Der aussichtsreiche Porsche mit Hennerici/Kaffer/Seefried/Siedler wurde am frühen Sonntagabend Opfer einer missglückten Überrundung - Beide Autos nach Unfall raus
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Als der Himmel über dem 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring am Sonntagabend seine Schleusen öffnet, bahnt sich Marc Hennerici seinen Weg durch den sintflutartigen Eifelregen. Wie ein begossener Pudel schleicht der Timbuli-Pilot nicht durch die Dunkelheit, sondern aufrecht und gefasst. Dabei hätte er allen Grund, seine Laune dem Wetter anzupassen. Der Doppelstarter wurde zum Zuschauen verdammt, weil seine Porsche-Truppe alles Unglück der Nordschleife magisch anzog.
Hennericis erster Einsatz gemeinsam mit Christopher Brück, Jaap van Lagen und Marco Seefried fand erst gar nicht statt, weil der Wagen im Qualifying am Samstag verunfallte und nicht an den Start ging. Der zweite 997 GT3 R wurde am frühen Sonntagabend bei einbrechender Nacht Opfer eines Überrundungscrashs. Am Steuer des auch mit Pierre Kaffer und Norbert Siedler gemeldeten Autos saß Seefried. Hennerici beschreibt 'Motorsport-Total.com' die Szene am Flugplatz: "Marco hatte ein Überholmanöver, der Gegner blinkt, kommt dann zurück."
Ausweichen war für Seefried nicht mehr möglich: "Er hat keine Chance gehabt, als der Treffer kam." Der Porsche landete in der Leitplanke, was Hennerici mit Fassung und einer bitter-süßen Liebeserklärung an den Eifelmarathon trägt: "So kann das 24-Stunden-Rennen sein. Manchmal ist es hart, manchmal ist es sehr, sehr schön. Emotionen sind immer dabei. Diesmal sind es traurige", meint der 31-Jährige mit einem Seufzer. Timbuli hätte er einiges zugetraut : "Wir hatten eine tolle Performance."
Doch das Glück war nach 2012 offenbar aufgebraucht: "Im vergangenen Jahr hatten wir keinen Unfall und gar nichts. An diesem Wochenende kam eben alles zusammen." Für den Mayener geht es noch in der Nacht über die Bundesstraße zurück ins traute Heim: "Jetzt fahre ich nach Hause zu meiner Frau. Ich schaue mir morgen das Rennen noch nicht einmal im Fernsehen an, vielleicht am Dienstag wer gewonnen hat." Das ernüchternde Fazit nach nicht einmal 180 Minuten auf der Nordschleife: "Das 24-Stunden-Rennen 2013 ist vorbei und vergessen." Treffender lässt es sich kaum ausdrücken.