BMW-Teams werden für starke Vorstellungen nicht belohnt

, 22.06.2014

Zwei BMW Z4 GT3 fahren beim 24-Stunden-Rennen am Nürburgring in die Top 10, doch für die Münchener wäre viel mehr möglich gewesen

Die 24 Stunden auf dem Nürburgring haben für die BMW-Teams in diesem Jahr kein glückliches Ende genommen. Trotz starker Vorstellungen und zwischenzeitlicher Führung reichte es bei der 42. Auflage des Langstreckenklassikers vor insgesamt 205.000 Zuschauern nicht zu einem Podestplatz. Schubert kämpfte im BMW Z4 GT3 mit der Startnummer 20 bis zwei Stunden vor Schluss in einem faszinierenden Dreikampf mit einem Audi und einem Mercedes um den Sieg.

Dann fielen Claudia Hürtgen, Dominik Baumann, Jens Klingmann und DTM-Pilot Martin Tomczyk jedoch wegen einer verbogenen Spurstange, die bei einem längeren Reparaturstopp gewechselt werden musste, zurück und sahen nach 157 Runden schließlich als Sechste die Zielflagge. Einen hervorragenden achten Platz in der Gesamtwertung fuhren Ferdinand Stuck, Max Sandritter, Christopher Brück und Dennis Rostek für Walkenhorst im BMW Z4 GT3 mit der Nummer 28 ein.

Für die weiteren BMW Z4 GT3 in Reihen der Teams Schubert und Marc VDS endete das Rennen bereits vorzeitig. Nach vier Stunden schied das Fahrzeug mit der Startnummer 19 von Schubert in Folge eines Aufhängungsschadens aus. Die beiden BMW Z4 GT3 von Marc VDS mussten das Rennen in der Nacht auf aussichtsreichen Positionen nach Unfällen vorzeitig beenden. Sowohl BMW DTM-Pilot Marco Wittmann als auch Bas Leinders waren in Kollisionen verwickelt. Ihre Fahrzeuge wurden dabei zu stark beschädigt, um das Rennen fortsetzen zu können.

Enttäuschung bei Motorsport-Direktor Marquardt

"Das war einmal mehr ein dramatisches 24-Stunden-Rennen hier auf der Nürburgring-Nordschleife - mit einem enttäuschenden Ausgang für uns", sagt BMW-Motorsport-Direktor Jens Marquardt. "Zumindest mit der Startnummer 20 haben wir trotz einiger Rückschläge bis kurz vor Schluss ganz vorne mitmischen können. Am Ende wurden Schubert und die Fahrerbesetzung Claudia Hürtgen, Jens Klingmann, Dominik Baumann und Martin Tomczyk allerdings für ihren Einsatz nicht belohnt. Nach einem Reparaturstopp zwei Stunden vor Rennende mussten sie alle Hoffnungen auf einen Podestplatz aufgeben und kamen schließlich als Sechste ins Ziel."

"Zuvor waren die weiteren Z4 GT3 der BMW-Teams in Unfälle verwickelt gewesen und vorzeitig ausgeschieden. Das zeigt, wie unbarmherzig dieses Rennen auch in diesem Jahr wieder gewesen ist. Umso mehr freuen wir uns, dass Walkenhorst seinen BMW Z4 GT3 mit der Nummer 28 auf Platz acht in die Top 10 gebracht hat. Zudem haben die BMW M235i Racing bei ihrer 24-Stunden-Premiere das Feld bereichert und in der Cup2-Klasse für Action gesorgt. Das Rennen war turbulent, sehr anstrengend und unberechenbar. Leider hat uns das nötige Glück, das man auf der härtesten Strecke der Welt braucht, diesmal gefehlt. Gratulation an das siegreiche Phoenix-Team", so Marquardt.

Platz eins in der hart umkämpften BMW-M235i-Racing-Cup-Klasse und Rang 30 im Gesamtklassement ging an Daniel Zils, Norbert Fischer, Uwe Ebertz und Timo Schupp vom Team Adrenalin. Das Quartett gewann auch die Zwischenwertungen nach sechs, zwölf und 18 Stunden und sammelte damit viele Punkte für die Gesamtwertung.

