GT-Masters-Champions: Der Explosive und der "Iceman"

, 01.10.2012

Die frischgebackenen GT-Masters-Champions Maximilian Götz und Sebastian Asch sind vom Temperament grundverschieden, bilden im Auto aber ein perfektes Team

Köpfchen, Rennintelligenz und viel Sportsgeist: Das war das Rezept zum Titelgewinn von Sebastian Asch und Maximilian Götz im GT-Masters. Keine Fahrerpaarung war in der GT-Masters-Saison so konstant, kein Duo stand so oft auf dem Podest wie die Mercedes-Benz-Piloten, die in Hockenheim mit ihrem ersten Saisonsieg ihr Meisterstück machten. Dabei könnten die beiden neuen Champions nicht unterschiedlicher sein: "Maximilian ist ein absoluter 'Iceman', den nichts und niemand aus der Ruhe bringt, Sebastian ist dagegen wie ein Pulverfass", charakterisiert MS-Teamchef Harald Böttner seine beiden Piloten.

"Wenn es bei Sebastian nicht läuft, ist er schnell auf '180', was sich aber nicht auf seinen Job als Rennfahrer auswirkt", beschreibt Böttner. "Maximilian ist hingegen immer ruhig und bleibt in jeder Situation cool. Vom Temperament könnten unsere Champions zwar nicht unterschiedlicher sein, vom Fahrstil her sind sie aber sehr ähnlich und ein perfektes Team." So unterschiedlich die Charaktere, so verschieden verliefen auch die bisherigen Karrierewege der "Men in Black". Während Asch über Tourennachwuchsklassen den Weg in das GT-Masters fand, durchlief Götz die klassische Karriere im Formelsport.



Der Weg zum Rennfahrer war für den Sohn von Tourenwagenlegende Roland Asch, vorgezeichnet. Asch jr. trat schon frühzeitig in die Fußstapfen seines Vaters und erlernte sein motorsportliches Handwerk im Ford Fiesta ST Cup und in der Seat Leon Supercopa. Im Jahr 2008 startete der 26-jährige Schwabe erstmals im GT-Masters auf Lamborghini. Nach einer Saison im Porsche-Carrera-Cup 2009 kehrte Asch mit Porsche in das GT-Masters zurück und setzte ein Zeichen, als er im Jahr 2010 gleich beim ersten Saisonlauf siegte. Seine Ambitionen auf den Titel machte der nun dreifache GT-Masters-Laufsieger schon 2011 deutlich, als er in der Endphase der Meisterschaft Titelchancen hatte.

Im Winter wechselte Asch von Porsche zu Mercedes-Benz. Der Marke, mit der sein Vater einst schon in der DTM zu seinen größten Erfolgen fuhr. Im Flügeltürer-Mercedes gelang Asch nun bei seinem 60. Rennen im GT-Masters der größte Erfolg in seiner Karriere. "Ich bin schon in der Seat Leon Supercopa einmal vor einigen Jahren mit Titelchancen zum Finale nach Hockenheim gekommen und wurde Vizemeister. Vor diesem Wochenende habe ich mir geschworen, das passiert mir kein zweites Mal", sagt Asch.



In den Nachwuchsformeln machte sich vor zehn Jahren Maximilian Götz erstmals einen Namen. 2002 startete der Franke in der Formel BMW und unterlag im Titelkampf nur knapp dem heutigen Mercedes-Formel-1-Piloten Nico Rosberg. Ein Jahr später fuhr Götz zum Titel und besiegte den zweifachen Formel-1-Weltmeister Sebastian Vettel. Danach geriet die Karriere von Götz aber ins Stocken. In der Formel 3 wurde der 26-Jährige unter Wert geschlagen. "Meine Zeit in der Formel 3 war sehr hart, ich konnte nie eine ganze Saison fahren und hatte nicht das beste Material", erinnert sich Götz.

In der Saison 2011 kam Götz zum MS-Team und bestritt im Mercedes-Benz erstmals eine komplette Saison im GT-Masters. Beim Finale in Hockenheim vor zwölf Monaten stand er erstmals auf dem Podium. "Einige Jahre lang hatte ich überhaupt kein Cockpit und bin nicht gefahren, umso schöner ist jetzt der Titel im GT-Masters", jubelt Götz. Der Sieg im letzten Saisonlauf sicherte MS auch den Titel in der Teamwertung. Verloren ging bei dem Mercedes-Benz-Team am Sonntag in Hockenheim nur eines: die Stimme von Roland Asch. "Was für ein Finale! Ich kann gar nichts mehr schwätze", krächzte der Vater von Sebastian Asch gerührt.

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