Beim Gastspiel des GT-Masters in Österreich stehen neben dem Kampf um die Meisterschaft vor allem die neun einheimischen Piloten im Mittelpunkt
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Das GT-Masters startet auf dem Red-Bull-Ring in Österreich vom 10. bis 12. August mit Vollgas in die zweite Saisonhälfte. Vor einem traumhaften Alpenpanorama treten mehr als 40 Sportwagen von 12 Herstellern auf der schnellsten Strecke im Kalender des GT-Masters an. Beim einzigen Auftritt in Österreich freuen sich auch neun schnelle Österreicher darauf, vor heimischem Publikum um Punkte und Pokale zu kämpfen. Als Tabellenführer starten Titelverteidiger Dino Lunardi und Maxime Martin im BMW Alpina B6 in Österreich in die zweite Saisonhälfte. Beim vorherigen Rennen auf dem Nürburgring eroberte das Alpina-Duo mit dem zweiten Saisonsieg die Tabellenführung zurück.
Martin erwartet aber auf dem Red-Bull-Ring alles andere als einen Spaziergang. "Ich würde mir wünschen, dass es regnet, dann rechnen wir uns gute Chancen aus", so Martin. "Der Red-Bull-Ring beansprucht die Bremse sehr stark, und beim Testen dort haben wir bereits festgestellt, dass wir uns die Bremse sehr gut einteilen müssen." Auch Lunardi prophezeit ein schwieriges Wochenende: "Wir brauchen in Österreich sehr viel Glück, um unsere Tabellenführung erfolgreich zu verteidigen."
Die engsten Verfolger des giftgrünen Alpina sind Diego Alessi/Daniel Keilwitz (Callaway) in ihrer Corvette und Sebastian Asch/Maximilian Götz (MS-Racing) im Mercedes-Benz SLS AMG. Alessi und Keilwitz wollen in Österreich mit zwei guten Ergebnissen die Tabellenführung von Lunardi/Martin zurückerobern. Asch und Götz krönten ihre bisher erfolgreiche Saison beim vorherigen Rennen auf dem Nürburgring mit einer Doppel-Pole und peilen in Österreich endlich den ersten Saisonsieg an.
Mit auf der Rechnung haben muss man in den beiden Läufen auch den Viertplatzierten in der Fahrerwertung, Christian Engelhart (Schütz), der im Porsche 911 gemeinsam mit Nicky Tandy startet. Bei seinem Debütrennen im GT-Masters fuhr Engelhart im Vorjahr auf dem Red-Bull-Ring auf Anhieb zum Sieg.
Neun Österreicher starten zum Heimspiel
Einen Platz auf dem Podium haben auch die starken Österreicher bei ihrem Heimspiel im Visier. Insgesamt neun Piloten aus der Alpenrepublik starten auf dem Red-Bull-Ring. Erfolgreichste Österreicher im GT-Masters sind in dieser Saison bisher Dominik Baumann aus Rum in Tirol und Hari Proczyk (Heico), der aus dem direkt am Red Bull Ring gelegenen St. Margarethen stammt, in einem Mercedes-Benz SLS AMG.
"Wir hoffen auf ein gutes Ergebnis im Qualifying, dann ist im Rennen sehr viel möglich", sagt Baumann vor seinem Heimrennen. "In dieser Saison sind wir bisher immer nur im Mittelfeld gestartet und haben dennoch kontinuierlich gepunktet. Wenn wir es schaffen, uns im Qualifying am Red Bull Ring in den Top-Zehn zu positionieren, haben wir für die beiden Rennen eine gute Perspektive."
Eine gute Startposition hatte beim vorherigen Rennen bereits Martin Ragginger (Fach) im Porsche 911. Der Porsche-Spezialist aus Wals startet am Nürburgring aus der ersten Reihe und fuhr gemeinsam mit Swen Dolenc, dem Tabellenführer in der Amateurwertung, mit Platz fünf sein bisher bestes Saisonergebnis ein. "Der Red-Bull-Ring ist sehr anspruchsvoll für die Bremse und verlangt einen guten Top-Speed. Dazu gibt es vier sehr schnelle Kurven, für unseren Porsche sollte die Strecke einen guten Kompromiss darstellen", ist Ragginger optimistisch.
Spa-Sieger im Lamborghini
Auf prominente Verstärkung kann Lokalmatador Gottfried Grasser aus Knittelfeld (Grasser) bei seinem Heimspiel zählen. Grasser teilt sich seinen Lamborghini Gallardo mit dem ehemaligen Formel-1-Testfahrer Andrea Piccini, der am vergangenen Wochenende zum Siegertrio der 24 Stunden von Spa zählte. Erste Punkte will der Salzburger Philipp Eng (MRS) einfahren, der im spektakulären neuen McLaren MP4-12C antritt. Auf einen Platz in den Punkterängen hat es auch der in Südtirol lebende Daniel Dobitsch abgesehen, der gemeinsam mit Florian Stoll (MS-Racing) in einem Flügeltürer-Mercedes startet.
In Österreich wollen auch die Stuck-Brüder Ferdinand und Johannes (Young-Driver-AMR) im Aston Martin V12 Vantage wieder zurück auf die Erfolgspur. Im vergangenen Jahr fuhren die Söhne von Rennsportlegende Hans-Joachim "Striezel" Stuck auf dem Red-Bull-Ring zu einem Sieg, nach zuletzt viel Pech hoffen die Vizemeister der Saison 2011 auf einen Podiumsplatz in Österreich. Seinen zweiten Start in der aktuellen Saison absolviert Mario Dablander aus Ötztal-Bahnhof, der sich eine Corvette mit Remo Lips (Callaway) teilt.
In der Amateurwertung geht das Duell zwischen Porsche-Pilot Dolenc und Kristian Poulsen (Young-Driver-AMR) im Aston Martin V12 Vantage in die nächste Runde. Am Nürburgring übernahm Dolenc mit einem Doppelsieg die Tabellenspitze, in Österreich will sein dänischer Kontrahent wieder vorbeiziehen. Beide müssen allerdings auf Carsten Tilke (Prosperia), der sich einen Audi R8 mit Ex-Champion Christian Abt teilt, und auf Corvette-Pilot Toni Seiler (Callaway) achtgeben. Tilke pausierte am Nürburgring und will in Österreich verlorenen Boden gutmachen, Seiler macht jagt auf den ersten Saisonsieg, um den Rückstand auf die Tabellenspitze zu reduzieren.