Kox/Rosina feiern ersten Saisonsieg

Das Reiter-Team durfte sich auf dem Nürburgring über den ersten Saisonsieg und einen Heimsieg freuen. Peter Kox/Stefan Rosina fuhren perfekt und triumphierten im Qualifying-Race. Die Entscheidung fiel beim Boxenstopp. Der Lamborghini bog erst einige Runden nach seinen Konkurrenten zum Service ab. Die Reiter-Mechaniker arbeiteten perfekt und schickten Kox in Führung liegend zurück auf die Strecke. Von da weg kontrollierte der Routinier das Rennen bis ins Ziel. Das Podium komplettierten Laurens Vanthoor/Stephane Ortelli (WRT-Audi) und Marc Basseng/Markus Winkelhock (Münnich-Mercedes).

Die WM bleibt weiterhin spannend, denn Michael Bartels/Yelmer Buurman (Vita4One-BMW) wurden Vierte. Das Duo führt weiterhin die Gesamtwertung an, aber Basseng/Winkelhock liegen nur noch fünf Zähler dahinter. Pech hatte McLaren. Von der Pole-Position aus führte Stef Dusseldorp zunächst das Rennen an, aber noch vor Rennhalbzeit musste er den MP4-12C mit einem technischen Problem abstellen. Dusseldorp/Frederic Makowiecki haben in er WM 20 Punkte Rückstand auf Bartels/Buurman.

Beim Start verteidigte Dusseldorp die Führung vor den beiden WRT-Audi. Die lediglich 13 Autos kamen gut durch die ersten Kurven. Dann ging für Jeroen Bleekemolen alles schief. Im Schumacher-S verlor er die Kontrolle über seinen Lamborghini und schlug in die Reifenstapel ein. Die Rennleitung schickte sofort das Safety-Car auf die Strecke. Bleekemolen war zum Glück nichts passiert. Es dauerte 20 Minuten, bis das Auto abtransportiert und die Reifenstapel wieder repariert waren. Beim Neustart zog Dusseldorp das Tempo gleich wieder an, doch bereits in der zweiten Runde wurde der McLaren langsamer.

Vorne rechts gab es einen Reifenschaden oder einen Defekt an der Radaufhängung und Dusseldorp stellte den Wagen ab. Es war ein bitterer Ausfall, denn dadurch erhielten die Titelambitionen von Makowiecki/Dusseldorp einen heftigen Dämpfer. Dadurch übernahmen zwei Audi die Spitze. Ortelli führte knapp vor Frank Stippler. 33 Minuten vor Ablauf der Zeit bogen die ersten Fahrer an die Box ab. Bartels übergab den BMW an Buurman. Der Motor sprang aber nicht an, wodurch wertvolle Sekunden verloren gingen. Dadurch fiel Buurman um einige Plätze zurück.

Boxenstopps entscheiden

Auch beim Audi mit der Startnummer 33 lief beim Boxenstopp nicht alles glatt. Stippler übergab an Oliver Jarvis, doch der ehemalige DTM-Pilot hatte ebenfalls Boden verloren. Ortelli zögerte seinen Stopp länger heraus und übergab an Vanthoor. Diesmal lief der Stopp der WRT-Mannschaft glatt. Dennoch übernahm ein Reiter-Lamborghini die Führung. Rosina übergab an Kox. Der Stopp war schneller und der Routinier ging vor Vanthoor wieder auf die Strecke.

Am längsten zögerte Alvaro Parente seinen Stopp hinaus. Als schließlich auch der McLaren an die Box abbog, reihte sich Gregoire Demoustier hinter Kox auf dem zweiten Platz ein. Somit führte Kox nach den Boxenstopps. Dahinter folgten Demoustier, Vanthoor und Basseng. Demoustier hatte mit kalten Reifen allerdings zu kämpfen und fiel auf den vierten Rang zurück. Der große Gewinner der Boxenstoppphase waren eindeutig Kox und die Reiter-Mannschaft.

Kox kontrollierte das Rennen und verwaltete einen Vorsprung von rund fünf Sekunden. Vanthoor verteidigte den zweiten Platz knapp vor Basseng und einer Dreierkampfgruppe. Demoustier, Pastorelli und Buurmann schenkten sich auf den Rängen vier bis sechs nichts. Speziell Buurman übte großen Druck aus. Zwölf Minuten vor Ablauf der Zeit zog Buurman schließlich in der ersten Kurve ein erfolgreiches Manöver durch und übernahm Platz fünf.

Buurman setzte die Aufholjagd fort und schnappte sich wenige Minuten später auch noch den McLaren von Demoustier. Damit war der Niederländer schon Vierter. Bis ins Ziel änderte sich nichts mehr und die Plätze waren bezogen. Kox fuhr den Heimsieg für die Reiter-Mannschaft sicher nach Hause. Dahinter belegten Vanthoor und Basseng die weiteren beiden Podestplätze. Bis zum Zielstrich ging es noch im Kampf um Platz drei spannend zu, denn Buurman übte großen Druck auf Basseng aus.

Der Nürburgringspezialist machte sich aber breit und der BMW fand keinen Weg vorbei. Somit kam Buurman als Vierter über die Linie und behauptete damit die WM-Führung. Buurman/Bartels haben nun 130 Punkte auf dem Konto. Basseng/Winkelhock konnten einen Zähler gutmachen und kommen auf 125. Dusseldorp/Makowiecki haben durch den Ausfall allerdings Boden verloren und halten bei 110 Punkten.

Für McLaren war das Rennen eine Niederlage, denn aus der Pole-Position konnte man kein Kapital schlagen. Der Bolide mit Startnummer 1 schied früh aus und Demoustier kam als Sechster über die Linie. Die weiteren Plätze belegten Jarvis, Toni Vilander (Ferrari), Mathias Lauda (BMW) und Enzo Ide (Ferrari). Mehr als zehn Fahrer kamen nicht ins Ziel. Um das dünne Feld aufzufüllen, fuhr die GT3-Meisterschaft im gleichen Rennen mit.