Die M3-Piloten hatten keinen leichten Stand: Während Auberlen/Müller wie von Geisterhand durch die Boxengasse rasten, fuhren Müller/Hand blind
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Bill Auberlen und Jörg Müller haben beim Rennen der American-Le-Mans-Series (ALMS) in Mid-Ohio den dritten Platz in der GT-Klasse belegt. Gestartet waren die BMW-Piloten von der Pole-Position. Ihre Markenkollegen Joey Hand und Dirk Müller, die von Rang sieben ins Rennen gegangen waren, kamen in ihrem M3 GT als Fünfte ins Ziel. Damit haben die Münchener bereits zum vierten Mal in dieser Saison den Sprung auf das Podium geschafft und liegen - bei 20 Punkten Rückstand auf Spitzenreiter Chevrolet - weiter auf Rang zwei der Herstellerwertung.
Hand/Müller konnten sich den zweiten Platz in der Fahrerwertung zurückerobern, während Auberlen/Müller weiterhin auf Position sechs liegen. Teamchef Bobby Rahal ist unzufrieden: "Nach den ganzen Restriktionen, die uns auferlegt wurden, und den Freiheiten, die sie im laufenden Wettbewerb plötzlich eingeräumt haben, sind wir Stand jetzt einfach nicht mehr schnell genug", ärgert sich der US-Amerikaner. "In den vergangenen Rennen ist offensichtlich ein Ungleichgewicht entstanden."
Keine Siegchance trotz Pole-Position
Rahal fordert die Serienverantwortlichen zum Handeln auf: "Ich hoffe, die ALMS reagiert angemessen. Wenn du von Anfang an weißt, dass dir die Schnelligkeit fehlt, ist das einzige, worauf du hoffen kannst, deine Strategie und das Glück. An diesem Wochenende hatte Corvette einen Zwischenfall, von dem wir profitieren konnten. Wir müssen wieder zu fairen und gleichen Bedingungen für alle zurückfinden, dann können wir den anderen auch wieder richtig Dampf machen."
Auch Auberlen baut keine Luftschlösser: "Obwohl wir auf der Pole gestanden haben, waren wir heute schon nach dem ersten Boxenstopp ohne jede Chance", schnauft der GT-Spezialist. "Wir haben eine Strafe auferlegt bekommen, weil wir zu schnell in der Boxengasse unterwegs waren. Das hat uns endgültig einen Strich durch die Rechnung gemacht. Wir hatten uns zwar gut auf das Rennen vorbereitet, waren aber über einen kompletten Stint nicht schnell genug."
Es mangelt an Höchstgeschwindigkeit
Mit gemischten Gefühlen blickt Jörg Müller auf den Lauf in Mid-Ohio. "Es ist immer schön, auf dem Podium zu stehen. Aber ich bin nicht gerade glücklich darüber, dass wir eine Strafe für zu schnelles Fahren in der Boxengasse bekommen haben. In jedem Auto ist ein Knopf, der den Geschwindigkeitsbegrenzer aktiviert. Ich habe den Speed-Limiter gedrückt, und wurde trotzdem bestraft, weil ich das Tempolimit überschritten habe", wundert sich der BMW-Pilot. "Die Daten dazu müssen wir uns mal genauer ansehen."
Namensvetter Dirk Müller ist bedient: "Offensichtlich war es - mal wieder - nicht unser Tag. Zu allem Überfluss hat sich auch noch eine Art Schmutzfilm auf die Windschutzscheibe gelegt, so dass ich kaum sehen konnte, was vor mir los war", beschreibt der den verlorenen Durchblick. "Ich hatte praktisch nur nach links und rechts freie Sicht. Eine Stunde in hohem Tempo fast blind über den Kurs zu fahren, war nicht gerade einfach. Insgesamt war es ein harter Arbeitstag für uns."
Den teilte er sich mit Hand: "Ich musste vom Start weg sehr aggressiv zu Werke gehen, weil wir von ziemlich weit hinten im Feld losgefahren sind. Ich habe alles gegeben, was ich konnte, und versucht, die Konkurrenz ein wenig aufzumischen", so der Kalifornier, der auch in der DTM für BMW fährt. "Mir ist es zwar gelungen, einige Positionen gut zu machen, aber uns fehlt einfach die Geschwindigkeit auf den Geraden. Die anderen können uns viel zu leicht überholen."