Sebastian Asch und Maximilian Götz sicherten sich mit einem Sieg im Finalrennen den Meistertitel im GT-Masters - Auch die Teamwertung geht an MS
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Furioses Finale des GT-Masters in Hockenheim: Harte Zweikämpfe und ein packendes Duell um den Meistertitel in der Schlussphase prägten ein Saisonfinale bei Traumwetter auf dem Hockenheimring. Sebastian Asch und Maximilian Götz (MS) agierten vor 20.700 Zuschauern am Wochenende cool und besonnen und fuhren im Mercedes-Benz SLS AMG mit ihrem ersten Saisonsieg zum Titel.
In einer dramatischen Schlussphase stellten Dominik Baumann und Harald Proczyk (Heico) einen Mercedes-Benz-Doppelsieg sicher, Robert Renauer und Nicolas Armindo (Forgreen) fuhren im Porsche 911 auf Rang drei. "Die letzten 15 Minuten im Auto waren die schwierigsten Minuten meiner gesamten Rennfahrerkarriere", sagt ein atemloser neuer Champion Asch nach dem Rennen. Aufgrund laufender Proteste ist das Rennergebnis vorläufig. Die Proteste haben allerdings keinen Einfluss auf die Vergabe des Fahrer - und Teamtitels.
Am Start nutzte Martin Ragginger (Fach) im Porsche 911 seine Pole-Position und setzte sich vor Götz im Mercedes-Benz in Führung. Die Reihenfolge an der Spitze blieb bis zum Pflichtboxenstopp unverändert, nach dem Fahrerwechsel setzte allerdings der nun von Asch gesteuerte Mercedes-Benz den führenden Porsche mit Amateurchampion Swen Dolenc am Steuer unter Druck und konnte schließlich in Runde 23 von 35 die Führung erobern.
Entscheidendes Manöver in Runde 23
Asch steuerte in Führung liegend dem Titel entgegen, konnte sich der Meisterschaft aber noch nicht sicher sein. Denn hinter dem Mercedes-Benz arbeiteten sich sowohl der mit Titelchancen ausgestattete Christian Engelhart (Schütz) im Porsche 911 wie auch Diego Alessi (Callaway) in der Corvette nach vorn, um sich im Titelkampf die entscheidenden Punkte zu sichern. Nach einer starken Aufholjagd gemeinsam mit Teamkollege Sean Edwards wurde Engelhart dann in der Schlussphase ein Duell mit Dolenc um Platz zwei zum Verhängnis.
Engelhart setzte sich nach einem rundenlangen Zweikampf schließlich gegen seinen Markenkollegen durch, aber das Überholmanöver ging nicht ohne Kontakt über die Bühne. Die Rennleitung belegte Engelhart dafür mit einer Durchfahrtsstrafe, die den Porsche-Piloten aus dem Titelkampf warf. In der Schlussphase des Rennens war der Titel für Asch/Götz aber dennoch nicht sicher, denn auch Alessi war in seiner Corvette noch auf dem Vormarsch. Selbst bei einem Sieg von Asch/Götz hätte Alessi zusammen mit Daniel Keilwitz den Titelkampf noch mit einem zweiten Platz zu Gunsten der Corvette-Piloten drehen können.
Doch auch Alessi wurde ein Zweikampf mit Dolenc um Platz zwei zum Verhängnis. Im Zweikampf drehte sich Dolenc und schied aus, Alessi wurde daraufhin mit einer Durchfahrtsstrafe belegt. Damit war der Weg zum Sieg und Titel frei. "Es war ungemein spannend am Start, ich konnte im Fernsehen nicht zusehen", sagt Asch nach dem Rennen. "Die letzten 15 Minuten im Auto waren extrem schwierig. Ich habe nur gehofft, dass alles bis zur Zielflagge hält."
"Wir haben uns das Beste für den Schluss aufgehoben und sind aus eigener Kraft zu unserem ersten Sieg gefahren", freut sich Götz. "Wir konnten uns nur an die Spitze setzen, alles weitere lag dann nicht in unserer Hand. Dass wir nun den Titel gewonnen haben, kann ich noch gar nicht realisieren. Das muss ich jetzt erst sacken lassen."
Teamtitel geht an MS
Von den dramatischen Ereignissen und den Strafen gegen Engelhart und Alessi profitierten Baumann/Proczyk, die mit Platz zwei zu ihrem besten Saisonergebnis fuhren sowie die drittplatzierten Renauer/Armindo. Die Sieger aus dem Samstagsrennen, Claudia Hürtgen und Dominik Schwager (Schubert Motorsport) belegten im BMW Z4 Rang vier. Mit einer starken Aufholjagd von Startplatz 20 fuhren Lance David Arnold und Alexandros Margaritis (Heico) im Mercedes-Benz SLS AMG auf Rang fünf vor.
Nach ihrer Strafe wurden Engelhart/Edwards als Sechste, Alessi/Keilwitz als Zehnte gewertet. Siebte wurden trotz einer Durchfahrtsstrafe nach einem zu kurzen Pflichtboxenstopp das Mercedes-Benz-Duo Maximilian Buhk/Andreas Simonsen (Heico) vor dem BMW Z4 der beiden Niederländer Simon Knap/Jeroen den Boer (DB). Rene Rast und Christian Mamerow (Mamerow) beendeten das letzte GT-Masters-Rennen der Saison 2012 als Neunte.
Asch und Götz gewannen nicht nur den Fahrertitel, der Sieg beim Finale in Hockenheim steuerte auch die ausschlaggebenden Punkte zum Triumph ihrer Mannschaft MS in der Teamwertung bei. Der Vizetitel in der Teamwertung ging an das Corvette-Team Callaway.
Das Aus nach dem Kontakt mit Alessi verhinderte einen möglichen weiteren Amateursieg für den neuen Amateurchampion Dolenc. Kristian Poulsen (Young-Driver-AMR) holte so den letzten Laufsieg bei den Amateuren in der Saison 2012 und sicherte sich die Amateur-Vizemeisterschaft. Corvette-Pilot Toni Seiler (Callaway) und Rene Bourdeaux (Kasko) im Porsche 911 komplettierten das letzte Amateurpodium in der Saison 2012.