Manthey Racing hat für den ersten Porsche-Sieg der VLN-Saison 2016 gesorgt: Patrick Pilet und Jörg Bergmeister siegen - Land-Audi bleibt kurz vor Schluss stehen
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Sieben Läufe hat Porsche benötigt, um in der VLN-Langstreckenmeisterschaft 2016 einen Sieg zu erreichen, doch beim Höhepunkt hat es geklappt: Patrick Pilet und Jörg Bergmeister haben das Sechs-Stunden-Ruhrpokal-Rennen gewonnen. Die Manthey-Mannschaft #911 setzte sich in einem undurchsichtigen Rennen mit vielen verschiedenen Strategien durch. Christopher Mies und Conor de Phillippi blieben auf Rang zwei liegend kurz vor Schluss mit Spritmangel liegen, wodurch Haribo Platz zwei holte.
Nach der Mercedes-Dominanz im Qualifying inklusive neuem VLN-Rekord stellte sich die Lage im Rennen etwas vielfältiger dar: Die Führung übernahm zunächst Yelmer Buurman im Black-Falcon-Mercedes #7 ("Gerwin"/Buurman/Haupt/Metzger), musste diese aber alsbald an den Walkenhorst-BMW #36 von Jörg Müller, Jesse Krohn, Victor Bouveng und Felipe Laser abgeben. Auch Christopher Mies war zu Beginn des Rennens bei der Musik, doch ein schleichender Plattfuß zwang die Land-Truppe schon nach vier Runden zu einem unplanmäßigen Stopp. Zeitgleich kam auch der HTP-Mercedes #16 (Baumann/Bastian/Schmid/Symkowiak ) rein, der sich entschied, das Rennen mit einer komplett anderen Strategie zu fahren.
So wurde es ein asymmetrisches Rennen: Der Land-Audi und der HTP-Mercedes sahen die Gegner durch die unterschiedlichen Strategien lange Zeit nicht, lieferten sich aber einen spannenden indirekten Kampf um die Führung. Früh aus der Entscheidung raus war hingegen der Black-Falcon-Mercedes #6 (Al Faisal/Engel/Christodoulou), der schon nach wenigen Runden einen Aufhängungsschaden erlitt und aufgeben musste. Es sollte das erste von zahlreichen Mercedes-Dramen werden, die drei von vier Top-AMGs um alle Siegchancen brachte.
Verschiedene Strategien an der Spitze
In der Führungsrolle wechselten sich zunächst immer wieder der Land-Audi und der Walkenhorst-BMW ab, bis sich HTP einschaltete: Der Mercedes #16 überholte den Land-Audi und wechselte sich damit seinerseits immer wieder mit dem BMW #36 ab. Das Walkenhorst-Fahrzeug war aber nicht ausreichend konstant besetzt, um sich ganz vorn dauerhaft zu behaupten und verlor zu Mitte des Rennens an Boden.
Auch HTP Motorsport sollte das Rennen nicht gewinnen, denn am Mercedes AMG GT3 brach wie bei den Markenkollegen von Black Falcon die Radaufhängung. Die Reparatur kostete zwei Runden. Alle Siegchancen für Mercedes waren letztlich dahin, als der Black-Falcon-AMG #7 einen Reifenschaden erlitt. Letztlich landete diese Mannschaft auf der sechsten Position.
Heimlich, still und leise schob sich der Porsche #911 mit einer sauberen und unspektakulären Fahrt an die Spitze. Nach dem letzten Boxenstopp war klar, dass der Manthey-Porsche die besten Karten hatte. Patrick Pilet fuhr in der letzten Stunde kontrolliert das Rennen zu Ende. Mit 43 Runden wurde zudem ein neuer Distanz-Rekord für das 6-Stunden-Rennen aufgestellt.
Drama kurz vor Schluss
Christopher Mies baute gewaltigen Druck in den letzten Rennrunden auf und machte im letzten Stint rund 15 Sekunden gut. Zu Beginn der Schlussrunde trennten ihn nur acht Sekunden von der Führungsposition, doch Land hatte zu hoch gepokert: Mies ging kurz vor der Hohenrain-Schikane der Sprit aus, womit der Audi nicht in Wertung kam. Den zweiten Platz erbte so der letzte verbliebene Mercedes, das Haribo-Fahrzeug #8 mit Uwe Alzen, Lance David Arnold und Jan Seyffarth. Die Sieger des sechsten VLN-Laufs haten nicht ganz die Pace ihrer Markenkollegen, doch ein starker Schlussspurt von Uwe Alzen brachte dem Team noch drei Positionen ein.
Das lag unter anderem daran, dass der Phoenix-Audi #5 mit den Fahrern Frank Stippler, Anders Fjordbach und Markus Winkelhock wie der Land-Audi von der 43. Runde kalt erwischt wurde. Anders als bei Land wählte man aber die Sicherheitstaktik: Der R8 kam an die Box und gab so die dritte Position wieder an den Walkenhorst-BMW #36 ab, um das Rennen auf Platz vier zu beenden.
Der Rowe-BMW #22 (Eng/Dusseldorp/Wright) holte die fünfte Position. Hinter dem Black-Falcon-Mercedes kam Frikadelli Motorsport bei ihrem ersten Einsatz eines BMW M6 GT3 auf Rang sieben, gefolgt von einem weiteren Manthey-Porsche (Klohs/Richter/Olsen). Die Top 10 komplettierten zwei Cup-Porsche.
Mit ihrem siebten Klassensieg im siebten Rennen unternahmen Alexander Mies und Michael Schrey einen weiteren Schritt in Richtung Titel. In ihrem Bonk-BMW M235i dominierten sie die stark besetzte Klasse Cup5. Die VLN wird am 24. September mit dem Barbarossapreis fortgesetzt, dann wieder über die übliche Distanz von vier Stunden.