Spannung pur vor dem Finale der ADAC GT-Masters: Sieben Fahrer haben in Hockenheim noch Titelchancen - Alles ist noch möglich
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Sieben Fahrer mit Titelchancen auf vier verschiedenen Supersportwagen: Am Ende der bisher spannendsten ADAC GT-Masters-Saison ist die Titelvergabe vor dem Finale in Hockenheim so offen wie nie zuvor. Corvette, Porsche, Mercedes-Benz und BMW Alpina kämpfen im badischen Motodrom um die Meisterschaft. Setzen sich die Tabellenführer Diego Alessi und Daniel Keilwitz auf Corvette durch oder können die Verfolger, Porsche-Pilot Christian Engelhart sowie das Mercedes-Benz-Duo Sebastian Asch und Maximilian Götz beim Finale die Titelentscheidung nochmals zu ihren Gunsten drehen? Auch Titelverteidiger Dino Lunardi der sich den BMW Alpina B6 mit Maxime Martin teilt, hat noch Chancen auf die Meisterschaft und könnte als erster Champion des GT-Masters seinen Titel erfolgreich verteidigen.
Sieben Fahrer, 18 Punkte: Das sind die Kennzahlen im Meisterschaftskampf. Alle sieben Titelkontrahenten sind in der Tabelle nur 18 Punkte voneinander getrennt. Bei 50 Punkten, die in Hockenheim noch an die Sieger der beiden Rennen zu vergeben sind, eine spannende Entscheidung. Der Vorsprung der beiden Tabellenführer Alessi/Keilwitz auf Verfolger Engelhart: sieben Punkte. "Wir wollen den Titel und haben als Tabellenführer die beste Ausgangsposition", stellt Keilwitz nüchtern fest. "Sieben Punkte Vorsprung sind nun einmal sieben Punkte Vorsprung. Das müssen die anderen erst mal aufholen."
Engelhart tritt in Hockenheim mit einem neuen Teamkollegen im Porsche 911 an. Sean Edwards vertritt Nick Tandy, der aufgrund einer Terminüberschneidung verhindert ist. Mit Edwards fuhr Engelhart schon auf dem Nürburgring im Juli auf das Podium. Der Tabellenzweite hat Vertrauen in seinen britischen Teamkollegen: "Ich sehe den Wechsel des Teamkollegen beim Finale nicht als heikel an. Sean und ich kennen Hockenheim sehr gut und die vergangenen Jahre haben gezeigt, dass der Porsche im GT-Masters in Hockenheim sehr gut funktioniert."
Für ein Novum sorgen Rennfahrersohn Asch und Götz. Als erstes Fahrerduo im GT-Masters kämpfen die beiden Mercedes-Benz Piloten bis zum Finale um den Titel, sind aber in der Saison 2012 noch sieglos. Mit Konstanz, Zuverlässigkeit und hoher Rennintelligenz fuhren Asch/Götz bei der Hälfte aller bisherigen Rennen auf das Podium und punkteten nur in zwei Rennen nicht. An einen Sieg glaubt Götz auch in Hockenheim nicht, an den Titel aber sehr wohl.
"Es wird in Hockenheim ein heißer, enger Kampf. Wir werden vermutlich aus eigener Kraft das Rennen nicht gewinnen können, aber werden sicherlich dort sehr stark sein. Ich erwarte, dass alle Titelkontrahenten wie schon am Nürburgring dicht beieinander fahren. Der Schlüssel zur Meisterschaft ist, gut durch die beiden Rennen zu kommen und sich zuvor im Qualifying schon eine gute Startposition zu sichern", sagt Götz im Vorfeld.
Die größte Herausforderung liegt in Hockenheim vor Titelverteidiger Lunardi. Gemeinsam mit Martin hat der Franzose 18 Punkte Rückstand und hofft beim Finale auf schlechtes Wetter. "Bei Regen ist unser BMW Alpina extrem stark. Sollte die Strecke beim Finale nass sein, rechne ich mir gute Chancen aus. Bei trockener Strecke dürfte es für uns aber sehr schwer werden, den Rückstand noch aufzuholen."
Frentzen will Callaway-Team zum Teamtitel verhelfen
Offen ist beim Finale auch noch die Teamwertung. Callaway-Competition aus Leingarten bei Heilbronn, für die das Finale in Hockenheim ein Heimspiel ist, führt mit 16 Punkten vor dem MS-Racing-Team (Mercedes) aus dem Schwarzwald. Im Kampf um die Teamkrone spielt auch Heinz-Harald Frentzen eine große Rolle. Der ehemalige Formel-1- und DTM-Pilot startet zusammen mit Lokalmatador Andreas Wirth auf Corvette und kann mit einem guten Ergebnis den Ausschlag für den Sieg seiner Callaway-Mannschaft in der Teamwertung geben.
Duell in der Amateurwertung zwischen Dolenc und Poulsen
Ein Duell zwischen Swen Dolenc im Porsche 911 und Kristian Poulsen im Aston Martin V12 Vantage bestimmt den Titelkampf in der Amateurwertung. Nur der Schwabe, der aus der Nähe von Pforzheim stammt, und der Däne kommen noch für den Amateurtitel in Frage. Vor den letzten beiden Saisonläufen hat Dolenc einen Vorsprung von 24 Punkten auf Poulsen. Doch die GT-Masters-Saison 2012 hat bisher gezeigt: Unmöglich ist nichts, es bleibt spannend bis zur letzten Runde.