Auf dem Slovakiaring geht das GT-Masters in die zweite Saisonhälfte: Rene Rast und Kelvin van der Linde wollen ihre Führung dabei verteidigen
© Foto: ADAC Motorsport
Die Sommerferien im GT-Masters sind vorbei: Auf dem Slovakiaring bei Bratislava in der Slowakei gibt die "Liga der Supersportwagen" zum Start in die zweite Saisonhälfte vom 8. bis 10. August wieder Gas. Der rund 100 Kilometer vor Wien gelegene Slovakiaring, auf dem das GT-Masters nach der erfolgreichen Premiere im vergangenen Jahr nun zweiten Mal Station macht, ist mit 5.922 Metern die längste Strecke im Kalender und zählt zu den fahrerisch anspruchsvollsten Strecken. Angeführt von Kelvin van der Linde und Rene Rast (beide Prosperia Abt) im Audi R8 sorgen Supersportwagen von fünf Herstellern in den Top 5 der Tabelle für einen spannenden Start in die entscheidende Phase der Saison.
Eine perfekte Sommerpause erlebten Tabellenführer Rast und Ex-Formel-1-Pilot Markus Winkelhock (Prosperia Abt). Die beiden Audi-Piloten gewannen in den vergangenen sechs Wochen im Audi R8 das 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring und die 24 Stunden von Spa-Francorchamps, zwei der bedeutendsten Langstreckenrennen für GT-Sportwagen.
Rast hat nach dem Traumsommer bereits das nächste Ziel im Visier: Nun soll gemeinsam mit Teamkollege van der Linde, der kürzlich das Nachwuchsprogramm "Young Driver Excellence Academy" des Automobilweltverbandes FIA gewann, der GT-Masters-Titel her. Auf dem Slovakiaring sieht Rast gute Chancen, sich an der Tabellenspitze behaupten. "Die Strecke liegt unserem Audi R8, das haben wir bereits im vergangenen Jahr gesehen."
Jaap van Lagen (Schütz) ist dicht auf den Fersen der Tabellenführer. Zehn Punkte beträgt der Rückstand des Porsche-Piloten zum Start in die zweite Halbzeit. Van Lagen und Teamkollege Christian Engelhart wissen, dass es am Slovakiaring nicht einfach wird. Van Lagen: "Die Strecke ist für unseren Porsche eine Herausforderung. Wir hatten dort allerdings einen guten Test vor einigen Wochen. Im Qualifying wird es schwierig, aber im Rennen profitieren wir meistens davon, dass Christian und ich ein sehr starkes Team sind."
Jagd auf ihren zweiten Saisonsieg machen Claudia Hürtgen und Dominik Baumann (beide Schubert) im BMW Z4. Hürtgen/Baumann starten als Tabellendritte in die zweite Saisonhälfte und liegen knappe vier Punkte vor dem Mercedes-Benz SLS AMG von Maximilian Buhk und Maximilian Götz (beide HTP), die bereits zu zwei Siegen fuhren. "Auf dem Slovakiaring ist für uns alles drin", ist Baumann optimistisch. "Die Strecke hat es in sich und bietet dem Fahrer wenig Orientierungspunkte. In diesem Jahr ist der Slovakiaring noch etwas schneller, denn eine provisorische Schikane wurde entfernt und in einigen Kurven gibt es nun zusätzliche Asphaltstreifen am Fahrbahnrand."
Titelverteidiger Keilwitz startet mit Wirth
Rechtzeitig zum Start in die heiße Phase des Titelkampfs ist Titelverteidiger Daniel Keilwitz (Callaway) mit einem Doppelerfolg am Red-Bull-Ring in die Top 5 der Tabelle gefahren. Bei den noch ausstehenden vier Rennwochenenden will der Corvette-Pilot, der im vergangenen Jahr auf dem Weg zum Titel auf dem Slovakiaring siegte, gemeinsam mit Andreas Wirth seinen Titel erfolgreich verteidigen.
Zwei Fahrer wollen auf dem Slovakiaring wieder für Furore sorgen: Ex-Champion Albert von Thurn und Taxis und Tomas Enge (beide Reiter) eroberten auf dem Red-Bull-Ring im mächtigen Chevrolet Camaro ihre erste Podiumsplatzierung im GT-Masters. Auf dem Slovakiaring wollen die beiden Camaro-Piloten die Qualitäten des mehr als 600 PS starken US-Muscle-Cars unter Beweis stellen.
GT Masters-Debüt für Riberas und Mayr-Melnhof
Zum Start in die zweite Saisonhälfte gibt es auch neue Gesichter im GT-Masters. Porsche-Förderpilot Alex Riberas startet erstmals an der Seite von Nathan Morcom (beide Farnbacher) im Porsche 911 und ist neben Formel-1-Pilot Jaime Alguersuari (ROWE), der einen Mercedes-Benz SLS AMG steuert, der zweite Spanier im Feld.
Erstmals am Start ist auch Niki Mayr-Melnhof, der gemeinsam mit Markus Winkelhock im Audi R8 von Prosperia Abt antritt und aus dem nahen Wien nur eine kurze Anreise zum Slovakiaring hat. Nach dem erfolgreichen Gastspiel zuletzt am Red Bull Ring nimmt auch Grasser Racing mit einem Lamborghini Gallardo für Gerhard Tweraser und Tomas Pivoda zum zweiten Mal in dieser Saison ein GT-Masters-Wochenende in Angriff.
Toni Seiler (Callaway) will in der Gentlemen-Wertung mit einem neuen Teamkollegen um einen weiteren Klassensieg kämpfen. GT-Masters-Laufsieger Andreas Simonsen startet gemeinsam mit Seiler und steuert erstmals eine Corvette. Die Corvette-Piloten wollen Gentlemen-Tabellenführer Herbert Handlos (Herberth) schlagen. Der Österreicher dominierte im Porsche 911 in der ersten Saisonhälfte die Gentlemen-Wertung und liegt nach sechs Siegen in acht Rennen in der Tabelle mit 62,5 Punkten Vorsprung deutlich vor seinen Markenkollegen Antonios Wossos und Wolf Nathan (beide Schütz).