Der Österreicher Philipp Eng sorgte mit seinem sechsten Saisonsieg in Oschersleben für einen Vorentscheidung, weil seine Titelrivalen allesamt keine Punkte holten
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Momentan ist der Österreicher Philipp Eng das Maß aller Dinge im Porsche Carrera Cup Deutschland. Der 25-Jährige fuhr am Samstag mit seinem 460 PS starken Porsche 911 GT3 Cup zu seinem sechsten Saisonsieg. Porsche-Junior Sven Müller wurde Zweiter, Robert Renauer belegte Platz drei. Damit schaffte Eng in zwölf Rennen insgesamt zehn Mal den Sprung aufs Podium. "Nachdem mir im Qualifying durch einen Steinschlag der Keilriemen weggeflogen ist, bin ich heilfroh über diesen Sieg. Jetzt erlaube ich mir auch Gedanken an die Titelverteidigung, denn meine Mitbewerber blieben am Ende alle ohne Punkte", sagte Eng nach der Siegerehrung.
Das Rennen über 17 Runden verlor seinen Spannungsbogen bereits in der ersten Runde. Eng konnte seine Pole-Position sofort nach dem Start in eine Führung umwandeln und ließ den von Platz zwei kommenden Müller hinter sich. Direkt hinter beiden verlor Christopher Zöchling beim Anbremsen die Kontrolle über seinen Elfer und rutschte quer in die auf den Plätzen drei, vier und fünf liegenden Piloten Alex Riberas, Michael Ammermüller und Christian Engelhart hinein.
Zöchling erhielt dafür eine Durchfahrtsstrafe. Dieser Vorfall raubte beiden nahezu alle Chancen auf den Titel, denn Eng führt fünf Rennen vor Saisonende mit 210 Punkten vor Jeffrey Schmidt mit 135 Zählern und Engelhart mit 125 Punkten. Auch Schmidt blieb aufgrund eines technischen Ausfalls ohne Punkte und kann seine Titelträume vermutlich am Sonntag begraben. Insgesamt sind noch 100 Meisterschaftspunkte (20 je Sieg) zu vergeben.
Porsche-Junior Müller fuhr auf Platz zwei ein souveränes Rennen und versuchte Eng im Schlussspurt noch anzugreifen, musste aber die Dominanz des Meisterschaftsführenden anerkennen. "Auf dieser Strecke ist es sehr schwierig zu überholen und ich kam an Philipp einfach nicht vorbei. Ich freue mich über meinen zweiten Platz. Im Hinblick auf die Meisterschaft konnte ich durch Terminüberschneidungen an zwei Veranstaltungen nicht teilnehmen und deshalb keine Punkte sammeln. Dafür durfte ich einmal im 911 RSR in der Sportwagen-Weltmeisterschaft WEC fahren und darauf bin ich sehr stolz", erklärte der 23-Jährige aus Bingen.
Der Drittplatzierte Renauer zeigte sich zufrieden mit Rang drei. "Dies ist nach den zweiten Plätzen auf dem Lausitzring und in Spielberg mein drittes Podium in diesem Jahr. In dem leistungsstarken Markenpokal muss man das erst malschaffen", resümierte der Jedenhofener. Auf Platz vier kam der Brite Ben Barker ins Ziel. Porsche-Junior Matteo Cairoli belegte den fünften Rang vor Jaap van Lagen und dessen dänischem Teamkollegen Nicki Thiim.
"Mein Rennergebnis sehe ich positiv. Ich bin von Platz elf gestartet und als Fünfter angekommen. Mit Ben Barker habe ich mir einen guten Zweikampf geliefert, allerdings muss ich am Qualifying arbeiten", erklärte Cairoli. Amateur-Pilot Rolf Ineichen erzielte mit Platz acht sein bestes Saisonergebnis im Feld der Berufsrennfahrer.
Porsche-Junior Connor de Phillippi kam von Startplatz 13 und beendete das Rennen auf Position neun. "Mein Start war nicht so gut und in der ersten Kurve waren überall Autos und es war kein durchkommen. Bei uns hapert es leider im Zeittraining", sagte der 22-Jährige. Elia Erhart fuhr als Zehnter über die Ziellinie.