Lunardi/Martin, Dolenc und Alpina "Halbzeitchampions"

Die erste Saisonhälfte des GT-Masters macht Lust auf mehr: Ein Rekordfeld von rund 40 Sportwagen mit einer bisher unerreichten Markenvielfalt sorgte in den bisherigen acht Rennen für viel Action und Spannung. Zeit für eine Zwischenbilanz, bevor die Serie" vom 10. bis 12. August auf dem Red Bull Ring in Österreich in die zweite Saisonhälfte startet.

Gute Chancen als erster GT-Masters-Champion erfolgreich seinen Titel zu verteidigen hat Dino Lunardi (Alpina). Zusammen mit Maxime Martin fuhr der Franzose mit bisher zwei Siegen im BMW Alpina B6 an die Tabellenspitze. Halbzeitmeister ist kein offizieller Titel, aber ein gutes Omen: In vier der vergangenen fünf Jahre stand der "Halbzeitchampion" auch am Saisonende ganz oben in der Meisterschaft. In der Amateurwertung liegt Porsche-Pilot Swen Dolenc (Fach) zur Saisonhalbzeit vorn, bei den Teams führt Alpina.

Vielfältig war das Bild auf der obersten Stufe des Siegerpodests in den bisherigen acht Rennen mit sechs verschiedenen Siegern. Nur Lunardi und Martin sowie Diego Alessi und Daniel Keilwitz in Ihrer Callaway-Corvette gelang es bisher, zwei Siege einzufahren. Auf der Strecke gelang es bisher keinem Fahrer, mehr als eine Pole Position herauszufahren. Corvette-Pilot Alessi startete zwar in zwei Rennen als Erster, bekam aber auf dem Sachsenring eine Pole Position geschenkt, als das Qualifying abgesagt wurde und es nach dem Tabellenstand in das erste Rennen ging. Nur Corvette und Mercedes-Benz gelangen bisher je zwei Pole-Positions. Audi, BMW Alpina und BMW starteten in jeweils einem Rennen von ganz vorne.

Enge und abwechslungsreiche Rennen

So eng wie 2012 war es noch nie im GT-Masters: Im Zeittraining zum zweiten Rennen auf dem Sachsenring lagen die schnellsten 23 Autos innerhalb von nur einer Sekunde. Insgesamt 23 Mal wechselte in den bisherigen acht Rennen die Führung zwischen 14 verschiedenen Fahrerpaarungen. Die meisten Führungsrunden und Kilometer sammelten die aktuellen Tabellenführer Lunardi und Martin. Deren grüner B6 lag bisher 92 Runden oder 353 Kilometer an der Spitze eines GT-Masters-Laufs.

Die meisten Pokale sammelten bisher jedoch Sebastian Asch und Maximilian Götz im Mercedes Benz SLS AMG von MS-Racing. Bei vier von acht Rennen schafften die in der Meisterschaft Drittplatzierten den Sprung auf das Podest. Den engsten Zieleinlauf gab es bisher im zweiten Lauf beim Saisonauftakt in Oschersleben. Christian Engelhart/Nick Tandy (Schütz) siegten im Porsche 911 mit knappen 0,392 Sekunden vor dem Mercedes-Benz SLS AMG von Asch/Götz.

Für Titelverteidiger Lunardi läuft alles nach Plan. Passend zur Saisonhalbzeit erkämpfte sich der Franzose die Tabellenführung zurück. Nach einem holprigen Saisonstart konnte sich auch sein Co-Champion der vergangenen Saison, Alexandros Margaritis (Heico) zuletzt über ein Erfolgserlebnis freuen. Nach dem Wechsel des Deutsch-Griechen in einen Mercedes-Benz SLS AMG erzielte der ehemalige DTM-Pilot zusammen mit Lance David Arnold auf dem Nürburgring mit Platz fünf sein bisher bestes Saisonergebnis.

Schnelle Amateure

Nicht gut läuft es hingegen für Amateurchampion Marc Hayek (Reiter). Der Lamborghini-Pilot musste krankheitsbedingt bereits zwei Rennwochenenden auslassen und liegt in der Amateur-Tabelle auf Rang neun. Drei Fahrer teilen bisher die Amateurerfolge unter sich auf. Nach vier Saisonsiegen steht Dolenc im an der Tabellenspitze, dicht gefolgt vom dreifachen Amateur-Saisonsieger Kristian Poulsen (Young-Driver-AMR) im Aston Martin V12 Vantage. Über einen Amateursieg konnte sich Christian Tilke (Prosperia), der Sohn von Rennstreckenarchitekt Hermann Tilke, in einem Audi R8 freuen.

Das GT-Masters 2012 startet gleich mit vier neuen Supersportwagen. Aston Martin V12 Vantage, McLaren MP4-12C, Nissan GT-R und Chevrolet Camaro debütierten zum Saisonstart. Am erfolgreichsten war bisher der neue Aston Martin, mit dem Poulsen und Christoffer Nygaard auf dem Sachsenring siegten. Die McLaren-Teams Gemballa und MRS konnten in der ersten Saisonhälfte in die Punkteränge fahren. Erfolgreichster GT-Masters-Neueinsteiger der Saison 2012 ist bisher der Däne Poulsen vor dem Ford-GT-Duo Jesse Krohn und Nico Verdonck (Lambda). Poulsen liegt zur Saisonhälfte nach einem Sieg und vier weiteren Platzierungen in den Punkterängen auf Tabellenrang sechs.

Was bringt die zweite Saisonhälfte? Auf dem Red-Bull-Ring, der schnellsten Strecke im GT-Masters-Kalender, startet die Serie bei ihrem einzigen Gastspiel in Österreich vom 10. bis 12. August in die zweite Saisonhälfte. Danach geht es über den Lausitzring (24. - 26. August) zum zweiten Auftritt auf dem Nürburgring (14. bis 16. September) bevor Ende September das große Finale auf dem Hockenheimring (28. bis 30. September) stattfindet.