Kaj Lindström, der in der Rallye-WM zwei Jahre lang Beifahrer von Kimi Räikkönen war, hätte seinem Fahrer den Sprung an die Spitze zugetraut
© Foto: xpb.cc
Nach seinem ersten Rücktritt aus der Formel 1 war Kimi Räikkönen mit großen Ambitionen in die Rallye-WM gestartet. Der Finne wollte nicht zuletzt sich selbst beweisen, dass er nicht nur in der Formel 1, sondern auch bei den "Quertreiber" zu den schnellsten Piloten gehört. Doch die hohen Erwartungen erfüllten sich nicht. In den zwei Jahren, in denen er mit einem Citroen an den Start ging, waren ein fünfter Platz in der Türkei und der Gewinn einer Wertungsprüfung in Deutschland zwei der wenigen Highlights.
Einer, der Räikkönen in diesem beiden Jahren besser kennenlernte als alle anderen, ist sein damaliger Co-Pilot Kaj Lindström. Der finnische Routinier ist heute davon überzeugt, dass Räikkönen auch im WRC-Auto zu einem Spitzenfahrer hätte werden können. "Es hätte einige Zeit gedauert, aber er hätte es geschafft", wird Lindström von 'wrc.com' zitiert. Doch die entscheidende Umstellung fiel dem Formel-1-Weltmeister von 2007 schwerer als erwartet.
"Während seiner gesamten Karriere hat er sich beim Rennfahren nur auf seine Augen verlassen", sagt Lindström. "Bei der Rallye kannst du aber nicht auf Sicht fahren, sondern musst deinem Aufschrieb vertrauen. Dies Umstellung hätte etwas mehr Zeit gebraucht." Auch Räikkönen selbst hatte zugegeben, dass es ihm nicht im ausreichenden Maße gelungen sei, seinem Beifahrer und dessen Ansagen zu vertrauen. Ende 2011 beendete er das "Abenteuer Rallye" und kehrte bei Lotus in die Formel 1 zurück.
"Es war toll, mit ihm zu fahren, ich habe es sehr genossen. Er ist ein netter Kerl, wir hatten sehr viel Spaß", blickt Lindström auf die beiden gemeinsamen Jahres zurück. Die Entscheidung zur Rückkehr in die Formel 1 sie jedoch die richtige gewesen. "Als er begann, über seine Rückkehr in die Formel 1 zu sprechen, habe ich gemerkt, dass das seine Welt und Rallye nur ein Hobby ist. Daher war es verständlich, dass er zurückgekehrt ist."
"Aber Rallye hat ihm sehr viel Spaß gemacht, ich bin mir sicher, dass er gerne noch ein paar Rallyes fahren würde", so Lindström. Diesen Wunsch wollte Räikkönen schon in diesem Jahr wahr werden lassen, doch sein Formel-1-Team verweigerte die Zustimmung zu einem Start bei der Rallye Finnland.