Shane van Gisbergen stellt den McLaren 650S GT3 von Tekno Autosports auf die Pole für die Zwölf Stunden von Bathurst 2015 - Audi ist dran, Vorjahressieger enttäuschen
© Foto: Bathurst 12h
Tekno Autosports hat die Pole-Position für die Zwölf Stunden von Bathurst 2016 erobert. Shane van Gisbergen fuhr die schnellste jemals im Wettbewerb erzielte Rundenzeit auf dem Mount Panorama Circuit in 2:01.286 Minuten. Der McLaren 650S GT3, den er sich mit Alvaro Parente und seinem V8-Supercars-Kollegen Jonathon Webb teilt, war den ganzen Samstag nicht zu schlagen, das Trio nahm die Allan-Simonsen-Trophy für die Bathurst-Pole in Empfang.
Van Gisbergen brauchte nur einen Anlauf in der finalen 20-minütigen Session nur einen Versuch, um die Konkurrenz zu zerstören. "Das war unglaublich, ich habe mich so wohl im Auto gefühlt", jubelte der 26-jährige Kiwi nach dem Qualifying. "Die Pole-Position ist zwar nicht entscheidend, aber die Allan-Simonsen-Trophy bedeutet mir sehr viel. Er war einer der Schnellsten hier am Mount Panorama." Teamkollege Alvaro Parente fügte hinzu: "Gratulation, Shane! Das war wirklich eine Wahnsinns-Runde!"
"Das war ein unglaublicher Job von Shane, ich konnte ihn heute einfach nicht schlagen", zollte auch Rene Rast Respekt, nachdem er den Audi R8 LMS von Jamec Pem Racing, den er sich mit Steve McLaughlin und Garth Tander teilt, auf die zweite Position gestellt hatte (2:01.840). Die Audi R8 LMS waren die einzigen Fahrzeuge, die das Tempo der McLaren mitgehen konnten. Gerade in den kurvigen Sektionen auf dem Berg waren die V10-Flundern in ihrem Element, verloren aber auf der langen Conrod Straight gegenüber den turbogetriebenen 650S. So manche BOP-Diskussion könnte bereits vorprogrammiert sein.
McLaren und Audi bestimmen Qualifying
In der zweiten Startreihe wiederholt sich das Bild: Der McLaren von Objective Racing mit den Fahrern Tony Walls, Warren Luff, Matt Campbell und Tim Slade startet von der dritten Position. Es ist das schnellste Fahrzeug aus der Amateurwertung. Daneben der zweite JP-Audi R8 LMS von Christopher Mies, Christopher Haase und Marco Mapelli. Um das Bild aufrecht zu erhalten, startet von der fünften Position wieder ein McLaren, der zweite 650S von Tekno Autosports. Der vierte McLaren, in der Amateurkategorie eingesetzt von Darrell Lea, kam auf Rang sechs, obwohl er in der zweiten Session gar nicht mehr fuhr.
Insgesamt blieben acht Fahrzeuge unter der Polezeit aus dem Vorjahr. Auch die beiden M-Sport-Bentley waren schneller als die 2:05.552 Minuten von Laurens Vanthoor aus dem Vorjahr. Trotzdem reichte es nur zu den Plätzen sieben und acht. Vanthoor selbst kam nicht wirklich zurecht; der Phoenix-Audi lag bei weitem nicht so gut wie die R8 von Jamec Pem - es blieb nur Platz neun vor einem weiteren Audi aus der Amateurkategorie.
Ernüchterndes Qualifying für Nissan
Und die Vorjahressieger? Das Nissan-Team erlebte eine herbe Enttäuschung und startet nur von der 13. Position. Für Rick Kelly, Katsumasa Chiyo und Florian Strauss steht im Rennen viel Arbeit auf dem Programm. Gleiches gilt für den im Jahr 2014 siegreichen Ferrari von Maranello Motorsport mit Mika Salo, Toni Vilander,Tony D'Alberto und Grant Denyer, denen lediglich Rang 16 blieb. Der zweite Erebus-Mercedes von David Reynolds, Thomas Jäger und Nico Bastian startet gar nur von Platz 18. Das Fahrzeug sprang zur zweiten Session nicht an und ging mit Verspätung auf Zeitenjagd, ohne sich dabei gegenüber der ersten Sitzung zu verbessern.
Schon nach jener ersten Session, in der alle Autos startberechtigt waren, hatte McLaren die Nase vorn: Van Gisbergen markierte die bis dahin schnellste Zeit des Wochenendes in 2:01.591 Minuten mit einem deutlichen Vorsprung vor Rast (2:02.234). Die Session musste nach einem Unfall von William Bamber, dem Bruder von Le-Mans-Sieger Earl Bamber, abgebrochen werden. Er war in den gefürchteten Linkskurven auf dem Weg zum Streckenabschnitt McPhillamy Park in die Mauer eingeschlagen, die dort direkt an der Strecke steht.
Für die Teams steht eine kurze Nacht an, denn die Zwölf Stunden von Bathurst starten morgens in der Früh um 5:45 Uhr Ortszeit, in Deutschland ist das eine bequeme Startzeit von 19:45 Uhr am Samstagabend. Das heißt aber gleichzeitig, dass der Zieleinlauf etwas für Frühaufsteher wird - die Zielflagge fällt um 7:45 MEZ am Sonntagmorgen.