Zum zweiten Mal in dieser Saison fährt die GT1-WM auf dem Slovakiaring - Kann BMW denn Sieg aus dem Juni wiederholen?
© Foto: Markus Berns / SRO
Nach der Absage der beiden in China geplanten Rennen mussten Stephane Ratel und sein Unternehmen SRO mit heißer Nadel einen neuen Rennkalender für die GT1-WM stricken. Und so kommt es zu der ungewöhnlichen Situation, dass die Serie am kommenden Wochenende zum zweiten Mal in dieser Saison für ein Rennwochenende an den Slovakiaring beim Pressburg reist. Bereits im Juni hatte die Meisterschaft dort gastiert, damals hatten Michael Bartels und Yelmer Buurman im BMW Z4 des Vita4One-Teams das Championship-Race gewonnen.
Bartels und Buurman führen derzeit mit 88 Punkten auch die Meisterschaft an, durch die starke Vorstellung beim vergangenen Rennwochenende in Portimao haben sich Marc Basseng und Markus Winkelhock vier Veranstaltungen vor Saisonende jedoch bis auf fünf Punkte an die Führenden herangeschoben. Die Rennen in Portugal standen klar im Zeichen des Münnich-Teams. Basseng und Winkelhock gewannen mit ihrem Mercedes-SLS das Qualifying-Race, im Championship-Race siegten ihre Teamkollegen Nicky Pastorelli und Thomas Jäger.
Für das Wochenende in Pressburg ist Basseng, der bei Münnich nicht nur Fahrer, sondern auch Team-Manager ist, jedoch weniger optimistisch. "Wir hatten beim letzten Mal im Qualifying auf dem Slovakiaring ziemliche Probleme, aber nach einem vollen Rennwochenende kennen wir die Strecke und ihre Eigenheiten. Daher hoffe ich, dass wir uns innerhalb der ersten acht Autos qualifizieren können", sagt Basseng.
McLaren mit großen Ambitionen
"Die schnellen Kurven liegen uns und machen eine Menge Spaß, aber in den langsamen Ecken kämpfen wir ein wenig mit dem Gewicht des Autos", analysiert Basseng die Performance des SLS auf dem 5,92 Kilometer langen Kurs vor den Toren der slowakischen Hauptstadt. "Wir wollen so viele Punkte wie möglich erzielen, aber das Resultat von Portimao werden wir nicht wiederholen, soviel ist klar."
Auch die McLaren MP4-12C wird man am kommenden Wochenende wieder auf der Rechnung haben müssen. "Wir waren beim ersten Rennen in der Slowakei richtig gut und haben dort unsere erste Pole-Position und den zweiten Platz im Championship-Race geholt. Seitdem haben wir das Auto weiter verbessert und hoffen daher an diesem Wochenende viele Punkte mitzunehmen", sagt Stef Dusseldorp, der sich das Cockpit im Hexis-Team mit Frederic Makowiecki teilt.
"Der Mittelsektor ist für den McLaren eine Herausforderung, da haben wir beim ersten Rennen viel Zeit verloren. Wir müssen die Balance des Autos verändern, um uns in diesem Sektor zu verbessern. Unser Ziel ist immer, das Championship-Race zu gewinnen, und wenn wir unsere Lektion aus dem ersten Rennen in der Slowakei gelernt haben, sollte das möglich sein", blickt Dusseldorp zuversichtlich auf das Rennwochenende.
Was macht Ferrari?
Zum Kreis der Favoriten zählen auch die Ferrari 458 von AF Corse. Im Juni gewannen Filip Salaquarda und Toni Vilander das Qualifying-Race. Daher ist auch Teamkollege Francesco Castellacci, der sich den zweiten Ferrari mit Enzo Ide teilt, recht optimistisch: "Die Strecke liegt unserem Auto, da sie recht schnell ist und viele mittelschnelle Kurven enthält", sagt der Italiener. "Es wird vor allem darauf ankommen, die Reifen zu schonen, da der Asphalt und die hohen Temperaturen vor allem die Vorderreifen hart rannehmen."
Nach dem Rückzug des Aston-Martin-Teams werden in Pressburg erneut nur 15 Autos am Start sein. Nachdem sie das Rennen in Portimao ausgelassen hatten, werden Milos Pavlovic und Matteo Cressoni im einzigen Ford GT des Sunred-Teams am kommenden Wochenende wieder mitfahren. Auch die einheimischen Fans kommen auf ihre Kosten und können mit Stefan Rosina, der sich den Reiter-Lamborghini mit Albert von Thurn und Taxis teilt, einen Lokalmatadoren anfeuern.