Noch fünf Fahrer können sich beim Saisonfinale des Porsche-Supercup zum Meister krönen - Rene Rast und Kevin Estre haben die beste Ausgangslage
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Beim Saisonfinale des Porsche-Supercup am 9. September in Monza feiert der schnellste internationale Markenpokal der Welt neben seinem neuen Meister auch den Abschied von seinem bewährten Rennfahrzeug. Der Porsche 911 GT3 Cup auf Basis des Typs 997 wird in der kommenden Saison vom neuen Cupfahrzeug auf Basis des 991 abgelöst. Der neue 911 GT3 Cup kommt 2013 exklusiv im Supercup zum Einsatz. In allen übrigen Markenpokalen starten die Teams weiterhin mit dem aktuellen Fahrzeug.
Spannender geht's nicht: Am Ende der 20. Supercup-Saison mit hart umkämpften Rennen können sich fünf Fahrer, zumindest rein rechnerisch, noch Hoffnungen auf den Gesamtsieg in der Top-Serie der 19 weltweit ausgetragenen Porsche-Markenpokale machen. Neben Titelverteidiger Rene Rast, der als Tabellenführer nach Italien reist, sind das Kevin Estre, Norbert Siedler, Sean Edwards und Rookie Nicki Thiim.
"Dass die Titelentscheidung bis zum letzten Rennen offen ist und noch fünf Fahrer für den Gesamtsieg in Frage kommen", sagt Jonas Krauss, Leiter des Supercups, "ist ein Beleg für die enorme Leistungsdichte in unserer Serie. Unsere Fahrer und Teams haben den Fans auch in dieser Saison wieder faszinierenden Motorsport geboten."
Die besten Karten im Titelkampf haben der zweifache Supercup-Champion Rast und Estre, im Vorjahr souveräner Gewinner der Rookiewertung. Sie liegen in der Punktetabelle nur einen Zähler auseinander. Sollte der für das Lechner-Team startende Deutsche das Rennen gewinnen, hätte er den Gesamtsieg mit 142 Punkten auf jeden Fall zum dritten Mal hintereinander sicher.
Estre von Hermes-Attempto-Racing könnte dann nur noch auf maximal 141 Punkte kommen, falls er im Rennen Zweiter wird und sich zuvor die zwei Extrapunkte für die Pole-Position gesichert hat. Umgekehrt sieht es so aus: Gewinnt der Franzose das Rennen und holt der Deutsche die Pole und den zweiten Platz, würde der Gesamtsieger erneut Rast heißen. Auch bei Punktegleichheit hätte er wegen seiner unerreichbaren vier Saisonsiege die Nase vorne.
"Monza war für mich eigentlich immer ein gutes Pflaster. 2009 habe ich dort gewonnen, 2010 den Titel unter Dach und Fach gebracht. Ich hoffe, das ist ein gutes Omen", sagt Rast. Estre meint: "In meiner zweiten Supercup-Saison um den Titel zu kämpfen, ist an sich schon großartig. Sollte ich meine Chance in Monza nutzen können, wäre das die Krönung."
Doch das Verfolgertrio wird sie den Kampf um den Gesamtsieg wohl kaum nur unter sich ausmachen lassen. Damit Siedler, Edwards und Thiim noch eine realistische Titelchance haben, müssten die beiden Führenden allerdings schon gehörig ins Straucheln geraten. Auf der 5,770 Kilometer langen Strecke im Autodromo Nazionale kann das schnell passieren: Der Grand-Prix-Kurs ist die schnellste Strecke, die im Supercup gefahren wird.
Die wenigen Kurven haben klangvolle Namen wie Parabolica, Variante Ascari und Lesmo - und sind eine echte Herausforderung für jeden Rennfahrer. In Monza wurde auch die schnellste Runde in der Supercup-Geschichte gefahren: Im Qualifying 2011 holte der Italiener Alessandro Balzan mit einem Schnitt von 188,461 km/h die Pole-Position.
In Monza fallen auch die Entscheidungen in der Rookiewertung und in der Teamwertung. Dazu gibt es noch ein ganz besonderes Jubiläum zu feiern: Lokalmatador Alessandro Zampedri, der Supercup-Meister von 2005, bestreitet auf seiner Hausstrecke sein 150. Supercup-Rennen.