Platz sechs reicht Alessi/Keilwitz beim Saisonfinale zum Titelgewinn - Kechele/Schwager machen doppelten Laufsieg in Hockenheim perfekt
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Diego Alessi und Daniel Keilwitz sind die neuen Champions des ADAC-GT-Masters. In einem atemberaubenden Finale in Hockenheim vor 21.200 Zuschauern am Wochenende reichte Alessi/Keilwitz auf Corvette Rang sechs zum Titelgewinn. Ihre engsten Verfolger um den Titel, Maximilian Buhk und Maximilian Götz (Polarweiss) schieden im Mercedes-Benz SLS AMG GT3 nach einem technischen Defekt aus.
"Endlich haben wir geschafft", jubelt Keilwitz, der nach der Zieldurchfahrt seinen Gefühlen freien Lauf ließ. Der Sieg im letzten Saisonrennen ging an Frank Kechele und Dominik Schwager (Lambda) im Ford GT, die nach ihrem Erfolg am Samstag zu einem lupenreinen Doppelsieg fuhren. Die beiden Audi R8 von Christopher Mies/Rene Rast und Christer Jöns/Markus Winkelhock (beide Abt) komplettierten das Podium und sicherten damit den Titel in der Teamwertung für Abt.
Das Finale startete für die neuen Champions Alessi/Keilwitz dramatisch. Nach dem Start wurde Keilwitz in der Spitzkehre von Simon Knap (DB) im BMW Z4 umgedreht und fiel bis an das Ende des Feldes zurück. Keilwitz startete eine Aufholjagd und kämpfte sich vom letzten Platz wieder bis in die Top 10. Die Vorentscheidung im Titelkampf schien zugunsten von Götz/Buhk gefallen, denn Buhk lag hinter der von der Pole gestarteten Corvette von Jeroen Bleekemolen (Callaway) auf Rang zwei.
Unerwartete Wende in Runde 14
In Runde 14 nahm der Titelkampf abermals eine unerwartete Wende, als Buhk seinen Mercedes nach einem Motorschaden am Streckenrand abstellen musste. Von dem Moment an mussten Keilwitz und Alessi ihre Corvette nur noch sicher ins Ziel bringen. Alessi ging in der zweiten Rennhälfte kein Risiko ein und fuhr mit Platz sechs zum Titel.
"Nach dem Dreher in der ersten Kurve hatte ich für einen Moment schon aufgegeben", beschreibt Keilwitz seine Gefühle auf dem Weg zum Titel. "Ich wollte aber nicht glauben, dass wir den Titel auf so eine Weise verlieren, und habe angegriffen. Mein Speed war gut und die anderen Fahrer waren auch alle sehr fair und haben mich bei der Aufholjagd nicht blockiert. Es wurde auch Zeit, dass wir den Titel holen. Es hätte einfach nicht sein dürfen, dass wir den Titel schon wieder im letzten Rennen verlieren."
Alessi rang nach der Zieldurchfahrt um Worte: "Ich bin absolut sprachlos und kann noch überhaupt nicht fassen, was heute passiert ist. In meiner Rennfahrerkarriere habe ich schon sehr viel erlebt. Daher habe ich auch nach dem Dreher von Daniel in der ersten Runde resigniert und dachte, dass es auch in diesem Jahr nicht klappt. Doch dann hat der Motorsport-Gott offenbar nochmals seine Meinung geändert. Nachdem Daniel eine starke Aufholjagd hingelegt hat, habe ich wieder Hoffnung geschöpft. Nach dem Pech des Mercedes konnten wir dann etwas Tempo rausnehmen."
Kechele erkämpfte sich die Führung
An der Spitze kontrollierte Bleekemolen das Rennen, nach dem Fahrerwechsel auf Teamkollege Toni Seiler geriet der Schweizer allerdings unter Druck von Kechele im Ford. In Runde 22 übernahm der Ford-Pilot die Führung von Seiler. An der Spitze konnte sich Kechele allerdings nicht ausruhen, denn in seinem Rückspiegel näherten sich zwei Audi.
In den letzten Runden konnten die R8 Kechele auf dem Weg zum perfekten Saisonende allerdings nicht mehr gefährlich werden. Mit 1,3 Sekunden Vorsprung stellte Kechele den Doppelsieg vor Mies/Rast und Jöns/Winkelhock sicher. Der zweite Platz von Rast/Mies sicherte dem Team von Abt um den ehemaligen GT-Masters-Champion Christian Abt den Titel in der Teamwertung.
"Ein perfekter Abschluss einer durchwachsenen Saison", jubelt Kechele nach seinem dritten Sieg. "Wir hatten in dieser Saison Highlights, aber auch einige Tiefen. Der Sieg heute war deutlich härter erkämpft als gestern. Dominik hatte in der Startphase einen guten Vorsprung herausgefahren. Wir waren nicht die Schnellsten heute, aber die Konstantesten."
Vizetitel für Renauer
Robert Renauer, der ebenhalls noch mit Titelchancen im Finale startete, wurde im Porsche 911 Vierter und sicherte sich damit den Vizetitel. Claudia Hürtgen und Dominik Baumann (Schubert) schieden im BMW Z4 nach einem Kontakt zwischen Hürtgen und Seiler in der Schlussphase aus und verloren damit ihre theoretischen Chancen auf den Titel. Sebastian Asch belegte gemeinsam mit Florian Stoll im Audi R8 Rang fünf und fuhr damit im letzten Rennen zum bisher besten Saisonergebnis für MS.
Daniel Dobitsch und Aditya Patel (MS) brachten den zweiten Audi R8 der letztjährigen Meistermannschaft auf Rang sieben ins Ziel. Lokalmatador David Speyer wurde zusammen mit Jürg Aeberhard (Farnbacher) bei seinem Heimrennen im Porsche 911 Achter.
In der Gentlemen-Wertung sicherte sich Christina Nielsen (Farnbacher) bereits im Lauf am Samstag vorzeitig den Titel, durfte aber auch am Sonntag eine Champagnerdusche genießen. Gemeinsam mit ihrem Teamkollegen Kuba Giermaziak feierte die Siegerin der Gentlemen-Wertung ihren Titel mit ihrem fünften Saisonsieg im Porsche 911.
Rene Bourdeaux (Herberth) sicherte sich mit Platz zwei im Porsche 911 den Vizetitel in der Gentlemen-Wertung. Remo Lips und Lennart Marioneck beendeten die Saison in einer Corvette auf Rang drei.