Die beiden BMW Z4 von Bartels/Buurman und Lauda/Mayr-Melnhof sind im Qualifying-Race in Pressburg nicht zu schlagen: Mercedes-Gespann auf den Plätzen
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Das Qualifying-Race im Rahmen der sechsten Saisonstation der GT1-Weltmeisterschaft wurde am frühen Samstagabend zu einer sicheren Beute für BMW. Nach 60 Rennminuten auf dem 5,9 Kilometer langen Kurs vor der slowakischen Hauptstadt Pressburg hatten Michael Bartels/Yelmer Buurman drei Sekunden Vorsprung auf ihre Vita4One-Teamkollegen Nikolaus Mayr-Melnhof/Mathias Lauda.
"Es war ein tolles Rennen und ein guter Start ins Wochenende", kommentierte Buurman, der den Sieg unter Dach und Fach brachte, nachdem Startfahrer Bartels in der Anfangsphase das Zepter in der Hand hatte. "Normalerweise haben wir auf Strecken mit langen Geraden eher Probleme. Heute lief aber alles glatt. Michael fuhr anfangs fantastisch und ich musste Platz eins nur noch ins Ziel bringen", so der Niederländer zufrieden.
Hinter den beiden BMW Z4 liefen die beiden Mercedes SLS des Münnich-Teams auf den Plätzen drei und vier ein, wobei Marc Basseng/Markus Winkelhock gegenüber Nicky Pastorelli/Thomas Jäger knapp die Oberhand behielten. Bartels/Buurman liegen nach ihrem zweiten Slowakei-Erfolg des Jahres - vor zehn Wochen hatten sie hier das Championship-Race gewonnen - weiter an der Spitze der Gesamtwertung.
Die Top 5 setzen sich früh ab
Polesetter Bartels übernahm von Beginn an das Kommando vor Markus Winkelhock im Mercedes. Dahinter lagen in der Anfangsphase des einstündigen Rennens Mathias Lauda im zweiten BMW Z4 des Vita4One-Teams, Oliver Jarvis im bestplatzierten WRT-Audi und Thomas Jäger im zweiten Mercedes.
Der Audi R8 LMS von Stippler/Jarvis jedoch rollte nach 15 Minuten mit Reifenschaden nur noch langsam um den Kurs und musste Platz vier kampflos hergeben. Durch das Pech der Teamkollegen erbeten Stephane Orteilli/Laurens Vanthoor noch vor der obligatorischen Runde der Boxenstopps Platz fünf. "Keine Ahnung, was los war. Ich fuhr gerade durch Turn 1, als ich merkte, wie sich der linke Hinterreifen verabschiedete", so Jarvis kurz nachdem er den Audi endgültig abstellen müsste.
Als das Boxenstoppfenster öffnete hieß die Reihenfolge an der Spitze trotz heftiger Kämpfe und zahlreicher Überholversuche nach wie vor BMW vor Mercedes, BMW, Mercedes und Audi. Hinter den Top 5 klaffte kurz vor der Halbzeitmarke bereits eine Lücke von mehr als sechs Sekunden auf die Verfolger.
Enge Kiste bei den Boxenstopps
Bartels eröffnete den Reigen der Boxenstopps und übergab den Z4 an Buurman. Im Windschatten vollführten Winkelhock/Basseng dieselbe Übung, während die beiden Schwesterautos sowie der Audi auf der Bahn blieben. Vanthoor bog eine Runde nach dem Führungsduo in die Boxengasse ab und übergab das Steuer des R8 LMS an Ortelli. Der Stopp dauerte allerdings länger als geplant und der einzig verbliebene Audi im Feld fing sich einen großen Rückstand auf das Führungsquartett ein. Unterm Strich reichte es für Ortelli/Vanthoor dennoch zu Platz fünf.
Unterdessen zögerten Lauda und Jäger an der Spitze ihre Stopps so lange wie möglich hinaus. Der erhoffte Effekt der freien Strecke blieb allerdings aus. Nachdem auch die beiden an die Spitze gespülten Piloten ihren Stopp eingelegt und ihr Auto an Nikolaus Mayr-Melnhof beziehungsweise Nicky Pastorelli abgetreten hatten, lagen die beiden Schwesterautos von Buurman und Basseng wieder vorn. Der zweite Mercedes befand sich dank eines schnelleren Stopps nun aber auf Platz drei vor dem zweiten BMW.
BMW und Mercedes auf den Plätzen eins bis vier
Wenig später aber konnte sich Mayr-Melnhof den dritten Platz mit einem beherzten Manöver gegen Pastorelli zurückholen. An der Spitze hatte derweil BMW-Markenkollege Buurman alles im Griff und setzte sich sukzessive von Basseng ab. Gut zehn Minuten vor Schluss war der Münnich-Teamanager und Fahrer in Kurve eins fällig und musste Mayr-Melnhof im Kampf um Platz zwei ziehen lassen. Dem BMW-Doppelsieg stand somit nichts mehr im Wege. Basseng musste sich in der Schlussphase noch der Angriffe von Markenkollege Pastorelli erwehren, rettete Rang drei aber knapp ins Ziel. Pastorelli seinerseits lief nur einen Wimpernschlag vor dem stark aufholenden Stephane Ortelli im Audi ein.
Hinter den Top 5 kamen Peter Kox/Darryl O'Young im Lamborghini Gallardo von Reiter auf Platz sechs ins Ziel. Die Teams von Ferrari (AF Corse) und McLaren (Hexis) mussten sich mit ihren jeweiligen Fahrzeugen mit den Plätzen sieben bis zehn begnügen. Albert von Thurn und Taxis/Stefan Rosina (Lamborghini) waren nach dem schweren Qualifying-Crash von Turn und Taxis' vom Ende des Feldes gestartet und verpassten als Elfte die Top 10. Damit war der zweite Lambo im mit nur zwölf gestarteten Wagen extrem schwach besetzten Feld gleichzeitig auch das letzte Auto in Wertung. Der der Sunred-Ford von Andreas Zuber/Milos Pawlowic trat gar nicht erst an.
Das Championship-Race auf dem Slovakiaring startet am Sonntag um 13:15 Uhr. Die beiden BMW Z4 des Vita4One-Teams stehen nach dem Doppelsieg vom Samstag in Reihe eins.