft ist auch in Kanada wohl das einzige Team, das Graf/Luhr den Sieg streitig machen könnte. Erneut schickt Dyson zwei Lola-Mazda auf die Strecke. Den zweiten Wagen pilotieren Lokalmatador Tony Burgess und Eric Lux. Weitere Starter in der LMP1-Klasse gibt es nicht. Auf der extrem schnellen Strecke in Mosport kommen wohl die LMP2-Autos von Conquest (Morgan-Nissan) und Level 5 (HPD) kaum für einen Gesamtsieg in Betracht.

"Mosport in einzigartig. Eine solche Strecke gibt es in ganz Nordamerika kein zweites Mal", sagt Klaus Graf. "Die Strecke ist schwierig, man muss dort mit gehörigem Respekt an die Sache herangehen, weil die Speeds extrem hoch sind. Bisher hat es die Piste gut mit uns gemeint. In den vergangenen beiden Jahren haben wir dort gewonnen. Ich freue mich schon auf den Start dort."

"Mosport ist eine der schönsten, aber auch eine der gefährlichsten Strecken im Kalender der ALMS", sagt Lucas Luhr. "Sie ist schnell und es gibt viele Kurven, die man nicht einsehen kann. Wie ich es jedes Jahr immer wieder sage: Diese Strecke zeigt, wer hier ein Mann ist und wer eine Maus. Nach drei Siegen zuletzt in Folge haben wir natürlich einen guten Lauf, den wir in Mosport gern fortsetzen möchten."

In der GT-Szene ist erneut ein harter Kampf der beteiligten Hersteller zu erwarten. Porsche hat nach dem Lime-Rock-Sieg von Bergmeister/Long (Flying-Lizard) wieder Morgenluft gewittert. "Mosport ist eine Strecke, die uns normalerweise nicht sonderlich gut liegt. Es gibt wenige Kurven, meistens geht es geradeaus", sagt Jörg Bergmeister. "Wenn es uns aber gelingt, wieder alles so auf den Punkt zu bringen wie zuletzt in Lime Rock, könnten wir den Sprung aufs Podium schaffen. Das wäre ein gutes Ergebnis."

Mit dem Ziel Sieg gehen BMW, Corvette und Ferrari in die kommende Highspeed-Schlacht. "Im vergangenen Jahr lagen wir bis 15 Minuten vor Ende des Rennens in Führung, als uns eine Kollision und die folgende Durchfahrtsstrafe den Sieg kosteten. Hoffentlich machen wir in diesem Jahr nicht wieder solche Fehler", meint BMW-Teamchef Bobby Rahal, der nach der Enttäuschung von Lime Rock nun zurückschlagen möchte. Die Piloten Dirk Müller, Joey Hand, Jörg Müller und Bill Auberlen gehen guten Mutes an die Aufgabe.

"Mosport ist der schnellste Kurs im Rennkalender, die Aerodynamik wird der entscheidende Faktor sein. Die Kurven sind alle sehr schnell. Das sollte unserem BMW M3 GT entgegenkommen", so Jörg Müller. Teamchef Rahal bremst aber: "Die ALMS hat vor dem letzten Rennen einige Änderungen an den Spezifikationen unserer Konkurrenten vorgenommen. Dies hat dazu geführt, dass unser Auto an Leistungsfähigkeit verloren hat. Die Corvettes sind sehr stark. Die Ferraris haben größere Luftmengenbegrenzer, was sich in Mosport noch stärker zeigen wird als in Lime Rock Park."

Im Lager von Ferrari rechnet man sich gute Chancen aus. "Ich habe mit BMW gewonnen, ich habe mit Porsche gewonnen, aber noch nicht mit Ferrari", sagt Johannes van Overbeek, der bei seinem 100. ALMS-Einsatz mit dem F458 von Extreme-Speed ganz nach vorne möchte. Bei Corvette sieht man sich selbst als Favorit. "Es geht um schieren Speed. Das ist unser Ding", so Jan Magnussen. Er rät seinem Teampartner Antonio Garcia: "Denk dran, dass es nicht dein eigenes Auto ist. Drück einfach auf die Tube!"

Am Freitag absolvieren die insgesamt 28 Fahrzeuge (3 LMP1, 3 LMP2, 8 LMPC, 11 GT und 4 GTC) einen Test auf der schnellen Strecke in Mosport. Am Samstag folgen Freie Trainings und am Abend das Qualifying. Der Sonntag beginnt am Vormittag mit einem kurzen Warmup, bevor das Rennen über insgesamt 2:45 Stunden am Mittag um 12:00 Uhr (Ortszeit) gestartet wird.

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