Phoenix platzierte sich mit Fässler/Rockenfeller/Stippler/Winkelhock als beste Truppe der Ingolstädter auf Rang fünf - Drei R8 LMS unter den Top 10
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Die Kundenteams von Vorjahressieger Audi erlebten 2013 eine der härtesten Ausgaben der 24 Stunden auf dem Nürburgring. Heftige Niederschläge zwangen die Rennleitung in der Nacht zu einer Rennunterbrechung von mehr als neun Stunden. Zahlreiche Unfälle verursachten auf der Fahrbahn eine tückische Mischung aus Öl, Schlamm und Regenwasser. Drei R8 LMS verunfallten und fielen aus. Am Ende waren Fässler/Rockenfeller/Stippler/Winkelhock als Fünfte die besten Piloten der Marke.
Zum ersten Mal seit dem Eifeldebüt der Rennversion des R8 im Mai 2009 gab es keinen Pokal. Nach einem Werkseinsatz im Vorjahr vertrauten 2013 ausschließlich Kundenteams auf die jüngste Baustufe des R8. Fünf Mannschaften brachten acht Autos an den Start. Frank Stippler begann das Rennwochenende für Phoenix mit der Trainingsbestzeit. Von Startplatz eins übernahm der Vorjahressieger zu Rennbeginn in der Nummer 4 die Führung. Später konzentrierte sich der für zwei Wagen genannte Lokalmatador aus Bad Münstereifel auf seine Einsätze in der Startnummer 1.
Stippler lag mit seinen Teamkollegen Marcel Fässler, Markus Winkelhock und dem nach seinem DTM-Sieg direkt aus Brands Hatch angereisten Mike Rockenfeller zunächst unter den Top 3. Durch den Wechsel der Lambda-Sonde fiel der Titelverteidiger am Sonntagabend auf den zehnten Platz zurück. Bis zur Rennunterbrechung arbeitete sich das Team wieder auf Platz vier vor. Am Montag verteidigte das Quartett bei immer wieder einsetzendem Regen seine Position im hart umkämpften Spitzenfeld. Am Ende sprang Platz fünf heraus.
Ammermüller, Vanthoor und Mamerow crashen
Wie tückisch die Bedingungen nach der Rennunterbrechung waren, bekamen gleich mehrere Audi-Kunden zu spüren. Michael Ammermüller hatte Glück, als nach einem Ausritt lediglich eine Spurstange an seinem mit den Stuck-Brüdern Johannes und Ferdinand geteilten Audi getauscht werden musste. So gelang ihm zusammen mit den beiden der Sprung auf Platz acht. Eine Position dahinter erreichten Biela/Jöns/Ludwig/Rusinov im zweiten Auto von Phoenix das Ziel.
Fast zeitgleich mit Ammermüller war Laurens Vanthoor auf einer Ölspur in die Leitplanken gerutscht. Das Fahrwerk seines Audi vom belgischen WRT-Team war zu stark beschädigt für eine Reparatur. Rund 80 Minuten später erwischte es Christian Mamerow. Im Schwedenkreuz kam er an einer glatten Stelle von der Strecke ab. Er zerstörte sich das Fahrwerk seines Boliden mit der Nummer 2, sodass das Team aufgab. Einen kleineren Unfall erlebte auch die Startnummer 14 vom Team Race Experience. Es geschah beim Überrunden eines Konkurrenten, doch Pierre Ehret konnte seine Fahrt fortsetzen.
Frey mit durchwachsenem Debüt
Pilotiert von Frey/Bastien/Werner/Yoong und Werner/Bollrath/Ehret/Saurenmann drehten die beiden R8 der Truppe ansonsten souverän ihre Runden und belegten am Ende die Plätze 18 und 28. "So eine harte Ausgabe des 24-Stunden-Rennens habe ich noch nicht erlebt, seit der R8 hier fährt", urteilt Audi-Motorsportchef Wolfgang Ullrich. "Dennoch haben unsere Kunden großen Kampfgeist bewiesen. Unser Glückwunsch geht heute an die, die bis ins Ziel gekommen sind, und natürlich an die Gesamtsieger von Mercedes."
Romolo Liebchen, Leiter Kundensport der quattro GmbH, kommentiert: "Jede Serie geht einmal zu Ende. Seit Mai 2012 hat der R8 vier 24-Stunden-Rennen gewonnen - am Nürburgring, in Spa-Francorchamps, in Zolder und dazu der Klassensieg in Daytona im Januar. Dass der R8 LMS ein zuverlässiger und schneller Langstrecken-Rennwagen ist, haben wir am Nürburgring im harten Wettbewerb von mehr als 30 GT3-Rennwagen dennoch gesehen. Wir freuen uns mit unseren Kunden bereits auf die nächsten Herausforderungen."