Enttäuschendes Rennen für BMW in Baltimore

, 03.09.2012

Kein BMW auf dem Podium: Jörg Müller/Bill Auberlen verloren in Baltimore die Führung durch eine einminütige Strafe - Aufholjagd von Dirk Müller/Joey Hand

Das BMW Team RLL hat in Baltimore einen enttäuschenden achten Lauf der American Le-Mans-Series (ALMS) erlebt. Nach einer umstrittenen Entscheidung der Rennleitung musste der BMW M3 GT mit der Startnummer 55 in der 21. Runde wegen einer "vermeidbaren Berührung" in Führung liegend für eine einminütige Strafe die Box ansteuern. Es hätte ein erfolgreicher Tag für Bill Auberlen und Jörg Müller werden können. So blieb dem Duo jedoch nach zwei Rennstunden nur der achte Platz in der GT-Klasse.

Der BMW M3 GT mit der Nummer 56, gefahren von Joey Hand und Dirk Müller, sah als Vierter die Zielflagge. Er war vom Ende des Feldes gestartet. Das Team hatte sich dazu entschlossen, für das Rennen einen neuen Satz Dunlop-Reifen zu wechseln. Als Konsequenz mussten Hand und Müller das Rennen von ganz hinten aufnehmen. Hand saß in der Startphase am Steuer und arbeitete sich in den ersten 15 Runden bis auf den sechsten Platz nach vorn.

Beim Boxenstopp und Fahrerwechsel auf Dirk Müller lag die Startnummer 56 bereits auf Rang vier. Der Deutsche versuchte anschließend mehrere Male, den Drittplatzierten zu überholen, kam jedoch nicht vorbei und überquerte als Vierter die Ziellinie. In den ersten 20 Runden des Rennens zeigte Jörg Müller eine herausragende Vorstellung. Er startete außen aus der ersten Reihe und kam nahezu ohne Schäden an seinem Auto durch einen Unfall mehrerer Prototypen in der ersten Kurve.

Als das Rennen wieder freigegeben wurde, rückte er auf den zweiten Platz vor. Im neunten Umlauf übernahm Müller die Führung und überholte den Führenden innen in Kurve eins. Zwölf Runden später musste er nach dem vermeintlichen Zwischenfall in der Schikane wegen der Strafe in die Box kommen. Ab der 24. Runde saß Auberlen im Cockpit der Nummer 55 und fuhr am Ende des Feldes.

Während der nächsten Gelbphase kam er ein weiteres Mal in die Box, um auf weichere Reifen zu wechseln. Zwei Positionen konnte Auberlen im weiteren Rennverlauf gutmachen. Mehr als Rang acht war jedoch nicht mehr möglich. Erst zum zweiten Mal in dieser Saison hat es damit kein BMW M3 GT auf das GT-Podium geschafft. Insgesamt stehen zwei Siege und vier weitere Podestplätze für das BMW Team RLL zu Buche.

"Das ist wirklich eine große Enttäuschung für Jörg und Bill", sagt Teamchef Bobby Rahal geknickt. "Jörg hat das Auto, das den Unfall hatte, nicht berührt. Es war eine enge Angelegenheit. Wir haben den Preis dafür gezahlt. Das ist sehr schade, denn wir haben das Rennen recht komfortabel angeführt und hatten einen Vorsprung auf den späteren Sieger." Dafür begeisterte die Aufholjagd des Schwesterautos. "Die Startnummer 56 ist ein starkes Rennen gefahren", lobt die US-Rennsport-Legende.

"Der Ferrari war auf den langen Geraden schneller, so dass wir dort nicht überholen konnten. Dasselbe galt für die Corvettes. Wir haben versucht, diesen Nachteil in den Kurven auszugleichen. Davon gab es hier jedoch einfach nicht genug. Wir konnten zwar Punkte sammeln, aber im Kampf um die Meisterschaft war es ein Rückschlag."

BMW belegt in der GT-Herstellerwertung weiter den zweiten Rang. Dirk Müller ist Dritter in der Fahrerwertung, Hand folgt auf der vierten Position. Auberlen und Jörg Müller sind nach dem achten Saisonrennen auf Platz sieben zurückgefallen.

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