Neun Nachwuchsfahrer aus acht Nationen treten auf dem Lausitzring zur Talentsichtung von Porsche - Dem Sieger winkt eine Saison im Supercup
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Im Rahmen einer zweitägigen Sichtung präsentierten sich neun internationale Motorsporttalente auf dem Lausitzring. Die aus acht Ländern stammenden Fahrer wurden von den weltweiten Ausrichtern der internationalen Porsche-Markenpokale nominiert und zum Shootout auf die Strecke zwischen Berlin und Dresden eingeladen. Dort standen neben Fahrtests im 460 PS starken Porsche 911 GT3 Cup auch Expertengespräche auf dem Programm, die in den kommenden Wochen ausgewertet werden, um den Gewinner zu ermitteln.
Das aussichtsreichste Talent erhält eine Fördersumme in Höhe von 200.000 Euro und eine umfangreiche Betreuung: Dabei stehen Fitnesstests mit kontinuierlich angepassten Trainingsplänen ebenso auf dem Programm wie Fahrercoaching, Medientrainings und Sponsorentermine. Der Gewinner startet in der Saison 2016 im Porsche-Supercup.
Ein Paradebeispiel für eine gelungene Förderung innerhalb der Porsche-Motorsportpyramide ist Earl Bamber. Der Neuseeländer begann seine Karriere als Porsche-Privatfahrer im neuseeländischen GT3-Cup und stieg dann in den asiatischen Porsche-Carrera-Cup auf. Dort sicherte er sich 2013 den Titel und wurde für die Talentsichtung des Porsche-Supercup nominiert. Als Porsche-Junior gewann Bamber den Supercup in der Saison 2014, holte sich erneut den Titel im asiatischen Carrera-Cup und erhielt daraufhin einen Vertrag als Werksfahrer. Im Porsche 919 Hybrid siegte er im Juni 2015 beim berühmtesten Langstreckenrennen der Welt, den 24 Stunden von Le Mans.
Dem großen Vorbild Earl Bamber nacheifern
Ihm wollten die Talente bei der Sichtung in der Lausitz nacheifern. "Bamber hat eine absolute Vorbildfunktion. Von so einer Karriere träumt jeder Rennfahrer", hört man unisono von den Teilnehmern. Die Youngster wissen, dass die Porsche-Förderung ein Schritt auf dem Weg zum Werksfahrer sein kann. Chancen auf das Stipendium hat Mathieu Jaminet (20), der in Woippy in der Nähe von Metz wohnt und den französischen Carrera-Cup vertrat. Der 21-jährige Riccardo Agostini aus Padova wurde von den Ausrichtern des italienischen Carrera-Cup nominiert.
Josh Webster (21), der im englischen Stowmarket lebt, repräsentierte den britischen Carrera-Cup. Mikkel Overgaard Pedersen (18) aus dem dänischen Struer kam als Abgesandter des skandinavischen Carrera-Cups. Yuya Motojima (24) aus Nagoya, dessen Saison im japanischen Carrera-Cup bereits beendet ist, kam als japanischer Meister in die Lausitz. Der Deutsche Nico Menzel (17) lebt in Kelberg in der Eifel, startete in diesem Jahr im asiatischen Carrera-Cup und wurde als Vertreter dieses Markenpokals ausgewählt.
Elliott Skeer (21) aus dem amerikanischen Carlsbad erhielt aufgrund seiner guten Leistungen als Meister in der GT3-Cup-Challenge der USA eine Einladung zur Sichtung. Nick Foster (23) aus Queensland und Richard Muscat (23) aus Mernda traten für den australischen Carrera-Cup an.
Talentsichtung hat bei Porsche Tradition
"Bei neun starken Fahrern wird es für uns eine schwierige Entscheidung. Schnelle Rundenzeiten spielen dabei ebenso eine Rolle wie die Persönlichkeit abseits der Strecke. Die Talente wurden von den Ländern und Regionen nominiert, in denen ein Porsche-Markenpokal ausgetragen wird und besitzen Potenzial international erfolgreich zu sein. Wir werden alle Parameter analysieren, um nachher den besten Kandidaten auszuwählen", sagt Andrea Hagenbach, Leiterin des Porsche-Junior-Programms.
Talentsichtungsprogramme besitzen bei Porsche eine lange Tradition. Zahlreiche geförderte Piloten haben damit den Aufstieg in den internationalen GT- und Prototypensport geschafft. Das Porsche-Junior-Programm gibt den Fahrern aus den weltweit ausgetragenen Porsche-Markenpokalen die Chance, sich über den internationalen Supercup für höhere Aufgaben beispielsweise als Werksfahrer zu empfehlen. Der Supercup dient damit als Sprungbrett für eine Karriere im Profi-Motorsport.