Corvette-Piloten gewinnen zweiten Lauf in Oschersleben vor niederländisch besetztem BMW Z4 - Götz/Buhk verschenken Podiumsplatz nach Boxenstopp-Patzer
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Harte Zweikämpfe, sonniges Frühlingswetter, 14.500 begeisterte Zuschauer und eine Glanzleistung der amtierenden GT-Masters-Vizemeister Diego Alessi und Daniel Keilwitz: Das Corvette-Duo fuhr beim Saisonstart im zweiten Rennen am Sonntag zu einem hart erkämpften Sieg. Die beiden Niederländer Jeroen den Boer und Simon Knap mussten sich im BMW Z4 GT3 um 3,6 Sekunden geschlagen geben. Mario Farnbacher und Philipp Frommenwiler landeten im Porsche 911 auf Rang drei.
Die deutsch-schweizerische Kombination schaffte als einziges Fahrerduo beim Saisonstart in beiden Läufen den Sprung auf das Podium. "Der Sieg ist ein nachträgliches Geburtstagsgeschenk für unseren Teamchef Ernst Wöhr, der vor zehn Tagen seinen 60. Geburtstag gefeiert hat", jubelt Sieger Alessi nach dem vierten GT-Masters-Laufsieg. seiner Karriere. In einem ausgeglichenen Feld schafften es sechs verschiedene Marken unter die Top 8.
In der ersten Rennhälfte hielt ein spannender Zweikampf zwischen Titelverteidiger Maximilian Götz im Mercedes SLS AMG und Keilwitz in einer Corvette die Zuschauer in Atem. Keilwitz zog nach dem Start in der ersten Kurve an Götz vorbei in Führung, der Flügeltürer-Pilot gab sich aber nicht geschlagen. Im Abstand von einer halben Sekunde jagte Götz die Corvette 30 Minuten lang durch Oschersleben. Nach dem Fahrerwechsel von Götz auf Teamkollege Maximilian Buhk endete der Zweikampf aber abrupt.
Corvette nur im Trockenen stark
Die Mercedes-Crew unterschritt beim Fahrerwechsel die vorgeschriebene Mindeststandzeit um eine Sekunde und mussten eine Stop-und-Go-Strafe antreten. Die Rolle des ärgsten Verfolgers der führenden Corvette übernahm der von DB Motorsport einegsetzte BMW Z4 von den Boer/Knap, doch Alessi kontrollierte den Vorsprung auf die beiden Niederländer bis zum Rennende und stellte einen Start-Ziel-Sieg sicher. Keilwitz resümiert: "Ich hatte ein faires Duell mit Götz in der Startphase, musste aber wirklich kämpfen und alle Stärken der Corvette ausspielen, um vor ihm zu bleiben."
Der 23-Jährige weiter: "Die Strafe gegen den Mercedes von Götz und Buhk hat unser Rennen dann anschließend etwas einfacher gemacht." Auch für Alessi gab die Strafe den Ausschlag: "Das war sicherlich der Schlüssel zum Sieg. In der zweiten Rennhälfte hatte ich so weniger Druck. Im Trockenen heute war unsere Corvette perfekt, im Regen gestern haben wir uns sehr schwer getan. Jetzt müssen wir hoffen, dass es in den kommenden Rennen trocken bleibt", beschwört der Italiener den Wettergott.
Erste Punkte für Jörg Müller
Hart umkämpft war bis zum Rennende Platz drei. Fünf Piloten, angeführt von GT-Masters-Neueinsteiger Frommenwiler, kämpften um den letzten Platz auf dem Podium. Frommenwiler hielt bis zum Fallen der Zielflagge die Verfolger in Schach und sicherte sich Platz drei vor seinen Markenkollegen Robert Renauer und Martin Ragginger sowie dem Mercedes von Andreas Simonsen und Sergei Afanasiev. "Wir haben an zwei Tagen tollen Motorsport und einen Saisonauftakt nach Maß gesehen", bilanziert ADAC-Sportpräsident Hermann Tomczyk.
"Das Feld im GT-Masters ist in diesem Jahr an seiner Qualität kaum mehr zu überbieten und hat sich in Oschersleben sehr ausgeglichen gezeigt. Wir dürfen uns auf eine spannende Saison freuen." Sportwagen-Ass Jörg Müller fuhr nach einem Ausfall im ersten Lauf im zweiten Rennen am Sonntag mit Teamkollege Max Sandritter erstmals im GT-Masters in die Punkteränge. Die beiden landeten im Schubert-Z4 auf Rang zehn und damit einen Platz vor den beiden ehemaligen DTM-Piloten Rahel Frey und Markus Winkelhock in einem Audi R8 der Abt-Mannschaft.
Die Sieger des ersten Laufes am Samstag, Rene Rast und Christopher Mies, schieden mit ihrem Ingolstädter nach einem Kontakt mit einem Gegner aus. Bis zur Ziellinie spannend war der Kampf um den Sieg in der Gentlemen-Wertung. Rene Bourdeaux siegte schließlich im Porsche 911 mit nur einer Wagenlänge Vorsprung vor Markenkollegin Christina Nielsen aus Dänemark. Rang drei ging an Corvette-Pilot Toni Seiler.