Christian Engelhart übernimmt nach seinem drittem Saisonsieg die Tabellenspitze - Swen Dolenc mit weiterem Sieg in der Amateurwertung - Zwei lange Safety-Car-Phasen
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Traumwetter und ein Herzschlagfinale mit einem Türklinkenduell um den Sieg: Das GT-Masters begeisterte die Fans auf dem Lausitzring mit einer spannenden Schlussphase. Christian Engelhart und Nick Tandy (Schütz) fuhren im Porsche 911 nach einem hart erkämpften Start-Ziel-Sieg mit 0,4 Sekunden Vorsprung vor dem Mercedes-Benz SLS AMG von Sebastian Asch und Maximilian Götz (MS) über die Ziellinie. "Das war ein toller und sehr fairer Kampf", waren sich nach dem Rennen sowohl Sieger Tandy wie auch Kontrahent Götz einig.
Zwei lange Safety-Car-Phasen prägten das erste von zwei GT-Masters-Rennen auf dem Lausitzring. Von den beiden Rennunterbrechungen ließen sich Engelhart und Tandy allerdings auf dem Weg zum Sieg nicht aus dem Konzept bringen. Bereits nach der ersten Runde setzte sich das Safety-Car vor den von der Pole Position gestarteten Engelhart, nachdem Corvette-Pilot Andreas Wirth (Callaway) in der Startrunde von einem Gegner umgedreht wurde und mit dem Audi R8 von Christoper Haase (Mamerow) kollidierte.
Nach dem Restart in der fünften Runde behauptete sich Engelhart trotz des starken Drucks von Lausitzring-Vorjahressieger Florian Stoll (MS) im Mercedes-Benz an der Spitze. Kurz vor dem Öffnen des Boxenstoppfensters ging dann das Safety-Car nach einem Unfall von Porsche-Pilot Christoph Schrezenmeier (Kasko) abermals auf die Strecke. Schrezenmeier blieb ohne Blessuren, durch die lange Bergung des Porsche wurde das Rennen erst 13 Minuten vor dem Ende wieder freigeben.
Spannender Schlussspurt
Die finalen 13 Rennminuten wurden dann für Tandy, der durch einen perfekten Boxenstopp den Porsche von Engelhart ohne Verlust der Führung übernahm, zu einem schweren Sprint. Die Verfolgerrolle des schwarz-gelben Porsche übernahm Götz im Mercedes-Benz SLS AMG, den ein guter Boxenstopp von Platz vier auf die zweite Position nach vorn brachte. Im Zentimeterabstand jagte der schwarze Mercedes-Benz den Porsche über den Lausitzring.
In den beiden finalen Runden setzte sich Götz zwei Mal neben Tandy, der Brite wusste die Attacken dank der besseren Traktion seines Porsche aber stets erfolgreich zu parieren und rettete seinen dritten Saisonsieg knapp vor Götz über die Ziellinie. "Je länger das Rennen dauerte, desto schneller wurde der Mercedes-Benz und ich musste alle Stärken des Porsche ausspielen, um vorn zu blieben", beschrieb Tandy. "Es war ein sehr faires Duell, wir haben uns beide Platz gelassen und es hat Spaß gemacht."
Engelhart führt in der Meisterschaft
Für Engelhart, der durch den dritten Saisonsieg die Tabellenführung vor Asch/Götz übernimmt, war der Sieg vor allem eine Teamleistung. "Wir haben als Team heute einen super Job gemacht und mussten im Duell mit dem schnellen Mercedes in allen Bereichen an das Limit gehen." Götz war mit Platz zwei nicht unzufrieden: "Im Hinblick auf die Meisterschaft habe ich nichts riskiert. Ich konnte mich zwei Mal neben Tandy setzen, doch beim Herausbeschleunigen war er immer auf der besseren Linie."
Von einem Logenplatz beobachteten Robert Renauer und Nicolas Armindo das Duell um den Sieg. Das Porsche-Duo lag vom Start bis zum Rennende auf dem dritten Rang. Mario Farnbacher und Niclas Kentenich (Farnbacher) fuhren in einem weiteren Porsche 911 auf Rang vier. Fünfte wurden Dominik Baumann und Hari Proczyk (Heico) in einem Mercedes-Benz SLS AMG vor ihren Teamkollegen Maximilian Buhk/Andreas Simonsen.
Dolenc baut Tabellenführung bei Amateuren aus
Einen weiteren Sieg in der Amateurwertung sammelte Swen Dolenc (Fach), der im Porsche 911 zusammen mit Martin Ragginger als Siebter ins Ziel kam. Die Podiumsränge bei den Amateuren gingen an Porsche-Pilot Rene Bourdeaux (Kasko) und Kristian Poulsen (Young-Driver-AMR) in einem Aston Martin V12 Vantage. Auf gutem Weg sein erstes GT-Masters-Rennen in den Top-Zehn zu beenden war der ehemaligen Formel-1-Pilot Karl Wendlinger (Seyffarth) im Mercedes-Benz SLS AMG.
Zusammen mit Jan Seyffarth lag Wendlinger in Sichtweite der Punkteränge, bevor der Österreicher nach einem Kontakt mit einem Konkurrenten den Flügeltürer drei Runden vor dem Rennende an die Box steuern musste. Das Duell der ehemaligen Formel-1-Teamkollegen Wendlinger und Heinz-Harald Frentzen (Callaway) in einer Corvette vertagte sich unterdessen auf das zweite Rennen am Sonntag: Frentzen kam am Samstag nach einer Kollision seines Teamkollegen Wirth in der Startrunde nicht zu einem Renneinsatz.