2013 werden Langstrecken-Weltmeisterschaft und ELMS unter einem Dach organisiert - Kann das die kränkelnde Serie retten?
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Die aktuelle Saison der European-Le-Mans-Series (ELMS) ist ein Trauerspiel in mehreren Akten. Die Serie, die eigentlich als europäischer Unterbau der Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC) dienen sollte, präsentierte schon beim Saisonauftakt in Le Castellet ein dünnes Starterfeld. Anschließend wurde das Rennen in Zolder abgesagt, zum zweiten Saisonrennen trafen sich im Juli in Donington gerade einmal 13 Fahrzeuge. Anschließend zog Serienorganisator Patrick Peter die Notbremse und sagte alle weiteren Saisonrennen ab.
Mit einem Gaststart beim Petit Le Mans in Atlanta wollen sieben Teams die Saison nun mehr schlecht als recht beenden. Im kommenden Jahr wird die Serie nicht mehr von Peter alleine, sondern in Zusammenarbeit mit der Le-Mans-Endurance-Management (LMEM) organisiert werden. Die LMEM ist eine Unterabteilung des ACO und für die Organisation der WEC-Rennen verantwortlich. "Mit dieser Entscheidung senden wir ein starkes Signal an unsere Partner, die Konstrukteure und die Teams. Wir nehmen unsere Verantwortung ernst", setzt ACO-Präsident Pierre Fillon ein Zeichen. "Der ACO hat viel in die LMEM investiert, um die WEC-Veranstaltungen rund um die Welt zu organisieren, daher ist es legitim, das Aufgabenfeld zu erweitern."
Gemeinsam mit der American- und der neugegründeten Asian-Le-Mans-Series soll die ELMS so ihrer Rolle als sportlicher Unterbau der WEC wieder gerecht werden. "2012 war für die gesamte Motorsport-Welt eine sehr schwierige Saison. Dennoch zweifeln wir nicht am Potential des Langstreckensports im Allgemeinen und der ELMS im Besonderen", sagt Peter. "Um bessere Synergien zu nutzen, erschien es uns logisch, unsere Rolle neu zu definieren und uns die organisatorischen Strukturen von ELMS und WEC anzugleichen."
Auch WEC-Geschäftsführer Gerad Neveu ist von der nun gefundenen Lösung überzeugt, auch wenn sie ihm und seinen Mitarbeitern erst einmal mehr Arbeit bescheren wird: "Wir sind uns der zusätzlichen Verantwortung, die uns anvertraut wird, bewusst. Die Erwartungen sind hoch, es wird eine Herausforderung. Mit der Expertise des ACO und der LMEM können wir den Teams mit der ELMS eine standesgemäße Plattform in Europa bieten."