BMW M235i überzeugt beim 24-Stunden-Debüt

Der von BMW Motorsport eingesetzte BMW M235i Racing im speziellen Design mit den beiden Journalisten Marcus Schurig und Jethro Bovingdon sowie dem ehemaligen MotoGP-Fahrer Alex Hofmann und BMW-Junior Alexander Mies konnte bei seiner Premiere beim 24-Stunden-Rennen ohne jedes technische Problem durchfahren und kam auf dem beachtlichen 53. Gesamtrang ins Ziel. Am Samstagabend war das Auto an einem Zwischenfall im Bereich Flugplatz beteiligt, in dessen Folge sich ein Sportwart beim Sprung über die Leitplanke eine Beinverletzung zuzog und ins Krankenhaus eingeliefert wurde.

"Es tut mir sehr leid, dass es zu diesem Zwischenfall gekommen ist", meint Mies, der zu diesem Zeitpunkt am Steuer saß. "Ich habe die Gelben Flaggen nicht gesehen und entsprechend nicht ausreichend verlangsamt. Das war mein Fehler, für den ich mich entschuldige. Ich wünsche dem Sportwart eine baldige Genesung und alles Gute."

Weitere Stimmen nach 24 Stunden:

Claudia Hürtgen: "Natürlich ist man nach einem solchen Rennen sehr enttäuscht. Wir wollten gewinnen - und haben wirklich alles probiert. Aber es sollte einfach nicht sein. Mir tut es unwahrscheinlich leid für das gesamte Team, das einmal mehr sensationell gearbeitet hat. Die Autos waren super vorbereitet, aber man braucht dann eben auch das nötige Quäntchen Glück im Rennen. Und das hatten wir einfach nicht."

Dominik Baumann: "Die Schlussphase war spannend. Ich habe versucht, noch einmal alles herauszuholen. Unser Auto war gut zu fahren, obwohl wir zuvor die Spurstange gewechselt hatten. Es wurde jetzt auch ziemlich warm für die Reifen. Aber ich hatte mit dem Team abgesprochen, dass ich noch einmal angreife und versuche, weiter nach vorn zu kommen. Es war ein schöner Stint, aber jetzt bin ich froh, im Ziel zu sein und dass es vorbei ist. Es war ein hartes Rennen, und es gab leider einige Zwischenfälle, die uns ein Topergebnis gekostet haben. Vom Speed her und von der Haltbarkeit her hätten wir das Rennen gewinnen können."

Jens Klingmann: "Ich denke, wir hätten es verdient gehabt, auf dem Treppchen zu stehen. Wir waren in der Lage, den siegreichen Audi lange unter Druck zu setzen. Auf der einen Seite bin ich zufrieden, denn unser Paket hat hier definitiv gestimmt und war für ein Top-Ergebnis gut. Auf der anderen Seite ist man naturgemäß enttäuscht. Denn wenn man einmal an der Spitze lag, dann will man auch den Sieg. Es war ein 24-stündiges Sprintrennen mit jeder Menge Action - und das BMW Laserlight hat sich in der Nacht definitiv als Vorteil erwiesen."

Martin Tomczyk: "Dieses 24-Stunden-Rennen am Nürburgring hat wieder einmal gezeigt, was alles passieren kann. Leider hat es gegen Ende auch noch den letzten der vier BMW Z4 GT3 erwischt. Das war extrem schade, denn wir hatten eine gute Ausgangslage, um ein Wort um den ersten oder zweiten Platz mitzusprechen. Am Ende ist es Rang sechs geworden. Wir sind hierher gekommen, um zu gewinnen. Das war das Ziel. Alles andere ist eine Enttäuschung."

Max Sandritter: "Wir wollten in die Top 10 fahren - und genau das haben wir mit Rang acht geschafft. Wir hätten nie gedacht, zweitbester BMW zu werden. Der BMW Z4 GT3 ist ohne Probleme gelaufen, und das Team hat einen überragenden Job gemacht. Es war mein erstes 24-Stunden-Rennen in einem GT3-Fahrzeug, und ich bin gleich durchgefahren - Wahnsinn."

Alex Hofmann: "Dieses Rennen hat einfach riesigen Spaß gemacht. Es war eine Ehre für mich, den Start und den Schluss-Stint fahren zu dürfen. Zu Beginn ging es auf der Strecke wild zu, aber dann wurde es etwas ruhiger, und wir haben einen guten Rhythmus gefunden. Ich habe eine Menge gelernt und hoffe, dass wir den Fernsehzuschauern die Faszination dieses Rennens auch aus der Cockpitperspektive transportieren konnten. Vielen Dank an das gesamte Team für die einwandfreie Arbeit am gesamten Wochenende und natürlich auch an BMW für diese Gelegenheit."

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