Bentley-Chef Wolfgang Dürheimer spricht über die Ausweitung des Rennprogramms mit dem Continental GT3: 24-Stunden-Rennen auf der Nordschleife fest im Visier
© Foto: xpbimages.com
Bentley macht weiter Nägel mit Köpfen. Nach zwei Saisonsiegen in der Blancpain-Endurance-Series (Silverstone und Le Castellet), dem Gewinn der Vizemeisterschaft in der Fahrer- und auch in der Teamwertung der Blancpain-Endurance-Series sowie dem ersten Rennsieg eines Bentley außerhalb Europas (Pirelli-World-Challenge in Salt Lake City) ist man im englischen Crewe nun bereit für die nächsten Schritte.
"Die Rennsiege, die in wir in diesem Jahr eingefahren haben, insbesondere auch in den USA, sind mehr als wir uns erwarten konnten", bekennt Bentley-Chef Wolfgang Dürheimer im Gespräch mit 'Motorsport-Total.com'. Komplett überrascht ist man von den Erfolgen im Debütjahr des Continental GT3 dennoch nicht. "Wir haben das Programm natürlich sehr ehrgeizig aufgesetzt. Keiner kommt, um nur mitzufahren", stellt Dürheimer klar.
"Dass es sich dann gleich in solchen Siegen niedergeschlagen hat, ist eine große Auszeichnung für das Team", lobt der Bentley-Geschäftsführer die Anstrengungen des Technikerteams rund um Motorsportdirektor Brian Gush Mannschaft sowie der Truppe von M-Sport, die Bentley "als verlängerter Arm des Werksteams" unterstützt.
M-Sport als verlängerter Arm von Bentley
"Brian Gush ist ein alter Haudegen, der sehr erfahren ist. Er ist ein echter Racer. In Kombination mit den immer rennsportaffin gebliebenen Leuten, der er um sich scharrt und mit M-Sport als Partner wird ausgeklügelt und konsequent gearbeitet", bemerkt Dürheimer. Gush war bereits vor elf Jahren, als Bentley mit dem Speed 8 die 24 Stunden von Le Mans gewann, maßgeblich beteiligt.
Anno 2014 haben auch die Mitarbeiter von M-Sport großen Anteil an den Bentley-Erfolgen auf den Rennstrecken rund um den Globus. "Das Projekt wird im Gros von Bentley erdacht, geplant und konstruiert und natürlich von der Finanzierung her voll von uns dargestellt. M-Sport ist unser direkt ans Werk angeschlossene Partner, der die Fahrzeuge baut. M-Sport hat praktisch seine Infrastruktur zur Verfügung gestellt und baut die Autos", erklärt der Bentley-Chef.
So besteht das Mechanikerteam an der Rennstrecke zum Großteil aus M-Sport-Mitarbeitern. "M-Sport bringt das Feeling und die Finesse des Rallyesports in den Langstreckensport. Das ist eine eigentlich ungewöhnliche, aber interessanterweise wieder einmal eine schöne 'Cross Fertilization'", schildert Dürheimer.
GT3-Programm wird international weiter ausgebaut
Mit dem Continental GT3 wird man auch 2015 in der Blancpain-Endurance-Series an den Start gehen. Zudem rennt der Bolide erfolgreich in der Pirelli-World-Challenge in den USA. Der nächste Schritt ist die Ausweitung des Programms auf Asien. "Wir stehen in Macao am Start. Das wird sozusagen der Paukenschlag im Sinne der Eröffnung von Bentley Motors in Greater China", spricht Dürheimer den Einstieg in die GT-Asia-Serie an. Zudem wird der Continental GT3 noch in diesem Jahr auch in der Australischen GT-Meisterschaft antreten.
In Amerika ist Dyson Racing von Chris Dyson das Partnerteam von Bentley, in Asien ist es Absolute Racing von Ingo Matter, in Australien ist es Maranello Motorsport von Mark Coffey. Allen Kooperationen ist eines gemeinsam, wie Dürheimer betont: "Wir suchen uns die Besten aus, werden aber das Programm relativ exklusiv halten." So werden Bentley und M-Sport auch bei den neu hinzukommenden Einsatzprogrammen entsprechend unterstützen.
"Bentley Motors wird nicht wie Porsche 300 Rennautos im Jahr für großflächige Cup-Einsätze bauen. Unser Programm wird sehr fokussiert sein", erklärt Dürheimer und verweist auf die Auswahl der Partnerteams für die Einsätze rund um den Globus: "Diese Teams wissen, was sie machen und haben auch in der Vergangenheit schon bewiesen, dass sie GT-Rennsport auf höchstem Niveau betreiben können."
24-Stunden-Rennen Nürburgring 2015 fest im Visier
Neben der internationalen Ausweitung des GT3-Programms gibt Bentley auch in Deutschland weiter Vollgas. So hat man einen Start beim 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring im Mai 2015 fest im Visier. "Das Ganze ist noch nicht in trockenen Tüchern, aber die Vorbereitungen laufen", sagt Dürheimer und verrät: "Wir werden in diesem Jahr noch zwei VLN-Rennen fahren, um uns an die Nordschleife zu gewöhnen."
Dabei handelt es sich um das Rowe DMV 250-Meilen-Rennen am 11. Oktober und um den 39. DMV Münsterlandpokal am 25. Oktober. "Wir wollen bei diesen Einsätzen einfach Daten sammeln, um das Auto entsprechend abzustimmen. Das 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring ist eine Legende. Wer im Langstreckensport etwas auf sich hält, muss da am Start gewesen sein und hoffentlich auch einmal gewonnen haben. In diese Richtung arbeiten wir", so der Bentley-Chef.