Erster Saisonsieg für Simon Knap und Jeroen den Boer im GT-Masters - Robert Renauer übernimmt Tabellenführung
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Simon Knap und Jeroen den Boer haben im BMW Z4 von DB das Premierenrennen des GT-Masters auf dem Slovakiaring gewonnen. Die beiden Niederländer siegten bei schwierigen Witterungsbedingungen auf nasser Strecke mit 9,274 Sekunden Vorsprung auf Christer Jöns und Markus Winkelhock im Audi R8 von Abt. Claudia Hürtgen und Dominik Baumann eroberten im BMW Z4 von Schubert in einem Fotofinish auf der Ziellinie den dritten Rang.
"Nachdem ich unseren BMW von Simon (Knap) für die zweite Rennhälfte übernommen habe, konnte ich gleich zwei Sekunden schneller fahren als meine Verfolger", sagt den Boer nach dem zweiten GT-Masters-Sieg des niederländischen DB-Teams. "Zum Schluss habe ich dann auf Sicherheit gesetzt und noch etwas Tempo rausgenommen."
Nach starken Regenfällen am Vormittag wurde das erste GT-Masters-Rennen in der Slowakei aus Sicherheitsgründen hinter dem Safety-Car gestartet und nach drei Runden freigegeben. Polesetter Frank Kechele übernahm im Ford GT von Lambda auf regenasser Strecke die Führung, geriet aber sofort unter Druck von Knap. Sieben Runden folgte der Niederländer dem Ford, bevor er Kechele in der zehnten Runde überholte und sich an der Spitze sofort absetzte.
Fotofinish im Kampf um Platz drei
Bis zum Fahrerwechsel baute Knap den Vorsprung auf fünf Sekunden aus. Nach dem Pflichtboxenstopp setzte den Boer die starke und fehlerlose Fahrt fort und lag zwischenzeitlich mit 15,2 Sekunden Vorsprung an der Spitze, bevor er Tempo herausnahm und souverän zum ersten Saisonsieg fuhr. "Nachdem das Rennen hinter dem Safety-Car freigeben wurde, habe ich Druck auf Kechele gemacht", schildert Knap. "Ich konnte auf der breiten Start-Ziel-Geraden mehr Schwung mitnehmen und bin dann am Ford vorbei."
"Im Regen war das Auto heute absolut perfekt, so gut wie hier war der BMW in der gesamten Saison auf nasser Strecke noch nie", jubelt den Boer nach dem Sieg. "Zum Schluss, als die Strecke etwas abtrocknete, war es dann etwas schwieriger, aber mein Vorsprung war groß genug."
Hart umkämpft waren die beiden weiteren Podiumsplätze. Winkelhock setzte sich in einem packenden Duell gegen Maximilian Buhk (Polarweiss-Mercedes) durch und übernahm Rang zwei. In einem Fotofinish auf der Ziellinie mussten sich Buhk und Teamkollege Maximilian Götz auch noch dem BMW von Hürtgen/Baumann beugen. Baumann erwischte aus der letzten Kurve eine bessere Linie und lag im Ziel nur 0,026 Sekunden vor dem Mercedes. Kechele und Teamkollege Dominik Schwager mussten sich aus dem Kampf um die Podiumsplätze vorzeitig verabschieden. Nach einer Zeitstrafe aufgrund eines Vergehens beim Boxenstopp kam das Ford-Team auf Rang 14 ins Ziel.
Porsche-Pilot Renauer neuer Tabellenführer
Neben Knap und den Boer gab es auf dem Slovakiaring einen heimlichen Sieger: Robert Renauer (Herbeth) fuhr im Porsche 911 mit Martin Ragginger hinter dem Audi R8 von Christopher Mies (Abt) auf Rang sechs und übernahm damit drei Rennen vor dem Saisonende die Tabellenführung. Durch die Tabellenführung von Renauer liegen Herbeth-Fahrer nun an der Spitze der Fahrer- und Gentlemen-Wertung. Die bisherigen Tabellenführer, Diego Alessi und Daniel Keilwitz (Callaway-Corvette) mussten nach einem Fehler von Alessi im Qualifying von ganz hinten starten und blieben auf Rang 15 ohne Punkte.
In der Gentlemen-Wertung fuhr Tabellenführer Rene Bourdeaux (Herberth-Porsche) zu seinem fünften Saisonsieg und baute damit seinen Vorsprung in der Tabelle auf Markenkollegin Christina Nielsen (Farnbacher) aus. Die Dänin wurde Dritte. Rang zwei ging an Corvette-Pilot Remo Lips (Callaway). Der Schweizer führte zu Rennbeginn, musste dann aber in der zweiten Rennhälfte die Führung nach einem zu langsamen Boxenstopp an Bourdeaux und dessen Teamkollege Alfred Renauer abgeben.
Nach Platz zwei im ersten Lauf haben Jöns/Winkelhock im zweiten Rennen am Sonntag beste Chancen auf ihren ersten Saisonsieg. Das Audi-Duo startet von der Pole-Position ins 100. GT-Masters-Rennen, gefolgt von ihren Teamkollegen Rahel Frey und Christopher Haase sowie Mies/Rast. Baumann/Hürtgen starten im BMW als Vierte.