Die Corvette lagen in Road America lange in aussichtsreicher Position, doch in der letzten Rennstunde war das Rennglück nicht auf ihrer Seite
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Drei Stunden lang lief für die beiden Werks-Corvette beim Rennen der American-Le-Mans-Series (ALMS) in Road America alles nach Plan. Beide Autos fuhren an der Spitze der GTE-Klasse, doch dann verließ die US-Amerikaner das Glück. Oliver Gavins und Tommy Millners Boxenstopp-Strategie wurde durch eine ungünstige Safety-Car-Phase durchkreuzt, wodurch die beiden letztlich auf Rang vier in der Klasse zurückfielen. Jan Magnussen und Antonio Garcia wurden in der letzten Kurve auf Rang drei liegend umgedreht und kamen auf Platz sechs ins Ziel.
Magnussen hatte beim Neustart kurz vor Rennende sogar nach der Führung gegriffen. "Ich hatte den BMW (von Jörg Müller und Bill Auberlen, Anm. d. Red.) in Kurve eins überholt, und fuhr hinter einem Prototypen, der plötzlich langsamer wurde. Ich habe mir die Reifen eckig gebremst, dadurch konnte auch Jörg (Bergmeister, Anm. d. Red.) vorbeiziehen. Ich war immer noch Dritter, aber in der letzten Kurve ist mir Van Overbeek ins Heck gefahren", berichtet der enttäuschte Magnussen. "Das war's dann."
Seine Teamkollegen machte der letzte Boxenstopp einen Strich durch die Rechnung. "Da hatten wir ein Problem mit der Tür und haben Positionen verloren", erklärt Gavin. Die Tür der Corvette ließ sich nach dem Fahrerwechsel nicht auf Anhieb schließen. Schlimmer war jedoch, dass Gavin und Millner während einer Safety-Car-Phase in die Box fahren mussten, während der BMW von Müller/Auberlen und der Porsche von Bergmeister/Patrick Long kurz zuvor an der Box waren. Dadurch fielen Gavin und Millner auf Rang sieben zurück.
"Plötzlich war ich mitten im Verkehr und hatte alle möglichen Probleme", berichtet Gavin. Für Aufsehen sorgte ein packender Zweikampf mit dem BMW von Dirk Müller und Jonathan Summerton, bei dem sich beide Autos mehrmals berührten und der schließlich mit einem Unfall endete. "Auf dem Bergab-Stück in Richtung Kurve acht hat er seine Position verteidigt und meiner Meinung nach sehr früh gebremst", sagt Gavin, der nicht mehr ausweichen konnte. "Ich bin ihm hinten rechts aufs Heck gefahren und habe ihn umgedreht. Das war sicherlich nicht meine Absicht", entschuldigt sich der Brite.
"Das war eine der interessantesten Schlussstunden in der Geschichte unseres Teams", sagt Team-Manager Doug Fehan. "Wir dachten, dass unsere Boxenstopp-Strategie erfolgreich sein würde, aber dann kam die Safety-Car-Phase, die die BMW nach vorne gespült hat. Das war Pech für uns und Glück für sie. Wir haben auf diese Weise schon Rennen gewonnen, aber dieses Mal sollte es nicht sein", nimmt Fehan die Niederlage sportlich.