In Mid-Ohio fuhren Klaus Graf und Lucas Luhr zum fünften ALMS-Sieg in Folge, und auch außerhalb der Rennstrecke fühlen sich die Deutschen richtig wohl
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In der American-Le-Mans-Series (ALMS) geht der Sieg derzeit nur über Klaus Graf und Lucas Luhr. Die beiden Deutschen gewannen auch das Rennen in Mid-Ohio und landeten damit ihren fünften Sieg in Folge. "Wow, fünf hintereinander! Welch eine Leistung bisher für unser Team", jubelt Graf in seiner Kolumne bei 'racer.com'. Die aktuelle Dominanz der Pickett-Mannschaft zeigte sich auch in Mid-Ohio eindrucksvoll, wo der HPD ARX-03a in allen Trainingssitzungen das schnellste Auto war.
"Viele Leute sagen, dass es bei uns so leicht aussieht, aber glaubt mir, dahinter steckt eine Menge harte Arbeit, sowohl auf als auch neben der Strecke", erklärt Graf. Trotz der guten Vorbereitung des Autos durch die Ingenieure und Mechaniker sei die Suche nach dem richtigen Setup in Mid-Ohio nicht einfach gewesen. "Eines der größten Probleme ist der Gummiabrieb der IndyCars, der sich mit unserem nicht verträgt", erläutert der 43-Jährige.
Da die ALMS ihre Trainings und das Qualifying fährt, bevor die IndyCars auf die Strecke gehen, blieb Graf und Luhr nur das Warmup zur Abstimmung auf die neuen Bedingungen. "Dadurch blieb es im Rennen immer interessant. Ich musste nach der richtigen Linie suchen und meinen Fahrstil in einigen Bereichen etwas anpassen", so Graf. Dies wäre einmal beinahe schief gegangen.
"Da bin ich auf der Gegengerade etwas von der Ideallinie abgekommen und dann fährst du mitten durch den Gummiabrieb und hast keinen Grip mehr", berichtet der Deutsche. "Schon eine kleine Konzentrationsschwäche kann einen Fehler mit gewaltigen Konsequenzen verursachen." Trotz der momentanen Siegesserie und der Tabellenführung sieht Graf den Weg zur Meisterschaft nicht als Selbstläufer an: "Dyson wird immer besser, sie hatten mit ihrem neuen Auto ein paar Probleme. Wir müssen weiterhin konzentriert bleiben."
In Mid-Ohio stand jedoch nicht nur Rennfahren auf dem Programm. Am Freitagabend hatte Team-Manager Brandon Fry die Teammitglieder zum gemütlichen Beisammensein samt Abendessen eingeladen. "Es war schön, in entspannter Atmosphäre mit der Crew zusammenzusitzen", so Graf. Er und Luhr lernten dabei auch ein neues Spiel namens "Cornhole" kennen. "Da ich mir über die Regeln noch nicht ganz im Klaren bin, sage ich lieber mal, dass Lucas und ich noch ein wenig Übung brauchen. Aber es hat auf jeden Fall Spaß gemacht - sicherlich auch denjenigen, die uns dabei zugesehen haben."