Mit Lucas Luhr heuert Frikadelli Racing einen weiteren Topmann an - Für ihn geht es zurück zu den Porsche-Wurzeln - Jagd auf VLN-Gesamtsiege mit Norbert Siedler
© Foto: Frikadelli Racing/Facebook
Die zweite Rennfrikadelle hat eine Besatzung - zumindest für ein Rennen: Lucas Luhr wird Norbert Siedler beim zweiten VLN-Lauf im Porsche 911 GT3 R unterstützen. Zunächst gilt das Engagement nur für das 42. DMV 4-Stunden-Rennen. Das Ziel beim ersten Einsatz lautet erst einmal "Podium". Nachdem die gewohnte Paarung aus Klaus Abbelen, Sabine Schmitz und Andreas Ziegler mit der Startnummer 30 ins Rennen geht, erhält der zweite Porsche die #31.
Teamchef Klaus Abbelen stellt klar, dass die neue, reine Profi-Besatzung "auf Attacke fahren darf." Die beiden Fahrer, die 2011 GT1-Weltmeister (Luhr) und Porsche-Supercup-Vizemeister (Siedler) wurden, dienen Abbelen zufolge der "Optimierung unserer Chancen in der VLN und beim 24-Stunden-Rennen. Ganz klar: Wir wollen zwei Eisen im Feuer haben." Ob Luhr über das zweite VLN-Rennen hinaus im Frikadellen-Dienst bleibt, steht momentan aber noch nicht fest. Die Gespräche laufen.
Für den Alleskönner aus Mülheim-Kärlich geht es wieder zurück zu den Wurzeln seiner Karriere: Von 1999 bis 2006 war der heute 37-Jährige Werksfahrer bei Porsche und gewann unter anderem zweimal mit Manthey Racing das 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring. Er war Teil der Crew des emotionalen Sieges von 2006, als Olaf Mantheys Traum vom Sieg endlich in Erfüllung ging. Luhr gibt zu: "Ich bin schon ein bisschen nervös, nach einigen Jahren zum ersten Mal wieder in einem Porsche zu sitzen. Aber ich bin auf 911ern groß geworden und habe meine Karriere mit diesen Sportwagen begonnen. Das ist vermutlich wie Fahrradfahren: einmal Porsche, immer Porsche."
Vielschichtiger Lebenslauf
Zu Porsche kehrte er 2011 noch einmal kurz für seinen zweiten 24-Stunden-Sieg und ein Le-Mans-Rennen für Flying Lizard zurück, doch seit 2007 ist er überwiegend auf anderen Gefährten unterwegs. Dadurch bringt er eine bemerkenswerte Vielseitigkeit mit. In jenem Jahr wechselte er konzernintern zu Audi und bestritt eine DTM-Saison im Vorjahreswagen, die jedoch nicht von Erfolg gekrönt war.
Einen Namen machte er sich in Amerika mit seinen zahlreichen Siegen für das LMP1-Team Pickett Racing in der amerikanischen Le-Mans-Serie (ALMS). 2011 feierte er darüber hinaus den größten Triumph seiner Karriere: Den Gewinn der FIA-GT1-Weltmeisterschaft mit Michael Krumm. Auch in der IndyCar-Serie schnupperte er 2013 einmal kurz Luft. Zuletzt war er für das BMW-RLL-Team in der IMSA SportsCar Championship, dem Nachfolger der ALMS, tätig. Die Wege trennten sich nach einer etwas zu harten Saisonabschlussfeier im vergangenen Jahr.
Nun ist er wieder im Geschäft. "Ich bin Klaus Abbelen und Porsche sehr dankbar, wieder mit einem GT3 R auf der Nordschleife angreifen zu können", fährt er fort. "Ich freue mich schon tierisch auf die Linkskurve, die vom Grand Prix-Kurs in Richtung Hatzenbach führt. Bei den Testfahrten am Freitag und an diesem Wochenende geht es für mich vor allem darum, mich auf das Team und das Auto einzuschießen."
Für das 24-Stunden-Rennen plant Frikadelli Racing, weitere Topfahrer für den zweiten Porsche 911 GT3 R zu engagieren.